Der Arbeitskreis Waddisch Platt „Komm-Omend“ pflegen und beherrschen die „aule Modersprok“ (Foto: Arbeitskreis Waddisch Platt „Komm-Omend“)
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Essen. Am 12. Oktober 2024 veranstaltet der Arbeitskreis Waddisch Platt „Komm-Omend“ einen Info-Tag rund um die Sprache bei uns im Ruhrtal. Von 13 bis 18 Uhr heißt es dann „Waddisch on wi fieren de Heimotsproke – Waddisch und wir feiern die Heimatsprache“. Bald blickt die Gruppe auf ihr 100-jähriges Bestehen zurück. Ebenso jährt sich im Oktober die Neuauflage der Mundart-Kolumne in den Werdener Nachrichten „Döt on dat op Waddisch Platt“ zum fünften Mal. Bereits seit den 1850er-Jahren gibt es regelmäßig Texte auf Platt in der Werdener Presse (Neue Ruhr-Zeitung, später Werdener Zeitung) zu lesen.

Grund genug also, den Dialekt der Gegend an der Ruhr jetzt noch einmal tüchtig zu feiern: das „Waddische“, die Heimatsprache im Werdener Land, dem heutigen Essener Süden! Die Feier richtet sich an all jene, die etwas mit der „aulen Modersprok“, der alten Muttersprache verbindet, oder neugierig darauf sind, mehr darüber zu erfahren. In erster Linie wird es ein Fest des Waddischen für die Waddischen, den Menschen in Werden, Fischlaken und Heidhausen, doch auch interessierte Nachbarn aus dem Ruhrgebiet und dem Bergischen Land sind herzlich dazu eingeladen.

Neben „Dönekes on Vertellkes op Platt“ und einem spannenden Quiz wird es eine Ausstellung zur Geschichte und Pflege des Werdener Dialekts geben: Was ist Waddisch (Etymologie), woher kommt es (Sprachgeschichte), wen interessiert das (Sprachpflege und Literatur) und was bleibt davon übrig (Sprachwandel: Vom Dialekt zum Regiolekt). Ausgewählte Platt-Texte aus den letzten 200 Jahren werden in Form von Sketchen präsentiert. Ein offenes Mikrofon sammelt Erinnerungen und Ideen der Gäste. Bei Speis und Trank – u. a. der typischen „Waddischen Appeltate“ passend zum Herbst – will der Arbeitskreis Waddisch Platt „Komm-Omend“ gerne ins Gespräch kommen.

Hier einige Details zum abwechslungsreichen Programm, das sich mit der Sprachwelt über Werden hinaus beschäftigt:

  1. Über zwanzig Jahre sind vergangen, seitdem die letzte Publikation auf Waddisch Platt erschien. Zur Feier der Heimatsprache können wir Ihnen gleich zwei neue präsentieren.
    Als siebentes Heft der Reihe „Wadden Kladden“ erscheint die charmant illustrierte Fibel „Bramballe on Imseike“: zum Platt lernen für junge und junggebliebene Waddisch-Freunde. Gestaltet hat sie der in Werden ansässige Grafikdesigner Dirk Uhlenbrock.
    https://waddenkladden.de/2021/02/04/bramballe-imsegge/
    Flankiert wird diese vom umfangreichen Waddischen Wörterbuch, das digital erscheint. Schauen Sie vorab doch mal rein!
    https://waddisch.de/woerbok
  2. Zwei Programmpunkte zeigen, wie Dialekt und Regiolekt in Werden, Essen und dem Ruhrgebiet aktuell erforscht werden. Von der Universität Bonn besuchen uns Malin Ostermann und Dr. Tim Krokowski, die am neuen Dialektatlas Mittleres Westdeutschland mitarbeiten. Sie stellen das Projekt und erste Ergebnisse aus unserer Region vor.
    https://dmw-projekt.de
  3. Seit letztem Jahr gibt es die Sprach-App „PALAVA“ der beiden NRW-Landschaftsverbände. Verena Krautwald vom LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte zeigt, was es damit auf sich hat. Mit dabei hat sie anschauliche Daten aus Essen und Umgebung.
    https://dat-portal.lvr.de/ueber-uns/blog/wo-es-regnet-plaeddert-gallert-oder-sickt
  4. Zum Fünfjährigen der aktuellen Waddisch-Serie „Döt on dat“ in den Werdener Nachrichten tauschen sich Redaktionsleiter Gordon Strahl und Kolumnist Marc Real über Zustand und Zukunft unseres Dialekts aus. Im Anschluss dürfen und sollen die Gäste mitdiskutieren. We dat kann on well, sall op Platt spreken.
    https://waddische.de/

Feier der Heimatsprache am 12. Oktober 2024

Waddisch on wi fieren de Heimotsproke
Waddisch und wir feiern die Heimatsprache
Samstag, 12. Oktober 2024
13 – 18 Uhr (Zentrum 60plus, Heckstr. 27, 45239 Essen-Werden)
https://www.facebook.com/events/469857522316926/
https://waddisch.de/feier-der-heimatsprache/

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