Eine Schafherde grast auf Zollverein (Foto: © Jochen Tack/Stiftung Zollverein) Foto:Jochen Tack, im Auftrag der Stiftung Zollverein
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Essen. Seit Juli 2024 sind auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein erstmals Schafe „im Einsatz“. Insgesamt zwölf Heidschnucken und Drenther Heideschafe weiden bis Oktober 2024 auf wechselnden Flächen des Areals. Die Stiftung Zollverein testet damit, ob ökologisches Mähen eine dauerhafte Lösung zur Grünflächenpflege am Standort ist.

Als UNESCO-Welterbe besitzt Zollverein ein umfangreiches Grünflächenpflegekonzept. Dieses sieht unter anderem vor, die Wiesen und den Park kontinuierlich zu pflegen und zu entwickeln. Im Sinne der Nachhaltigkeit strebt Zollverein dabei an, beim Mähen den Einsatz von Maschinen und Düngemitteln zu reduzieren. Dazu kann Schafbeweidung beitragen. Der Vorteil: Schafbeweidung verhindert, dass Flächen zuwachsen, fördert die Artenvielfalt von Vögeln und Insekten und verbraucht natürlich kein Benzin. Zusätzlich tragen Schafe zur Verbreitung von Pflanzen bei, indem sie Samen weitertransportieren. „Wir haben uns als UNESCO-Welterbe Zollverein dazu verpflichtet, die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen zu verfolgen“, sagt Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Zollverein. „Die Schafbeweidung ist ein wichtiger Baustein für die Pflege unserer Grünflächen und trägt zu verschiedenen Zielen bei, unter anderem zur Schonung der Ressourcen auf dem Standort sowie zum Klimaschutz.“

Testphase bis Ende Oktober 2024

Bis Oktober 2024 streifen nun zwölf Schafe über Grünflächen des Welterbes. Sie weiden abwechselnd auf dem Kokerei- und Zechengelände, vor dem Portalkratzer, am Kammgebäude und am Elektrizitätswerk. Um sie herum ist ein Zaun gespannt und sie stellen keine Gefahr für Besucherinnen und Besucher dar, weil Schafe zu den Fluchttieren gehören und nicht angreifen. Gehütet werden die Tiere von Lukas Egerland aus Sprockhövel. Der Schäfer sagt über die ersten Wochen: „Wir sehen bereits jetzt, wie positiv die Besucherinnen und Besucher auf Zollverein auf die Schafe reagieren. Die Menschen bleiben stehen, machen Fotos und nehmen die Tiere als Bereicherung wahr.“ Der Test bis Ende Oktober 2024 soll unter anderem zeigen, ob die Grünflächen auf Zollverein für die Schafe geeignet sind und wie die zurückhaltenden Weidetiere auf den Publikumsverkehr reagieren. Mit den Ergebnissen prüft die Stiftung Zollverein anschließend, ob Schafbeweidung dauerhaft für die Grünflächenpflege des Welterbe-Areals in Frage kommt.

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