(Quelle: A3M Global Monitoring / Open Street Map)
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Bottighofen (CH). Derzeit toben Waldbrände in Griechenland, insbesondere nahe Athen: Neben verheerenden Folgen für Anwohner, hat der Klimawandel auch Auswirkungen auf die Reiseplanung der Deutschen: Für 80 Prozent ist die Sicherheit vor Naturkatastrophen, für 79 Prozent vor extremen Wetterereignissen auf Reisen wichtig. Mehr als die Hälfte der Reisenden meidet bestimmte Reisegebiete, die in der Vergangenheit mit extremen Wetterereignissen konfrontiert waren sowie bestimmte Reisemonate wegen zu großer Hitze und Brandgefahr. Dies bestätigt eine repräsentative Studie von HolidayCheck zum Thema Reisen in Zeiten des Klimawandels.

Hier finden Verbraucher die wichtigsten fünf Tipps bei der Reisebuchung in Zeiten zunehmender Extremwetterlagen:

1. Flex-Angebote, Pauschalreisen und Reiseschutz buchen
Auftretende Hitzewellen bei Urlaub in Südeuropa sind kein Ereignis, das zu einem Anspruch gegenüber dem Reiseveranstalter berechtigen würde. In dem Zusammenhang zahlt die Versicherung meistens nur dann, wenn Unverträglichkeit durch eine schwere Erkrankung ausgelöst wird, die plötzlich eingetreten ist. Ausnahmesituationen sind Naturkatastrophen wie Waldbrände (außergewöhnliche Umstände). Hierbei kann es möglich sein, den Urlaub kostenlos zu stornieren, Urlauber müssen dies genau prüfen. Die Voraussetzung ist, dass die Reise durch außergewöhnliche Umstände tatsächlich konkret beeinträchtig ist. Die reine Angst vor Naturkatastrophen ist kein Stornogrund. Solange die individuelle Buchung zugänglich ist und die Unterkunft ohne Gesundheitsgefahr bewohnbar, sind Reisende auf die Kulanz des Anbieters angewiesen und müssen mit einer Stornogebühr rechnen, wenn sie von der Reise absehen möchten. „Bei Extremwetterlagen sind Reisende gut beraten, bei Veranstaltern und pauschal zu buchen – sie bekommen Informationen und Hilfe vor Ort und können oft flexibel stornieren. Außerdem empfehlen wir, umfassenden Reiseschutz abzuschließen“, erklärt Christoph Heinzmann, Reiseexperte bei HolidayCheck.

2. Wahrscheinlichkeit von Wetterereignissen abschätzen
Waldbrände in dem Ausmaß wie im vergangenen Sommer auf Rhodos oder Korfu sind zwar immer noch ein Einzelfall, Hitzewellen in Europas Süden jedoch nicht. Das Unternehmen A3M aus Hamburg ist Krisenfrühwarn-Experte und arbeitet mit namhaften Reiseveranstaltern in Deutschland zusammen. Es hat ermittelt, wo Hitzewellen im Juli und August 2023 auftraten und illustriert dies in einer anschaulichen Karte. Wie sich erkennen lässt, traten Hitzeperioden in allen Regionen rund um das Mittelmeer auf.

Rund um Athen häufen sich im Sommer Waldbrände – der aktuelle ist ein Beispiel dafür. Auch zu diesem Thema hat A3M eine aufschlussreiche Karte erstellt, die alle vom Unternehmen registrierten Ereignisse der vergangenen fünf Jahre im Großraum der griechischen Hauptstadt aufzeigt. Klar zu sehen ist dabei auch das jüngst betroffene Gebiet.

3. Informationen von Auswärtigem Amt und Veranstalter beachten
Erste Anlaufstelle für Reisende sollte immer die Seite des Auswärtigen Amts sein, wo Informationen tagesaktuell zu finden sind. Zweiter Ansprechpartner sollte bei einer Pauschalreise der Reiseveranstalter sein. Es lohnt sich auch, einen Blick auf die Informationen von Online-Reisebüros zu werfen: „Bei HolidayCheck können sich Interessierte beispielsweise anhand von aktuellen Bildern informieren, wie die Umgebung des Hotels tatsächlich aussieht oder sogar Reisende, die erst vor Ort waren, direkt anschreiben“, erklärt Christoph Heinzmann. Interessierte finden hier Informationen zum Reiserecht bei „Naturkatastrophen am Urlaubsort“.

 4. Antizyklische Reiseplanung
„Eine Möglichkeit ist es, Reisegebiete und bestimmte Reisemonate zu meiden. Urlauber können auch ihre Planung geschickt umlegen“, erklärt Christoph Heinzmann. So bereisen sie beispielsweise traditionelle Sommerziele wie Griechenland, Spanien oder die Türkei in den Oster- oder Herbstferien, um große Hitzewellen zu umgehen – und verschieben den Österreich- oder Allgäu-Urlaub vom Winter auf den Sommer. „Durch antizyklische Reiseplanung umgehen Urlauber nicht nur Hitze, sondern auch überfüllte Strände und Hochsaison-Preise“, erklärt der Experte.

 5. Ab in den Norden statt den Süden
Lange Tageslicht und unberührte Natur: Die skandinavischen Länder ziehen viele Urlauber an. „Die Gefahr von Hitzewellen und Waldbränden ist hier niedriger, im Hochsommer sind Badeferien möglich“, erklärt Christoph Heinzmann. So bietet Dänemark beispielsweise wunderschöne, weite Strände, Schweden hat über 200.000 Inseln und 96.000 Seen, in Island erfreuen sich Reisende über heiße Quellen und über 160 Pools mit angenehm warmen Geothermalwasser“, erklärt der Experte.

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