Gemeinsam mit den Frühschwimmerinnen und Frühschwimmern eröffneten heute Bürgermeister Stephan Langhard, Schwelms 2. Beigeordneter Marcus Kauke und das Badteam das Jubiläumsjahr zum 50. Geburtstag des Schwelmer Hallenbades (Foto: Stadtverwaltung Schwelm / Heike Rudolph)
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Schwelm. Am 3. Mai 1974 eröffnete die Stadt Schwelm ihr Hallenbad in der Mittelstraße 33. In diesem Alter hat ein Bad nicht nur viel erlebt, sondern ist auch selbst in die Jahre gekommen, sodass Sanierungsmaßnahmen unabweisbar geworden sind.

Doch die Bürgerinnen und Bürger lieben Schwelms „Schwimmhalle“ und halten ihr die Treue. Pünktlich zum 50. Geburtstag überraschten Bürgermeister Stephan Langhard und der 2. Beigeordnete Marcus Kauke mit dem Team des Bades um Betriebsleiter Sascha Engelkamp die Frühschwimmerinnen und Frühschwimmer aus Schwelm, Ennepetal, Wuppertal und Sprockhövel am heutigen 3. Mai mit einem kleinen Empfang. Bei Sekt, Saft, Kaffee und Kuchen ließen sie im geschmückten Foyer Schwelms Hallenbad hochleben.

Das Stadtoberhaupt bedankte sich herzlich bei den leidenschaftlichen Schwimmfreunden, dem Badteam, den Schwimmsporttreibenden Vereinen, den Sponsoren und natürlich bei den politischen Kräften, die das Bad immer wieder soweit ertüchtigen, dass es auch in Zeiten knapper Kassen für Schwimmfreuden weiter zur Verfügung stehen kann.

Das Bad-Jubiläum wird in diesem Jahr mit weiteren kleinen feinen Aktionen sportlich, unterhaltsam und gesellig gefeiert. Neben vielen anderen Vorteilen zeichnet sich das Bad auch durch seinen freundlichen und vertrauensvollen Kontakt zwischen Badegästen und Personal aus.

Im Hallenbad wurde ungezählten Bürgerinnen und Bürgern in den vergangenen 50 Jahren das Schwimmen beigebracht oder das Schwimmabzeichen abgenommen. Tausende Schüler haben hier ihr Schulschwimmen erlebt. Familien haben im Schwelmer Bad Geburtstage gefeiert. Ein Hit wurde die Wassergymnastik. Gehandicapten Schwimmbad-Besuchern wird mit dem Lift ins Becken geholfen. Bei unzähligen großen und kleinen Dingen stimmt der Service.

1999 kam aus dem Bad selber der Vorschlag, das Badewasser künftig nicht mehr mit Chlor zu reinigen, sondern durch Salzelektrolyse. Schwelm war damals das zweite Bad in Deutschland, dass sich dazu entschied. Seitdem gibt es keinen Chlorgeruch und bei empfindlichen Menschen keine roten Augen mehr. Und mehr Bürger mit Hautproblemen können bedenkenlos ihrem Schwimmvergnügen nachgehen.

Dabei erlebte die Einrichtung selbst einen schweren Start, brannte das Bad doch kurz vor seiner Eröffnung in den Morgenstunden des 29. März 1973 ab. Beim Großeinsatz der Feuerwehr wurde die Schwelmer Wehr von Kameraden aus Ennepetal, Gevelsberg und Wuppertal unterstützt.

In einer Chronik heißt es: „Zur Aufregung über die Brandnacht kam die große Enttäuschung darüber, dass Schwelms Traum von einem ersten eigenen Hallenbad vorerst zerstört schien. Man muss die damalige Zeit bedenken. Nach dem Wirtschaftswunder der 50er Jahre galten die 60er und auch noch die frühen 70er Jahre als eine Phase, in der die Gesellschaft Wünsche nach Bädern, Jugendzentren u.a. äußerte. Auch in kleineren Städten erwuchsen Wünsche, und das Geld war noch nicht knapp. Ein Hallenbad würde dem privaten Schwimmfreund zusagen, den Schulsport unterstützen und überhaupt gesamtgesellschaftlich für Bewegung sorgen – schließlich waren die 70er Jahre auch die Jahre der Trimm-Dich-Welle, dem Vorläufer der bis heute anhaltenden Fitness-Mentalität.“

Der Sachschaden betrug zwei Millionen Mark. Einstimmig wurde der Wiederaufbau beschlossen und nur 13 Monate später konnte das Bad eröffnet werden, das nicht nur von den Schwimmfreunden geliebt wird, sondern auch von engagieren Sponsoren stets tatkräftig unterstützt worden ist.

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