Die Regionalbeauftragte Jael Rachel Räker und der Kreisvorsitzende Eberhard bei der Bewertung der EnBW-Ladestation in Mülheim an der Ruhr – die Ladestation erhielt eine gute Bewertung, konnte aber nicht in allen Kriterien überzeugen (Foto: ACE/Günter Schmitz)
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Mülheim an der Ruhr. Die Zahl der E-Fahrzeuge hat zugenommen – und damit muss auch die Ladeinfrastruktur besser ausgebaut werden. Ladeparks mit Schnell-Ladestationen an Autobahnen und Bundesstraßen werden gerade an vielen Orten gebaut, auch viele Verbrauchermärkte setzen auf das zusätzliche Angebot eines Schnellladers auf dem Parkplatz. Aber: Wie kann man hier laden? Wie ist die Ladeinfrastruktur im ACE-Kreis Mülheim, Essen, Oberhausen (MEO) ausgebaut? Das wollte der ACE-Kreisvorstand genau wissen und schaute sich im Rahmen der Clubinitiative „Hat Deutschland Ladepower?“ einen Standort von Schnell-Ladesäulen etwas genauer an.

Wer zu Hause keine Möglichkeit hat, sein E-Fahrzeug zu laden, der ist auf öffentlich zugängliche Ladesäulen angewiesen. Hier kann zum Beispiel während des Einkaufens geladen werden. Nicht immer aber ist das so einfach. Eberhard Wühle, Vorsitzender des ACE-Kreises MEO und sein Stellvertreter Günter Schmitz, waren zusammen mit der Regionalbeauftragten Club und Ehrenamt für NRW, Jael Rachel Räker, in Mülheim an der Ruhr unterwegs.

Anhand eines Erhebungsbogens, der die Kriterien Ladeleistung, Bezahloptionen, Bedienung, Barrierefreiheit, Verkehrssicherheit sowie Service & Familienfreundlichkeit bewertet, begutachteten Eberhard Wühle, Günter Schmitz und Jael Rachel Räker die EnBW-Ladestation in Mülheim an der Ruhr an der Mannesmannallee 31 (E-Center/Media Markt). Die Schnellladestation schnitt mit 12,25 von möglichen 19 Punkten als „bestanden“ im oberen Bereich ab.

Es gibt zwei Ladesäulen mit je zwei Ladesteckern mit 300 kw/h und zwei Ladesäulen mit je zwei Ladesteckern mit 150 kw/h Ladeleistung, also insgesamt 8 Ladepunkte. Hier kann mit einer Ladekarte, der App des Betreibers, einem QR-Code sowie durch Anschließen und Laden geladen werden. Allerdings kann nicht mit Kredit- oder EC-Karte bezahlt werden. Zum Zeitpunkt der Bewertung waren nachmittags um 14:00 Uhr vier der acht Ladepunkte besetzt, so dass E-Auto-Fahrer in der Regel an dieser Schnellladestationen einen freien Platz finden werden, um ihr Auto zügig zu laden.

Nachholbedarf gibt es bei der Barrierefreiheit: Es gibt keine ausgewiesenen Behinderten-Stellplätze.  Eberhard Wühle und Günter Schmitz maßen die vorhandenen Stellplätze nach. Leider erfüllte keiner der Stellplätze die erforderlichen Maße von 3,5 Meter mal 5 Meter.  Die Stellplätze sind ebenerdig ohne Bordsteine. Auch die 90 cm zwischen den Schutzpfosten (Schutz gegen das Anfahren der Ladesäulen beim Einparken) reichen, um als Rollstuhlfahrer die Ladesäule an sich zu erreichen. Auch die Displays in der Höhe von 85 bis 105 Zentimeter ermöglichen die Bedienbarkeit durch Rollstuhlfahrer. Erfreulicherweise gibt es einen Schwenkarm zur Führung des Ladekabels, um möglichst ohne hohen Kraftaufwand die Ladestecker ein- oder auszustecken. Dennoch sind die Stellplätze aufgrund der geringen Fläche nicht komplett barrierefrei.

Beim Kriterium Verkehrssicherheit konnte Mülheim ohne einen getrennten Fahrbahn- und Gehbereich nicht voll punkten, Stellplatzmarkierungen sowie flächendeckender Beleuchtung sind vorhanden, was die Sicherheit in den Abendstunden oder in der dunklen Jahreszeit deutlich erhöht. Ein gastronomisches Angebot und WCs gibt es im E-Center sowie an der Jet-Tankstelle (barrierefreies WC), so Eberhard Wühle, die allerdings nur währen der Geschäftszeiten verfügbar seien.

Fazit des ACE-Kreisvorstandes MEO: Eine insgesamt gute Schnellladestation, um das E-Auto zügig zu laden und um ggf. während des Ladevorgangs Einkäufe in den umliegenden Geschäften zu erledigen oder um einen Kaffee und eine Kleinigkeit zu sich zu nehmen. Für eine exzellente Bewertung fehlt die vollständige Barrierefreiheit und die sichere Trennung des Fahrbahn- und Gehbereichs.

Laut der Webseite „Going Electric“ gibt es in Mülheim an der Ruhr aktuell 46 Standorte mit 126 Ladepunkten (65 x Typ 2 Dose, 41 x Combo Typ 2 (CCS) EU, 16 x Schuko, 3 x CHAdeMO, 1 x Typ 2 Stecker) zum Laden von Elektroautos.

Weitere Infos zur diesjährigen Clubinitiative „Hat Deutschland Ladepower?“ gibt es im Internet unter www.ace-clubinitiative.de. Begleitet wird die Aktion wieder von einer Umfrage, die sich an E-Fahrerinnen und E-Fahrer richtet.

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