Bernhard Lommetz (Foto: Oliver Doerkes)
Anzeige

Kempen. Die FDP Kempen spricht sich gegen den Bau des neuen Fahrradparkhauses aus, das mit 1.2 Million Euro vom Bund gefördert werden soll. Das sind 75% Förderbeitrag und die restlichen 25%, d.h. 400.000€ sind vom Kempener Haushalt zu tragen. Es handelt sich nach Ansicht der Liberalen um ein überdimensioniertes Projekt, das angesichts bereits vorhandener und tagsüber leerstehender Stellplätze nicht notwendig ist.

“Ein solches Vorhaben nur wegen der Fördermittel durchzuführen, ist wirtschaftlich unsinnig und kurzsichtig. Wir fordern stattdessen eine vernünftige Planung, die den tatsächlichen Bedarf berücksichtigt und effizient mit den Ressourcen umgeht”, erklärte der Fraktionsvorsitzende der FDP Kempen, Bernhard Lommetz.

Des Weiteren sollten die finanziellen Mittel in sinnvollere Infrastrukturprojekte investiert werden, die den Bürgern direkt zugutekommen und die Lebensqualität in Kempen nachhaltig verbessern. Der derzeitige Plan für das Fahrradparkhaus berücksichtigt weder die aktuellen Bedürfnisse noch die langfristige wirtschaftliche Tragfähigkeit. Nach mehrfacher Prüfung der Belegung der aktuellen Fahrradstellplätze am Kempener Bahnhof stellten die Freien Demokraten zudem fest, dass diese nicht annähernd ausgelastet sind. Insbesondere die Abstellmöglichkeiten an der Schorndorfer Straße sind nur dürftig genutzt. 1.6 Millionen € für ein neues Fahrradparkhaus mit geplanter Kapazität von 230 Rädern bedeutet pro Fahrradstellplatz ca. 7.000 €.

Auch in Anbetracht dessen, dass die Gelder aus dem Bundeshaushalt kommen, kann und darf man so nicht mit den Steuergeldern der Bürger umgehen. Zudem sind die Folgekosten, die durch den Betrieb des Fahrradparkhauses entstehen und die der Kempener Haushalt trägt, nicht berücksichtigt. Die angespannte Haushaltslage erlaubt es nicht, sich freiwillig weitere unnötige Kosten aufzuladen. Außerdem sei fraglich, wie viele der aktuell dort stehenden Fahrräder, Dauerparker sind. Durch Kontrollen der Stadt werden jedes Jahr viele Fahrräder eingesammelt, die dort zurückgelassen wurden. Solche Kontrollen höher zu frequentieren, scheint aus Sicht der FDP-Fraktion wirtschaftlicher und sinnvoller.

Beitrag drucken
Anzeige