Die Möglichkeiten des digitalen Aktivitätentischs im Caritaszentrum Giesenkirchen ließ sich der Vorstand der Magda-Hertz-Dyrks-Stiftung erläutern. Von links: Volker Großheim, Dr. Christof Wellens, Christoph Habrich, Bewohnerin Elfriede Raab, Frank Polixa, Mitarbeiterin Karin Koschel, Bewohner Wilhelm Odenthal und Einrichtungsleiterin Birgit Vitz (Foto: Caritas)
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Mönchengladbach. Auf dem großen Bildschirm erscheinen Karten mit halben Sprichwörtern. Gerade sucht Wilhelm Odenthal nach dem Gegenstück zu „Die Katze lässt …“. Schnell findet der 92-Jährige „… das Mausen nicht“ und schiebt mit dem Finger die eine Karte zur anderen – passt! Auch Elfriede Raab findet das Vervollständigen der Sprichwörter „spannend“, wie sie sagt. Die 94 Jahre alte Bewohnerin lacht, als sie in Windeseile ein weiteres Pärchen zusammensetzt: „Ist der Ruf erst ruiniert … lebt es sich ganz ungeniert.“

Ein paar Minuten später sehen die Senioren einen 65 Jahre alten Werbespot über ein Waschmittel: „Persil 59 – das beste Persil, das es je gab.“ Ein Film über eine Kirmes mit Achterbahn weckt ebenfalls Erinnerungen. „Auf solch ein Karussell hat mein Vater mich mal mitgenommen. Ich war noch nicht in der Schule und hab den ganzen Markt zusammengeschrien“, lächelt Wilhelm Odenthal.

Am digitalen Aktivitätentisch können die Bewohnerinnen und Bewohner auch kleine Puzzles zusammensetzen oder passende Geldscheine auf einen Teller ziehen, um eine vorgegebene Summe zu erreichen, etwa 125 oder 330 Euro. „Es gibt viele verschiedene Spiele, und wir haben den Aktivitätentisch einmal die Woche fest für Gedächtnistraining im Programm“, erläutert Einrichtungsleiterin Birgit Vitz. Darüber hinaus wird er in den Wohnbereichen eingesetzt, außerdem können bettlägerige Bewohnerinnen und Bewohner den transportablen Tisch auf ihrem Zimmer nutzen. „Die digitale Technik ist längst im Altenheim angekommen“, berichtet Birgit Vitz, „immer mehr Bewohner verfügen über ein Smartphone oder einen Tablet-PC und erhalten via WhatsApp Fotos von ihren Enkeln.“

„Wir freuen uns, dass wir mit dem Gerät sowohl Abwechslung in den Alltag der älteren Menschen bringen als auch Impulse für Feinmotorik und Gehirn setzen können“, sagt Frank Polixa, Vorstand der Magda-Hertz-Dyrcks-Stiftung, die den Kauf des digitalen Aktivitätentischs mit 10.000 Euro bezuschusst und damit die Anschaffung ermöglicht hat. Gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen Dr. Christof Wellens, Christoph Habrich und Volker Großheim ließ sich Polixa die Möglichkeiten des Geräts erläutern. Die Magda-Hertz-Dyrks-Stiftung wurde 1983 aufgrund einer Verfügung des zwei Jahre zuvor verstorbenen Mönchengladbacher Kaufmanns Rudolf Hertz gegründet. Er hatte bestimmt, dass große Teile seines Besitzes in eine Stiftung fließen sollten, mit der er die Alten- und Krankenhilfe des regionalen Caritasverbandes unterstützen wollte. Der Name der Stiftung erinnert an seine Ehefrau Magda.

Elfriede Raab und Wilhelm Odenthal standen den Stiftungsvertretern gerne Rede und Antwort. Und sie sagten ihnen auch, dass sie sich wohlfühlen im Caritaszentrum Giesenkirchen: „Ich mache hier alles mit“, erklärte Elfriede Raab.

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