Gedächtnistrainerin Manuela Tadros im Memory Zentrum (Foto: St. Augustinus Gruppe)
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Neuss. In einer Gesellschaft, in der die Menschen immer älter werden, werden die Gesundheit und die Fähigkeit, auch im Alter ein selbstständiges und unabhängiges Leben zu führen, immer wichtiger. Dazu sind nicht nur eine gesunde Lebensführung mit viel Bewegung und guter Ernährung notwendig, sondern auch starke kognitive und mentale Fähigkeiten. „Wir wollen den Fokus vermehrt darauflegen, dass auch das Gedächtnis bzw. die Kognition trainiert werden kann und muss“, sagt Manfred Steiner, Diplom-Sozialpädagoge im Memory Zentrum, dem Kompetenzzentrum für Demenz in Neuss. „Mit diesem Gedächtnistraining lässt sich nicht nur im höheren Alter Merkfähigkeit, Sprechfähigkeit, Kreativität und die mentale Flexibilität erhöhen, man kann das Training in jedem Alter auch vorbeugend einsetzen.“

Übungen, die jeder auch einfach zu Hause machen kann, gibt es viele: Einfach einmal mit dem anderen Bein zuerst aufstehen, sich die Zähne mit der linken statt mit der rechten Hand putzen oder umgekehrt. Beim Spaziergang von 100 an in zweier Schritten im Kopf rückwärts zählen. Beim Einkaufen im Supermarkt schon mal die Preise im Kopf zusammenrechnen.

Im Memory Zentrum wird dieses spezielle Training vom Runden Tisch Demenz durchgeführt, angeleitet von der Ganzheitlichen Gedächtnistrainerin Manuela Tadros.
Dabei wird der ganze Körper mit einbezogen. Durch die Verknüpfung zwischen Gedächtnistraining und Bewegung wird der Effekt verstärkt. „Wir verstehen darunter ein kognitives Konzept für mentale Fitness und Beweglichkeit. Dazu gehört eine Vielzahl von unterschiedlichen und abwechslungsreichen Übungen, Aktivitäten und Techniken. Ganzheitlichkeit bedeutet: Beteiligung von Körper, Geist und Seele“, sagt Manuela Tadros. Mit dem regelmäßigen Training lassen sich nachweislich kognitive Leistungen verbessern. Durch das gleichzeitige Training unterschiedlicher Hirnareale wird das Hirn in seiner Komplexität gefordert und stimuliert, dadurch bilden sich neue neuronale Verknüpfungen – eine Möglichkeit, um Verschleiß und Abbauprozessen entgegenzuwirken – auch im Hinblick auf die Demenz. „So leistet Ganzheitliches Gedächtnistraining einen wichtigen Beitrag zur Prävention und zur Verlangsamung von demenziellen Prozessen im Gehirn“, sagt Tadros. „Das Wichtigste ist aber, dass man Spaß beim Training hat, sonst bringt die ganze Anstrengung nur halb so viel.“

Beratung zu allen Themen rund ums Älterwerden bekommen Interessierte über den Empfang der Einrichtung telefonisch unter T 02131 529 65270 oder per E-Mail an empfang-amz@ak-neuss.de.

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