v.l. Amanda Bick (Fachbereich Marketing + Kommunikation), Albana Sadiku (Tiefbauamt), Sylvia Uehlendahl (Leiterin des Tiefbauamtes), Arnulf Rybicki (Baudezernent), David Cordt (Pandora 2.0) (Foto: © Stadt Dortmund / Torsten Tullius)
Anzeige

Dortmund. Baustellen sind nervig und stören? Das muss nicht sein. Die Stadt testet mit dem Projekt „Bauzaun lässt hopfen“, wie es anders gehen kann. Pflanzen und integrierte Sitze machen den Bauzaun zum grünen, urbanen Pop-up-Ort in der City.

Das Pilotprojekt „Bauzaun lässt hopfen“ will herausfinden, wie sich Baustellen innovativ und nachhaltig in ihr Umfeld einfügen können – zum Beispiel durch Begrünung. Die Baustelle an der Kampstraße rund um den Pylon an der Reinoldikirche wird dafür zum Testobjekt.

Dabei werden vier Elemente des Metall-Bauzauns begrünt. Die Elemente sind jeweils 2 Meter hoch und 3,50 Meter lang. Jedes Element bekommt zwei Blumenkästen, in denen Hopfen und andere Pflanzen wachsen. Die schnell wachsenden Hopfenpflanzen sind genügsam und können unter idealen Bedingungen bis zu 30 cm pro Woche wachsen. In Kombination mit weiteren mehr- und einjährigen Pflanzen ergibt sich schnell ein üppiges grünes Bild.

Mittagspause an der grünen Baustelle

In dem Holzbau aus nachhaltiger Lärche, der komplett ohne Schrauben auskommt, sind auch einige Sitzgelegenheiten vorgesehen. Der begrünte Bauzaun lädt Passant*innen ein zu einer kleinen Auszeit, sei es für die Mittagspause oder für einen kurzen Stopp beim Einkaufen. Auf diese Weise erobern sich die City-Besucher*innen die Baustelle wieder zurück. An der Kampstraße kompensiert der neue Bauzaun zudem einige der Sitzmöglichkeiten an der Freitreppe vor der Reinoldikirche, die aufgrund der Bauarbeiten zurzeit fehlen. Gerade an dieser Stelle ist zudem klimafreundliches Grün ohnehin noch rar.

Die spezielle und massive Konstruktion in Handarbeit bietet den Vorteil, dass die Elemente später ganz leicht und klimaneutral mit dem Fahrrad zur nächsten Baustelle transportiert werden können, ohne dass die Pflanzen stark darunter leiden müssen. Lediglich einzelne seitliche Triebe müssen für den Umzug abgetrennt werden, so dass sich die Pflanzen schnell am neuen Standort akklimatisieren können.

Für das Projekt „Bauzaun lässt hopfen“ arbeiten Tiefbauamt, das Grünflächenamt, der Fachbereich Marketing und Kommunikation sowie das Team des Citymanagements zusammen. Die Kästen wurden von David Cordt von Pandora 2.0 konstruiert, gebaut und bepflanzt. Sämtliche Pflanzen sind aus Dortmund, das Holz aus dem Märkischen Kreis. Das Projekt ist vollständig nachhaltig konzipiert. Es verzichtet auf Plastik und weitgehend auch auf andere chemische Bestandteile. „Bauzaun lässt hopfen“ ist als Pilotprojekt auf zwei Jahre angelegt, um die Machbarkeit für künftige Anwendungen zu testen.

Auf dortmund.de/hopfenbauzaun gibt es eine Infoseite zu „Bauzaun lässt Hopfen“. Die Seite kann auch über einen QR-Code vom Bauzaun aus erreicht werden.

Erfahrungen mit dem begrünten Bauzaun werden gesammelt

In ein paar Wochen schon sollen die ersten Erkenntnisse zum Projekt ausgewertet werden. Dann wird sich zeigen, wie die Dortmunder*innen die veränderte Atmosphäre mit dem nachhaltigen Bauzaun aufnehmen und ob der Hingucker als mobiles, grünes City-Möbel ankommt.

Das Projekt fügt sich ein in die Bemühungen des Tiefbauamtes, Baustellen zu optimieren. Dabei geht es um kleinere Baustelleneinrichtungsflächen, bessere baulogistische Abläufe, ein optisch ansprechenderes Bild und klare Baustelleninformation und -kommunikation.

Beitrag drucken
Anzeige