Unter der alten Brücke sind in den vergangenen Monaten bereits die beiden Widerlager sowie eine Mittelstütze für das neue Bauwerk gebaut worden. So wird die Zeit der Vollsperrung um ein Dreivierteljahr verkürzt (Foto: Autobahn Westfalen/Susanne Schlenga)
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Bochum. Seit der Nacht von Dienstag (6.8.) auf Mittwoch (7.8.) rollt auf der A40 zwischen Bochum Westkreuz und Bochum-Harpen kein Verkehr mehr – die Vollsperrung für den Abriss und Neubau der Brücke über die Gleise am Schlachthof hat begonnen.

„In den nächsten 15 Wochen werden wir die alte Brücke abreißen und die beiden neuen Brückenhälften bauen“, erklärt Projektleiter Lars Batzer. Dafür werde täglich in mehreren Schichten im Hochbetrieb gearbeitet. Nach ersten Vorarbeiten zum Abriss des alten Bauwerks – erste Teile der Brücke werden demontiert und der Fahrbahnbelag entfernt – steht ab Freitag (16.8.) die Sperrung der Bahnstrecke unter dem Bauwerk an. Dann kann der eigentliche Abriss beginnen.

Erfreulich für Verkehrsteilnehmende und Ingenieure gleichermaßen: Teile der neuen Brücke konnten bereits vor der Sperrung gebaut werden – und es gibt eine leistungsfähige ortsnahe Umleitung. „Wir haben den neuen Mittelpfeiler und die Widerlager, auf denen die Brückenplatte rechts und links aufliegt, schon unter der alten Brücke, also quasi unter fließendem Verkehr gebaut“, erklärt Batzer. „So haben wir ein Dreivierteljahr Vollsperrung eingespart.“ Zudem wurde kurz vor der Vollsperrung die neue A448 im Bochumer Süden fertiggestellt, der Verkehr kann darauf ausweichen.

Während der Sperrung werden Autofahrer, die aus Essen kommen, im Bochumer Westkreuz auf die A448 abgeleitet, der Verkehr aus Dortmund muss spätestens bei Bochum-Harpen abfahren. Von der Baustelle wegführend sind dagegen alle Anschlussstellen weiter offen: Von Bochum-Hamme läuft der Verkehr Richtung Essen, von Bochum-Zentrum, Bochum-Stadion und Bochum-Harpen Richtung Dortmund.

Eine Vollsperrung mit den anderen Baustellen im Ruhrgebiet zu koordinieren ist eine Mammutaufgabe – das weiß auch Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin der Autobahn Westfalen: „Der Sperrung sind lange und intensive Abstimmungsprozesse mit allen Beteiligten vorangegangen. Unser wichtigster Beitrag war dabei, die Zeit der Sperrung so kurz wie möglich zu halten“, so die Niederlassungsdirektorin. „Hier haben wir ein tolles Beispiel, wie wir es schaffen können, mit einer innovativen Herangehensweise die Verkehrsteilnehmer und Anrainer so gering wie möglich zu beinträchtigen.“ Sauerwein-Braksiek ist heute persönlich in Bochum erschienen, um beim Start der Vollsperrung anwesend zu sein: „Unsere Kolleginnen und Kollegen in Bochum haben täglich die große Herausforderung, die wichtigen Baumaßnahmen so unter einen Hut zu kriegen, dass der Verkehr trotzdem fließt. Wir als Autobahn GmbH haben das Ziel, mit Einfallsreichtum und kluger Planung für eine funktionierende Infrastruktur zu sorgen.”

Nach dem Ende der Vollsperrung sind die Arbeiten noch nicht abgeschlossen, doch der Verkehr fließt mit allen vier Fahrspuren über das neue nördliche Teilbauwerk. So müssen auf einem längeren Stück Stützwände erneuert werden und die Fahrbahn an die neue Brücke angepasst werden. Voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2025 soll das Gesamtprojekt fertig sein.

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