Im gleißenden Sommerlicht bietet eine Sonnenbrille einen guten Schutz für die Augen – vorausgesetzt sie erfüllt einige wichtige Kriterien. Prof. Dr. Gerd Gerling, Direktor der Klinik für Augenheilkunde an der Uniklinik Düsseldorf, empfiehlt zum Beispiel, auf einen umfassenden UV-Schutz zu achten (Foto: UKD, Sonnenbrille KI-generiert)
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Düsseldorf. Zum optimalen Sonnenschutz gehört an Sommertagen auch die richtige Sonnenbrille. Was kann passieren, wenn die Augen dem schädlichen UV-Licht ausgesetzt werden? Und worauf ist bei der Auswahl der Sonnenbrille zu achten?

Egal ob Berge oder Meer – im Sommerurlaub sollte stets auf einen wirksamen Sonnenschutz geachtet werden. Für die Haut ist die Verwendung von Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor angebracht und zum Glück auch weit verbreitet. Und um die Augen vor dem schädlichen ultravioletten Licht zu schützen, darf eine Sonnenbrille nicht fehlen – für viele ein modisches Accessoire, bei dem es aber zusätzlich auf ein paar wesentliche Kriterien ankommt.

Laut Prof. Dr. Gerd Geerling, Direktor der Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Düsseldorf, kann UV-Licht Schädigungen an Hornhaut und Bindehaut, an der Linse und auch an der Netzhaut hervorrufen. „Deshalb empfehlen wir insbesondere in Regionen, in denen das Licht in erhöhtem Maße reflektiert wird – zum Beispiel am Meer oder im Hochgebirge – die Verwendung von Sonnenbrillen mit umfassendem UV-Schutz.“ Der Augenarzt sieht allerdings keinen Grund für Alarmismus, denn selbst in der Urlaubszeit sind Patientinnen oder Patienten mit akuten durch Sonneneinstrahlung verursachten Augenschäden in seiner Klinik eine absolute Seltenheit.

Aber es gibt sie, die im Urlaub zugezogenen Augenschäden: Die Schneeblindheit (medizinisch: Photokeratitis) kann zum Beispiel in großen Höhen und bei hoher Reflektion auf Schnee vorkommen – also auch bei einer Gletscherwanderung im Sommer. „Es handelt sich dabei um einen akuten Zerfall der oberflächlichen Schicht der Hornhaut“, so Prof. Geerling. Das sei sehr schmerzhaft, heile aber in der Regel nach wenigen Tagen wieder ab. Ein ähnliches Phänomen kann beim Schweißen ohne Augenschutz auftreten. Dann spricht man von einer sogenannten „Verblitzung“. Sonnenbrand auf den Augenlidern gehört ebenfalls zu den schmerzhaften Urlaubserfahrungen, kann aber mit effektivem Hautschutz verhindert werden.

Welche Eigenschaften sollte eine Sonnenbrille mitbringen?

Für das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) gehört ein effektiver Augenschutz zu den grundlegenden Sonnenschutzregeln. Auf die Kennzeichnung „UV-400“ sei relativ gut Verlass, weil die so ausgewiesenen Sonnenbrillen die gesamte UV-Strahlung bis zu einer Wellenlänge von 400 Nanometern ausreichend ausfiltern. Zudem empfiehlt die Behörde auf ihrer Website einen guten Seitenschutz durch die Größe der Gläser oder die Formgebung der Brille, um die stark streuende UV-Strahlung vom Auge fernzuhalten. Das BfS verweist darüber hinaus auf die vier verschiedenen Tönungsstufen von Sonnenbrillen, die in unterschiedlichem Maße vor Blendung schützen, und raten eher zu Braun- oder Graufärbungen der Brille, um das gute Sehen zu unterstützen.

Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz (BfS): https://www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/schutz/tipp-der-woche/_functions/documents/brille.html

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