Ein Großprojekt nationalsozialistischer Propaganda: Die „Reichausstellung Westfälischer Friede“ von 1940 in der damaligen Stadthalle an der Neubrückenstraße machte Münsters Bevölkerung deutlich, wie im NS-Staat die Erinnerung an 1648 als „Deutschlands tiefste Schmach“ umgedeutet wurde (Foto: Stadtarchiv Münster, Nachlass Schulte, Nr. 1, Foto 100)
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Münster. Der Westfälische Friede von 1648 steht heutzutage für Toleranz und Völkerverständigung. Das zeigte sich zuletzt bei der Vergabe des Friedenspreises an den französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Allerdings hatte der Friedensschluss auch für die Nationalsozialisten große Bedeutung, obwohl gerade sie diese Werte bekämpften. Dieser Widerspruch ist Thema beim Gesprächsabend im Stadtarchiv (An den Speichern 8) am Donnerstag, 29. August, ab 18 Uhr.

Seit dem Ende der 1930er-Jahre nutzte der NS-Staat die Erinnerung an den Westfälischen Frieden für seine Propaganda – das zeigt der Historiker Dr. Jan Hoffrogge. Anhand von Archivquellen fragt der Referent auch nach den langfristigen Folgen dieser Propaganda. Sie überdauerte in einigen Punkten das Ende der nationalsozialistischen Herrschaft und verweist bis in die heutige Zeit.

Dr. Jan Hoffrogge hat unter anderem Geschichte studiert und zu Gedenkstätten in geschichtsdidaktischer Perspektive promoviert. Nach Stationen als Lehrer in Hamburg und als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Münster ist er seit 2023 Referent für historische Bildungsarbeit im Stadtarchiv Münster.

Eine Teilnahme am Themenabend ist nach Anmeldung möglich – per E-Mail an themenabend-anmeldung@stadt-muenster.de oder unter Tel. 0251 / 492-47 01. Das Stadtarchiv überträgt die Veranstaltung live im Internet. Weitere Hinweise zum Livestream und zum Gesamtprogramm der Themenabende online unter www.stadt-muenster.de/archiv.

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