Beim Tiergottesdienst an der Marxloher Kreuzeskirche: Besucherin Marion mit ihren Hündinnen Silva, Panda und Fedra, die zum ersten Mal beim traditionellen Ökumenischen Tiergottesdienst in Marxloh dabei waren. „Im nächsten Jahr bin ich wieder hier“, sagte sie begeistert. „Die Tiersegnung war eine tolle Geste“, fügte sie hinzu – Mit Jessica Wachtel und Schwester Mariotte Hillebrand - beide katholische Kirche - beim Segnen und im Hintergrund Pfarrerin Anja Humbert (Foto: Reiner Terhorst)
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Duisburg. Fast 200 fröhliche, gut gelaunte Menschen feierten den Ökumenischen Tiergottesdienst am gestrigen Sonntag auf dem Außengelände der Kreuzeskirche in Duisburg Marxloh. Viele von ihnen mit tierischen Begleitern, denn die standen oder lagen im Mittelpunkt.

Das Mottolied des Chores Vielklang, „Geh aus mein Herz und suche Freud“ traf nicht nur des Pudels Kern, sondern den zahlreicher weiterer Vierbeiner und ihrer Menschen. Die Hunde waren in der Überzahl und bellten bei den klangvollen Mitsing-Liedern des Chores Vielklang unter der Leitung von Karl Hülskämper kräftig mit.

„Rekordbesuch bei Zwei- und Vierbeinern“, strahlte die evangelische Pfarrerin Anja Humbert, selbst engagierte Hundehalterin, mit der Sonne um die Wette. Sie fand genauso wie die katholische Pastoralreferentin Schwester Mariotte Hillebrand, Pastoralassistentin Jessica Wachtel und Lektorin Edelgard Tum eindringliche, mahnende, aber auch hoffnungsvolle. zukunftsweisende Worte des Miteinander und Füreinander.

„Es ist doch schön, wenn alle im Einklang mit der Natur und Gottes Schöpfung leben“, meinte Anja Humbert, „da sollten wir alle unseren Teil dazu beitragen.“ Schwester Mariotte stellte zudem fest, dass „Tiere oft mehr Gespür für menschliche Empfindungen und Gedanken haben als wir Menschen selbst.“

Als sie, mit einem kleinen Stoffesel in der Hand, die Erlebnisse und das menschliche Gespür und den Feinsinn von „Bileams Eselin“ vortrug, gab es lebhafte Reaktionen zwischen Lachen, Sorgenfalten, Nicken und Nachdenklichkeit. Auch Applaus gab es im und nach dem Gottesdienst reichlich.

Viele Stammbesucher waren wieder mit von der Partie. Zum ersten Mal dabei war Marion mit ihren drei Hündinnen Silva, Panda und Fedra. „Ich finde das ganz toll, dass es sowas gibt und unsere Tiere mal im Mittelpunkt stehen. Die tierliebende 54-Jährige war begeistert.“ Vielleicht bringe ich im nächsten Jahr meine acht Katzen mit“, meinte sie augenzwinkernd und lachend.

Viele Umarmungen und freudige Begrüßungen gab es für Franz Discher, der mit seiner Frau Martina und Tochter Andrea wieder aus seinem Wohnort Mönchengladbach angereist ist. Der 2021 mit 75 Jahren in den Ruhestand getretene Schäfer aus den Duisburger Rheinauen hat noch heute Kontakt zu Hundehaltern, die ihm da fast täglich begegnet sind. „Wir hatten immer tolle Gespräche. Da sind richtige Freundschaften entstanden“, blicken er und seine Familie gerne zurück. Jetzt bellt Loni, seine mitgebrachte „Hütehündin“, laut auf, als wolle sie die Worte bestätigen.

Zum Schluss des Gottesdienstes bekam jedes Tier seinen Segen und es gab Urkunden und Erinnerungsmedaillen, kleine Leckerlis und „Give-aways“ ebenfalls. Die vom Verein „Cocker und Setter in Not“ angebotenen Tierdecken und Accessoires fanden reißenden Ansatz. Die Kaffeespezialitäten am „Marienkäfer“ der katholischen Kirche mundeten zudem vorzüglich.

Dank der Kollekte und dem Verkauf von Speisen der Gemeindefrauen kamen stolze 900 Euro zusammen, die je zur Hälfte an die Duisburger Tiertafel und den Verein „Jugend im Aufbruch“ gehen. Fazit von Pfarrerin Anja Humbert und Schwester Mariotte Hillebrand: „Ein in jeder Hinsicht segensreicher Tiergottesdienst. Auf ein Neues im kommenden Jahr.“

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