Julia Zupancic (Foto: © Florian van Lunzen)
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Moers/Duisburg. Die Bezirksregierung Düsseldorf hat nach einer mehrjährigen Prüfung die Genehmigung zur Errichtung einer Deponie auf der Halde Lohmannsheide an der Grenze zwischen Moers und Duisburg erteilt. Diese Entscheidung, die am 24. Juli im Amtsblatt der Stadt Moers veröffentlicht wurde, enthält die „Bekanntmachung über die Auslegung eines Planfeststellungsbeschlusses für die Errichtung und den Betrieb einer DK I-Deponie am Standort der Bergehalde Lohmannsheide in Duisburg-Baerl“. Das Unternehmen DAH1 plant, über die nächsten 15 Jahre rund 5,4 Millionen Tonnen belasteter Abfälle dort zu deponieren. Die entsprechenden Planungsunterlagen sind vom 5. bis 19. August in beiden Städten einsehbar.

Julia Zupancic, Parteivorsitzende der CDU Moers, äußert scharfe Kritik an diesem Vorhaben und hebt mehrere schwerwiegende Bedenken hervor. „Wir sind seit 2016 gegen die Erweiterung der Deponie, da sie unter anderem erhebliche Risiken für das Grund- und Trinkwasser birgt“, betont Zupancic. „Die Geschichte des Standorts lässt keine andere Schlussfolgerung zu, als dass diese Erweiterung zu gefährlich ist, um sie zu erlauben.“

Zupancic kritisiert außerdem den geplanten Anstieg des LKW-Verkehrs, der täglich große Mengen Bauschutt über den Rhein nach Moers bringen soll. „Es ist nicht nachvollziehbar, warum der Schutt durch täglich viele, viele LKW-Bewegungen über den Rhein zu uns gebracht wird statt ihn da zu deponieren wo er herkommt, nämlich im Kernruhrgebiet! Dies bedeutet eine zusätzliche, unnötige Umweltbelastung durch die LKW-Verkehre, die zudem über den Umweg über Moerser Straßen angeliefert werden sollen, weil dies angeblich schneller ist. Hier werden unsere Straßen kaputt gefahren, was die Moerser Bürgerinnen und Bürger bezahlen werden, weil die RVR-Tochter die Kosten für eine direkte Zuwegung einsparen möchte!,“ so Zupancic.

Daneben kritisiert die Parteivorsitzende auch den mangelnden Schutz der natürlichen Lebensräume, die sich auf dem brachliegenden Areal entwickelt haben. „Über die Jahre haben sich wertvolle Biotope gebildet, die nicht zerstört werden dürfen“. erklärt Zupancic. Zudem kritisiert die CDU Moers die Bezirksregierung Düsseldorf für die Art und Weise der Veröffentlichung der Pläne. „Es stört uns massiv, dass die Offenlegung der Pläne noch mitten in den Sommerferien erfolgt. Das erschwert es den Bürgerinnen und Bürgern, sich zu informieren und gegebenenfalls zu reagieren. Da hätten wir uns eine bessere Kommunikation und einen günstigeren Zeitpunkt gewünscht. Hier zeigt sich wieder, dass das Kernruhrgebiet alle kritischen Themen, auch den Kiesabbau, bei uns verortet. Deshalb müssen sich diejenigen, die weiter im RVR bleiben wollen, die Fragen stellen, ob wir als Stadt Moers und als Kreis Wesel davon wirklich profitieren. Wir haben seit eh und je damit zu kämpfen, dass der RVR seine parteipolitischen Interessen durchboxt und wir hier vor Ort das Nachsehen haben.“

Die CDU Moers steht in engem Austausch mit politischen Vertretern in Duisburg-Baerl und dem Kreis Wesel. „Wir arbeiten intensiv mit unseren Partnern zusammen, um gemeinsame Lösungen zu finden. Für uns ist das Thema Bergehalde Lohmannsheide von großer Bedeutung, und wir setzen uns unermüdlich für die Interessen der Bürger ein“, unterstreicht Zupancic.

Für die Parteivorsitzende bleibt die Zusammenarbeit aller Poltischen Akteure ein entscheidender Punkt. „Wir bleiben auf allen Ebenen aktiv, um eine gute Lösung für Moers zu finden. Unsere Fraktionsvorsitzenden im Rat der Stadt Moers stehen in ständigem Austausch mit der Verwaltung und anderen Verantwortlichen, um die bestmögliche Lösung für unsere Stadt zu erreichen. Wir haben unter meiner Fraktionsführung bereits im Jahr 2020 einen fraktionsübergreifenden Grundsatzbeschluss gefasst, dass die Stadt in dem Fall, der nun eingetreten ist, alles unternehmen wird, um für Moers den kleinstmöglichen Schaden zu erzielen“, erklärt Zupancic abschließend.

Blick von der Deponie Lohmannsheide auf die Neubausiedlung Meerbeck-Ost (Foto: Christian Voigt/LokalKlick)
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