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Rhein-Ruhr. Als Bürger der Europäischen Union genießen wir viele Vorteile, die sich besonders in mehr Freiheiten im Ausland niederschlagen. Mal eben über die Grenze ins benachbarte Ausland? Längst kein Problem mehr. Doch nicht nur in diesem Bereich profitieren wir von der Union. Auch in bürokratischen Aspekten gelten einige Vorteile, durch die wir gerne über die Nachteile hinwegsehen.

Des Deutschen liebstes Kind

Angesichts von fast 50 Millionen Autos und knapp 70 Millionen Fahrzeugen in der Bundesrepublik lässt sich sagen: Nach wie vor lieben die Deutschen ihre Autos. Jedoch gibt es auch Schattenseiten, da die Preise in Deutschland in den letzten Jahren ein beachtliches Wachstum erfahren haben. Da ist es nur logisch, dass sich der Blick vermehrt auf Schnäppchen im Ausland richtet. Doch wie sieht es mit der Zulassung eines im EU-Ausland gekauften Fahrzeugs aus? Darf man dieses einfach so in Deutschland fahren?

Grundsätzlich schon, allerdings braucht es dafür die COC-Papiere. Diese stellen einen einheitlichen Standard im gesamten Gebiet dar und enthalten alle wichtigen Merkmale zum Fahrzeug. COC-Papiere für BMW Fahrzeuge oder alle anderen Marken händigt der Verkäufer beim Kauf mit aus. Bei der Zulassung werden sie der zuständigen Behörde vorgelegt, die das Auto dann anerkennt. Durch die COC-Papiere funktioniert dieser Prozess in Deutschland und der gesamten EU mittlerweile einfacher. Aufwändige Zulassungen für im Ausland gekaufte Fahrzeuge entfallen somit und Bürger haben mehr Freiheiten beim Autokauf.

Ausweisdokumente international gültig – Feinheiten gibt es trotzdem

Noch wichtiger als der Führerschein und die Zulassungen für Autos sind die Ausweisdokumente. Dabei profitieren EU-Bürger erneut, da schon der einfache Personalausweis als Ausweis der Identität im gesamten EU-Gebiet ausreicht. Beim Übertritt über die Grenze braucht es daher keine Visa, deren Beantragung früher viel Zeit in Anspruch nehmen konnte. Dennoch haben die Mitgliedsstaaten Freiheiten darin, wie sie ihren nationalen Personalausweis gestalten. Einen einheitlichen Ausweis, den alle EU-Bürger in der Tasche mit sich herumtragen, gibt es bislang nicht.

Somit unterscheidet sich das Dokument in den Feinheiten. Neben offensichtlichen Merkmalen wie der Größe, der Form oder dem Design gilt das für die Funktionen des Ausweises. Der deutsche Personalausweis enthält unter anderem einen Chip, der digitale Behördengänge erleichtert. Im Ausland ist das nicht immer garantiert, jedoch gibt es eine steigende Tendenz dazu. Diese wird vermutlich weiter fortschreiten, wodurch es möglicherweise noch einfacher wird, sich in der EU auszuweisen.

Leichterer Zugang zum Arbeitsmarkt dank anerkannter Abschlüsse

Dass die EU in den letzten Jahren stärker zusammengewachsen ist, zeigt sich noch an einem weiteren Punkt: der Anerkennung von beruflichen und schulischen Qualifikationen auf dem Arbeitsmarkt. Früher war es deutlich schwieriger, mit einer im Heimatland erworbenen Ausbildung im Ausland eine Zulassung für die gleiche Tätigkeit zu finden. Mittlerweile ist die Anerkennung zwar noch kein Selbstläufer, aber deutlich unkomplizierter geworden.

Am meisten macht sich das im akademischen Bereich bemerkbar, wo die Bachelor- und Masterabschlüsse überall in der EU und in weiteren Ländern nach dem gleichen Prinzip ablaufen. Gute Gründe also, um bei aller Kritik, welche die Institution mitunter auf sich zieht, auch einmal auf die positiven Errungenschaften der Union hinzuweisen.

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