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Krefeld/Bonn/Lübeck/Stuttgart. Die DRK-Schwesternschaft Krefeld ist Teil eines neuen „Kompetenzzentrums Pflege im Bevölkerungsschutz“ – in Zusammenarbeit mit den DRK-Schwesternschaften Bonn, Lübeck und der Württembergischen Schwesternschaft vom Roten Kreuz.

Der Hintergrund: „Wir sind uns sicher, dass es künftig eine große Herausforderung sein wird, hilfs- und pflegebedürftige Menschen im Katastrophenfall adäquat zu begleiten und zu unterstützen“, so Dr. Frauke Hartung, Oberin der DRK-Schwesternschaft Bonn. Die vier DRK-Schwesternschaften schließen in dem Kompetenzzentrum ihre Expertise zusammen und entwickeln neue Bildungsangebote. „Es ist sehr wichtig, angehende Pflegefachpersonen frühzeitig für Krisen- und Katastrophenfälle zu schulen“, so Diane Kamps, die Oberin der Krefelder DRK-Schwesternschaft.

Alle vier DRK-Schwesternschaften sind Teil der nationalen Hilfsgesellschaft Deutsches Rotes Kreuz und verfügen über langjährige Erfahrung im internationalen Krisen- und Katastrophenschutz. „Wir möchten diese Expertise nun auch in Deutschland einbringen“, führt Diane Kamps aus.

Schon in der Umsetzung ist eine fünftägige Basis-Fortbildung „Pflege im Bevölkerungsschutz“, die die Bonner und die Württembergische Schwesternschaft vor drei Jahren entwickelt haben. Die Krefelder Schwesternschaft hat bereits vier entsprechend qualifizierte Mitglieder, drei weitere werden die Fortbildung im Oktober absolvieren. Die Schwesternschaften bieten an den Standorten Krefeld, Bonn, Stuttgart und Lübeck regelmäßig Termine für diese Weiterbildung an. Das Kompetenzzentrum arbeitet zudem derzeit daran, neben dem Basisschulungsmodul noch weitere spezialisierte Module ins Programm aufzunehmen.

Ganz aktuell (am 1. August 2024) hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) die Bonner und die Württembergische Schwesternschaft mit einem Projekt zur Verbesserung des Bevölkerungsschutzes vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) beauftragt. Ziel des vierundzwanzigmonatigen Projektes ist die Entwicklung eines Moduls mit Unterrichtsmaterialien für Lehrende, um Auszubildende und Pflegefachpersonen auf das Handeln in Krisen und Katastrophen vorzubereiten. Das Projekt wird mit weiteren Projektpartnern, der Frankfurt University of Applied Science (Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit) sowie dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) und dem Institut für europäische Gesundheits- und Sozialwirtschaft (IEGUS) umgesetzt. Dabei soll das zu entwickelnde Modul inhaltlich und strukturell an die generalistische Pflegeausbildung anschlussfähig sein (Rahmenpläne der Fachkommission nach § 53 PflBG). Dazu wird ein Planspiel entwickelt, um die notwendigen Kompetenzen in realitätsnahen Szenarien zu üben und zu vertiefen. Als weitere Elemente sollen virtuelle und analoge Lehrmaterialien sowie ein Handbuch mit Checklisten, ein Workbook und spezielle Skills-Trainingseinheiten für die Pflegebildung erstellt werden.

„Das Modul wird so konzipiert, dass es in die Pflegeausbildung, das Studium und die berufliche Weiterbildung integriert werden kann“, so Susanne Scheck (Oberin der Württembergischen Schwesternschaft). Außerdem sei es notwendig, die fachliche Expertise der Pflegeprofession von Anfang an in die Entwicklung von Katastrophenplänen einzubeziehen, um die Bevölkerung effektiv zu schützen und zu versorgen, fordert sie.

Die Ergebnisse der Arbeit werden allen Pflegenden zugänglich gemacht – unter www.pflege-im-bevoelkerungsschutz.de

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