Apollinaris-Vesper 2023: Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller entzündet die Apollinaris-Kerze (Foto: Sabine Polster)
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Düsseldorf. Im Altarraum der Basilika St. Lambertus liegen in einem Schrein die Reliquien des Heiligen Apollinaris, der seit 1394 als Schutzpatron der Stadt Düsseldorf verehrt wird. Seinen Gedenktag am 23. Juli feiert die Katholische Kirche in Düsseldorf jedes Jahr mit einer Festwoche. In diesem Jahr finden die Feierlichkeiten zu Ehren des Heiligen Apollinaris bereits vor dem eigentlichen Gedenktag statt. Vom 14. bis 21. Juli wird die Apollinarisfestwoche parallel zur „Größten Kirmes am Rhein“ gefeiert. „Viele wissen heute nicht mehr, dass diese Kirmes ursprünglich eine Wallfahrtskirmes zu Ehren des Heiligen Apollinaris war. Deshalb müsste sie eigentlich Apollinaris-Kirmes heißen“, sagt Stadtdechant Frank Heidkamp.

Auftakt ist am Sonntag, 14. Juli, um 9.30 Uhr mit dem Hochamt für den St. Sebastianus Schützenverein von 1316. Es erklingt Joseph Haydns „Kleine Orgelsolomesse“. Die musikalische Gestaltung obliegt dem Stiftchor St. Lambertus mit Orchester und Solisten unter der Leitung von Alexander Niehues.

Die festliche Vesper zu Ehren des Stadtpatrons findet am Mittwoch, 17. Juli, um 18.30 Uhr in der Basilika St. Lambertus am Stiftsplatz statt. Im Rahmen der Vesper entzündet Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller die Apollinaris-Kerze, um den Schutz Gottes für die Landeshauptstadt Düsseldorf und seine Bewohner zu erbitten. Das Ensemble „Voces Lamberti“ unter der Leitung von Alexander Niehues gestaltet die Vesper musikalisch mit Werken von Antonio Vivaldi.  Für geladene Gäste gibt es im Anschluss den Apollinaris-Empfang des Stadtdechanten und des Katholikenrates für Vertreter aus Wirtschaft, Kirche, Medien, Politik und Verwaltung. Er steht diesmal unter dem Thema: „Selig, die Frieden stiften … Mt 5,9“. Pater Josef San Torcuato, Prior des Benediktinerklosters in Tabgha, Israel, ist der Gesprächspartner.

Das Festhochamt mit Reliquienprozession findet am Donnerstag, 18. Juli, um 19 Uhr in der Basilika St. Lambertus statt. Es erklingt Christopher Tamblings „Missa in B“ mit Orgel und Trompete. Ausführende sind der Stiftschor St. Lambertus unter der Leitung von Alexander Niehues. Die Prozession klingt mit Begegnung und Umtrunk auf dem Stiftsplatz aus.

Die Lichtfeier ist am Samstag, 20. Juli, um 11 Uhr in der Basilika St. Lambertus. In diesem Gottesdienst überreicht Stadtdechant Frank Heidkamp den geladenen Vertretern der Pfarrgemeinden und Orden für jede Kirche und jede Kapelle in ihrem Bereich eine Apollinariskerze. Michele Schiatti und Alexander Niehues spielen Musik für Horn und Orgel. Die Apollinaris-Woche endet am Sonntag, 21. Juli, um 17 Uhr mit der Abendmesse zum Hochfest des Heiligen Apollinaris.

Düsseldorfs Stadtpatron

Die Gebeine des Heiligen Apollinaris liegen seit 1383 in Düsseldorf, nachdem sie als Siegesbeute aus Remagen geraubt wurden. Aufbewahrt werden sie im Apollinaris-Schrein in St. Lambertus. Seit 1394 ist er der Stadtpatron von Düsseldorf. In Remagen befindet sich bis heute noch das Haupt des Heiligen. Der Düsseldorfer Stadtpatron stammte ursprünglich aus Antiochia, war Bischof von Ravenna und starb 150 nach Christus als Märtyrer. Der Heilige Apollinaris ist auch Stadtpatron von Ravenna und Remagen und unter anderem Schutzheiliger des Weines und des Wassers.

Seinen Gedenktag am 23. Juli feiert das katholische Düsseldorf jedes Jahr mit einer Festwoche. Apollinaris zu Ehren entstand auch die „Größte Kirmes am Rhein“. Das Wort „Kirmes“ geht auf das mittelhochdeutsche „Kirmesse“ zurück, das aus „Kirchmesse“ entstanden ist. Dieses Wort bezeichnete zunächst die Messe zur Einweihung einer Kirche und das jährliche Erinnerungsfest daran und schließlich – in Bezug auf die damit verbundenen weltlichen Feiern – den Jahrmarkt und das Volksfest. Neben dem Tag der Kirchweihe bot auch der Gedenktag des Kirchenpatrons Gelegenheit zu Fest und Feier.

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