v.l. Peter Settele, Vertriebsleiter; Stefanie Neumann, Leiterin Sozialdienst; Matthias Merbecks, Geschäftsführer (Foto: Volksverein Mönchengladbach)
Anzeige

Mönchengladbach. Der Volksverein Mönchengladbach veröffentlichte den Jahresbericht für das Jahr 2023, das Jahr, in dem das 40-jährige Jubiläum gefeiert wurde. Unter dem Motto “40 Jahre Volksverein – sozial und nachhaltig” stand nicht nur das Jubiläum, sondern auch der Geschäftsbericht für 2023.

Der erste Abschnitt beschäftigt sich mit der Situation der Arbeitslosigkeit in Mönchengladbach, die sich im Zeitraum von 40 Jahren als ziemlich unverändert darstellt. Immer noch sind rund 12.000 bis 14.000 Menschen betroffen. Der Volksverein hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesen Menschen Angebote in den Bereichen “Bildung, Arbeit, Begegnung und Beratung” zu machen. Allein die Beschäftigungsangebote wurden 2023 von etwa 300 Personen genutzt. Zusätzlich nahmen 120 Personen an Beratungen teil, und etwa 2.800 Menschen nahmen an Bildungsangeboten teil.

Besonders nachgefragt waren Bildungsangebote zu den Themen Digitalisierung und Energiesparen. Hierbei ging es um praktische Ansätze, die im Alltag Hilfestellung bieten. Anlässlich des Jubiläums fand eine Bildungsfahrt an die Nordsee statt. Unter dem Titel “Im Einklang leben” konnten die Teilnehmer*innen Erfahrungsräume erleben – sei es im Einklang mit der Natur, mit anderen Menschen oder mit sich selbst. Diese Hilfestellungen waren praxisorientiert und alltagsnah.

Die Arbeitsangebote fanden in den bekannten Arbeitsbereichen statt: Second-Hand-Shops, Holzwerkstatt, Fahrradprojekt (das mit dem zweiten Platz beim Deutschen Fahrradpreis ausgezeichnet wurde), Straßenrandreinigung “Clean Up”, hauswirtschaftliche Angebote, Rapsmühle sowie Schulkioske (mit der Neueröffnung des Kiosks an der Schule Kirschhecke).

Die Jubiläumsfeierlichkeiten ermöglichten viele Begegnungen – sowohl innerhalb des Volksvereins als auch mit Menschen außerhalb, aus allen Teilen der Gesellschaft. In der Beratung standen Themen wie Einsamkeit, finanzielle Schwierigkeiten, Umgang mit Behörden sowie Sprachförderung bei zugewanderten Menschen im Fokus.

Von den Menschen, die an den Arbeitsangeboten teilnahmen, konnten 26% erfolgreich in Arbeit vermittelt werden. Die Bewilligung von Erwerbsunfähigkeit gestaltete sich zunehmend schwieriger – viele dieser Menschen gelten als “arbeitslos” und können den Rechtskreis des SGB II nicht verlassen.

Der Volksverein arbeitet in einem Netzwerk mit anderen sozialen und wirtschaftlichen Akteuren und bringt so aktiv die Themen und Bedürfnisse von Arbeitslosen in die Gesellschaft ein.

Etwa 10% der Mittel, die der Volksverein für seine Arbeit benötigt, stammen aus Geldspenden. Diese lagen 2023 deutlich unter den Vorjahresergebnissen und stellen die Verantwortlichen vor große Herausforderungen bei der Kompensation.

Das gesamte wirtschaftliche Ergebnis weist die sogenannte “schwarze Null” auf. Den Rückstellungen konnten knapp 60.000,-€ zugeführt werden – eine Summe, die angesichts der drastisch steigenden Personalkosten notwendig ist.

Der Geschäftsbericht des Volksvereins endet traditionell mit einem kurzen Ausblick und einem Dank. Der Ausblick ist geprägt von Befürchtungen über weitere Kürzungen staatlicher Leistungen, aber auch vom festen Willen, die Angebote für Arbeitslose nicht einzuschränken, sondern auszubauen. Der Dank richtet sich an alle, die diese Arbeit möglich machen – sei es als Mitarbeiterin in den Arbeitsbereichen, als Unterstützerin oder als Verantwortliche*r in der Gesellschaft.

Das traditionelle Schlusswort lautet: “Es gibt nichts Gutes, außer man tut es” (Erich Kästner).

Beitrag drucken
Anzeige