(v.l.) Dr. med. Timo Bömicke, Facharzt für Innere Medizin & Kardiologie und Privatdozent Dr. med. Patrick Horn während der innovativen und technisch sehr anspruchsvollen minimal-invasiven Operation (Foto: Monsters of Media/Kamil Albrecht)
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Mönchengladbach. Premiere im Eli: Das Elisabeth-Krankenhaus hat in seinem Herzkatheterlabor erstmals ein innovatives, minimal-invasives Verfahren zur Behandlung der Trikuspidalklappeninsuffizienz (TI), einer Funktionsschwäche der rechten Herzklappe, angewendet. Die kathetergestützte Therapie ist besonders für Patient:innen  geeignet, für die eine konventionelle Operation ein Risiko darstellt; zum Beispiel, weil sie unter Vorerkrankungen leiden.

Den katheterbasierten Eingriff führte der neue Chefarzt der Kardiologe und Angiologie, Privat-Dozent Dr. Patrick Horn durch, der das Verfahren von seiner bisherigen leitenden Funktion in den Universitäts-Kliniken Düsseldorf mitgebracht hat. Dort war der 44-Jährige insbesondere für das Herzkatheterlabor, das strukturelle Herzklappenprogramm und den Bereich der Herzinsuffizienz verantwortlich, leitete zehn Jahre lang das Programm für katheterbasierte Klappenverfahren und trug durch wissenschaftliche Projekte zur Weiterentwicklung der interventionellen Klappentherapie bei.

Jetzt bringt er seine ganze Expertise im Elisabeth-Krankenhaus ein. „Der neue Ansatz zur Reparatur der rechten Herzklappe richtet sich an Patient:innen, die aufgrund ihrer Herzschwäche an Luftnot leiden und Wassereinlagerungen (Ödeme) haben und die auch entsprechende Medikamente gegen die Beschwerden nicht vertragen können“, erklärt der Chefarzt, der ganz auf individualisierte Behandlungsmethoden setzt und grundsätzlich seine Patientinnen und Patienten als Ganzes im Blick hat: „Wenn der Patient, den ich mit meinem Verfahren behandelt habe, mir nach dem Eingriff sagt, dass es ihm deutlich bessergehe, ist das für mich die schönste Bestätigung.“

Die TI ist eine bislang eher vernachlässigte Herzklappenerkrankung, bei der die rechte Klappe nicht mehr vollständig schließt. Dadurch fließt Blut in den rechten Vorhof zurück, was zu den genannten Symptomen führt. Bleibt die Erkrankung unbehandelt, kann sie das Herz erheblich schwächen und die Lebensqualität stark beeinträchtigen. In einem gut einstündigen Eingriff platzierte nun Privatdozent Dr. Patrick Horn und sein Team im Eli ihrem ersten Patienten mit TR, einem Mann, Jahrgang 1943, mit Vorerkrankungen, ein spezielles Kathetersystem über eine Leistenvene bis in den rechten Vorhof und die rechte Herzkammer. Dort konnten sie die undichte Trikuspidalklappe mithilfe des eingesetzten Systems in Millimeterarbeit und erfolgreich reparieren. Diese minimalinvasive Methode hat im Vergleich zur offenen Herzoperation ein sehr geringes Risiko, und die Patienten erholen sich wesentlich schneller von dem Eingriff – meist schon nach wenigen Tagen.

Wie auch Erkrankungen der Mitralklappe sind solche der Trikuspidalklappe häufig nur mit Medikamenten wie Entwässerungstabletten behandelbar. Viele Patienten leiden trotz der Medkamente über ausgeprägte Beschwerden. Durch katheterbasierte Klappenverfahren können die Herzklappen direkt behandelt werden. Solche Verfahren sind allerdings technisch sehr anspruchsvoll und können daher nur von Kardiologen mit großer Expertise auf diesem Gebiet erfolgreich durchgeführt werden.

Über die Städtischen Kliniken Mönchengladbach

In den Städtischen Kliniken Mönchengladbach, dem Elisabeth-Krankenhaus, werden pro Jahr rund 100.000 Patient:innen mit modernsten Verfahren ambulant und stationär behandelt. Die Ausstattung mit Medizintechnik der jüngsten Generation sorgt dafür, dass das Eli für viele innovative Operationsmethoden führend in der Region ist. Systematische Kooperationen wie beispielsweise mit der Uni-Klinik Düsseldorf tragen zum hohen Standard bei. Die Klinik legt großen Wert darauf, aus ihren 2.000 Mitarbeiter:innen ein echtes Team zu formen. Respekt, Verantwortung und Freundlichkeit sind grundlegend: unter den Mitarbeitenden und gegenüber den Patient:innen. Das Elisabeth-Krankenhaus ist einer der größten Arbeitgeber in Mönchengladbach. Es versteht sich als verwurzelter Teil der Region und pflegt daher den Austausch mit Institutionen, Vereinen und Unternehmen der Stadt.

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