v.l. Christoph Becker und Peter Vermeulen (Foto: Jürgen Paschen/MIT)
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Krefeld. Die MIT besuchte das Gelände der früheren Edelstahlwerke in Krefeld. „Ich bin überrascht, wie still ein Standort werden kann, der früher einmal bis zu 14.000 Menschen Arbeit bot“, sagte der MIT-Vorsitzende Peter Vermeulen und zeigte sich beeindruckt von den Ausmaßen der heute teilweise leerstehenden historischen Hallen.

Im großen Besprechungsraum der früheren Rohrwerkhalle referierte der Stadthistoriker für Industriekultur Christoph Becker über die Entstehungsgeschichte und Entwicklung der Edelstahlwerke in Krefeld. „Das 175 ha große Industriegebiet bietet auch und vielleicht gerade mit seiner historischen Bausubstanz einzigartige Entwicklungspotenziale für Krefeld“, sagt Christoph Becker, der auch Miteigentümer des historischen Klärwerks in Uerdingen ist und sich schon um dessen Erhalt verdient gemacht hat.

Leider aber seien große Teile des früher zusammengehörenden Grundbesitzes der Edelstahlwerke an einen Investor verkauft worden, der den Eindruck erwecke, als sei ihm Abriss und Neunutzung für Logistikhallen wichtiger als eine Anknüpfung an historische Bezüge von Krefeld. „Für die Entwicklung der Stadt Krefeld sei es wichtig, dass gut bezahlte Industriearbeitsplätze im Edelstahlwerk erhalten bleiben und durch weitere Investitionen von Industrieunternehmen gefestigt werden“, forderte Peter Vermeulen.

Verwundert habe man gesehen, dass die Stadt Krefeld an der Oberschlesien Straße in einem reinen Industriegebiet Büros für die Jugend- und Bauverwaltung angemietet und ausgebaut habe. „In einem Industriegebiet ist eine solche Nutzung ausdrücklich vom Gesetzgeber untersagt“, erklärt Christoph Becker.

Für Peter Vermeulen und die MIT ist es wichtig, in Krefeld Industriearbeitsplätze zu erhalten. „Die Verwaltung fördert durch ihr Handeln die Umwandlung von Industriegebieten in Gewerbegebiete. Das ist für die Entwicklung von Krefeld kein sinnvoller Weg“, kritisiert Peter Vermeulen und kündigt hier politischen Widerstand an. Der Vorsitzende des Planungsausschusses. Manfred Läckes, war einer der Teilnehmer und stimmte der MIT ausdrücklich zu.

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