(Foto: Yaqu Pacha e.V.)
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Duisburg. Die Quadrokopter helfen bei der Überwachung von hochbedrohten Delfinen. Aus seinen zweckgebundenen Artenschutz-Mitteln stellt der Zoo Duisburg insgesamt 10.000 Euro für den Schutz von Meeressäugern an den Küsten Brasiliens bereit.

Zum Schutz von Delfinen im ursprünglichen Lebensraum unterstützt der Zoo Duisburg die Arbeit seines Artenschutzpartners Yaqu Pacha e.V. mit 10.000 Euro. Dabei ermöglicht die Artenschutzspende insbesondere Maßnahmen zum Schutz des Großen Tümmlers von Lahille – einer hochbedrohten Delfinart, von der es höchstens noch 600 Tiere gibt. Für ihren Schutz spielen Drohnen eine wichtige Rolle.

„Der Artenschutz-Euro kommt da an, wo er gebraucht wird“, betont Zoodirektorin Astrid Stewin. „Er unterstützt Artenschutzprojekte auf der ganzen Welt bei ihrer wichtigen Arbeit zum Schutz der biologischen Vielfalt. Mit ihm werden beispielsweise Schutzmaßnahmen sowie Ausbildungen von Rangern finanziert, Material angeschafft und Forschungsprojekte realisiert. Die nun geleistete Artenschutzspende an Yaqu Pacha e.V. aus unseren Einnahmen aus dem Artenschutz-Euro ist in guten Händen wird viel positives bewirken“, so Stewin weiter. Bereits seit vielen Jahren unterstützt der Zoo Duisburg die Organisation im beträchtlichen Maße.

Artenschutz-Drohnen im Einsatz für Delfine

Die aktuelle Artenschutzspende wird unter anderem zur Anschaffung von Drohnen eingesetzt. Die Vorteile der kleinen Quadrokopter liegen auf der Hand: Sie sind klein, wendig, vielfältig einsetzbar und deutlich günstiger, als es Flugzeuge sind. In Südamerika setzt die Artenschutzorganisation Yaqu Pacha e.V. die fliegenden Augen für den Schutz des Großen Tümmlers von Lahille ein. „Die Drohnen sind ein extrem wichtiger und mit entscheidender Bestandteil unserer 5-Jahres-Strategie für den Schutz dieser hochbedrohten Delfinart“, betont Dr. Lorenzo von Fersen, Vorsitzender von Yaqu Pacha e.V. und Kurator für Forschung und Naturschutz am Tiergarten Nürnberg. Das Ziel: Mit den Drohnen sollen wichtige Daten zum Delfinschutz gesammelt werden. Denn neben Verhaltensbeobachtungen lassen sich die bevorzugten Aufenthaltsgebiete der Delfine aus der Luft noch effizienter identifizieren. „Das ist die Grundlage, um überhaupt Schutzzonen ausweisen zu können. Ohne diese Daten geht es nicht“, betont Biologe von Fersen. Mitarbeitende des Projektes bringen die Drohnen mit Hilfe von Booten aufs Meer. Von dort aus starten die Quadrokopter in den Himmel. Mit ihnen lassen sich die Delfine finden und über 30 Minuten begleiten. „Das ist überaus effektiv“, wie von Fersen weiß. Durch die gesammelten Bilder lernen die Artenschützer mehr über das Wanderverhalten und auch, wie groß die Delfinschulen sind.

Der Große Tümmler von Lahille – eine stark gefährdete Delfinart

Der Große Tümmler von Lahille lebt in den Küstengebieten im südlichen Brasilien, Uruguay und nördlichen Teil Argentiniens. Schätzungen gehen davon aus, dass es höchstens noch 600 Tiere dieser Delfinart gibt. Damit steht der Große Tümmler von Lahille am Rande der Ausrottung. Immer wieder verfangen sich Tiere in Netzen und verenden qualvoll. Neben der Fischerei ist auch die Zerstörung des Lebensraumes und die zunehmende Umweltverschmutzung, beispielsweise durch PCB, ein großes Problem. Beschrieben worden ist die Tierart erstmals im Jahr 1976 vom argentinischen Naturforscher Fernando Lahille. Seit 1998 werden systematisch Daten über diese Delfinart gesammelt.

Aktionsplan: 5-Jahres-Strategie für den Schutz des Großen Tümmlers von Lahille

Zusammen mit Partnerorganisationen hat Yaqu Pacha e.V. strategische Maßnahmen zum Schutz des Großen Tümmlers von Lahille zusammengestellt und diese in einem fünfjährigen Aktionsplan definiert. Er umfasst die Themenfelder (1) Wissenschaftliche Forschung und Erhaltung, (2) Gesetzgebung und Politik, (3) Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit und Sensibilisierung, (4) Stärkung der Institutionen und Bildung und (5) Bürgerwissenschaft. „Wenn es uns gelingt, die verschiedenen Projekte umzusetzen, können wir sicher sein, dass der Lahille Große Tümmler eine Zukunft haben wird. Und dabei hilft uns der Zoo Duisburg aktiv”, sagt Dr. Lorenzo von Fersen.

Der Artenschutz-Euro – hilft da, wo er gebraucht wird

Der Artenschutz-Euro ist ein freiwilliger und zweckgebundener Betrag für Artenschutzprojekte in Kombination mit dem Kauf von Eintrittskarten für den Zoo Duisburg. Er fördert ausgewählte Projekte, von dessen Arbeit das Zoo-Team nachhaltig überzeugt ist. Sie alle schützen Tierarten, die im ursprünglichen Lebensraum durch den Menschen bedroht sind – und im Zoo Duisburg unter geschützten Bedingungen von den Besuchern beobachtet werden können. Zu ihnen gehören südafrikanische Brillenpinguine, madagassische Fossa, wasserlebende Säugetiere Südamerikas sowie viele verschiedene Affen-Arten der afrikanischen Regenwälder. Astrid Stewin: „Jeden Tag begeistern wir für Tiere und wollen gemeinsam mit unseren Schützlingen für Artenschutz motivieren. Mit dem Artenschutz-Euro schlagen wir die Brücke zwischen dem Tiererlebnis im Zoo und den Artenschutzaktivitäten weltweit“.

Yaqu Pacha – Artenschutzpartner des Zoo Duisburg

Seit 1992 setzt sich Yaqu Pacha e.V. in Lateinamerika aktiv für den Natur- und Artenschutz ein. Nicht ohne Grund liegt ein Fokus dabei auf dem Schutz wasserlebender Säugetiere (u.a. Wale, Delfine und Otter), denn der Name „Yaqu Pacha“ bedeutet „Wasserwelt“ und entstammt der indianischen Sprache Quichua. Die Organisation fördert Forschungsprojekte, die wichtige Erkenntnisse für die Wissenschaft liefern und für den Schutz von Meeressäugern unverzichtbar sind. Dabei wird die lokale Bevölkerung aktiv eingebunden. Bildungsprojekte sind ein weiterer Baustein in der Arbeit von Yaqu Pacha e.V.. Seit vielen Jahren unterstützt der Zoo Duisburg die Organisation auf unterschiedliche Weise und gehört mit zu den wichtigsten Unterstützern.

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