2019 war Münster Gastgeber für den European Congress of Sport Psychology (Fepsac). Kongresse dieser Größenordnung kehren nach einem Einbruch während der Coronavirus-Pandemie wieder nach Münster zurück. In diesem Jahr stehen insbesondere in der zweiten Jahreshälfte mehrere größere Tagungen auf dem Programm (Foto: Peter Leßmann)
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Münster. Rund 365.000 Gäste haben im ersten Halbjahr 2024 in Münster eingecheckt und für gut 884.000 Übernachtungen in den Beherbergungsbetrieben der Stadt gesorgt. Das zeigen Daten, die IT.NRW am Freitag (23. August) veröffentlicht hat. Demnach sind die Ankünfte in Münster um 5,9 Prozent gestiegen, während die Übernachtungen leicht um 2,2 Prozent gesunken sind. Der Rückgang betrifft laut IT.NRW ausschließlich Schulungsheime, die in Münster die Übernachtungskapazitäten ergänzen. Die münsterschen Hotels können sich hingegen über rund 7,4 Prozent mehr Übernachtungen freuen. Insgesamt sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum somit mehr Menschen in Münster angekommen, die aber gleichzeitig etwas kürzer in der Stadt geblieben sind.

Deutlich gestiegen ist der Anteil ausländischer Gäste mit zehn Prozent mehr Ankünften und rund sieben Prozent mehr Übernachtungen.

„Damit bewegen wir uns im Vergleich zum touristischen Rekordjahr 2023, in dem wir den Sprung zu knapp zwei Millionen Übernachtungen geschafft haben, weiterhin auf einem hohen Niveau“, erklärt Bernadette Spinnen, Leiterin von Münster Marketing. „Nun geht es darum, den Tourismus in Münster qualitativ weiterzuentwickeln. Das gilt ebenso für den Geschäftstourismus.“

Von der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland hat Münster – im Gegensatz zu den Spielstätten in Nordrhein-Westfalen – erwartungsgemäß nicht profitiert.

Erholung im Kongressgeschäft

Der Kongressmarkt in Münster erholt sich nach dem Einbruch während der Coronavirus-Pandemie spürbar. Mehr als die Hälfte der Gäste kommt inzwischen wieder aus geschäftlichen Gründen in die Domstadt. Die positive Stimmung zeigt sich auch im Meeting- und Event-Barometer, das die Kongressinitiative Münster beauftragt hat und dessen Ergebnisse nun vorliegen. Die Marktanalyse für Münster ist eine Sonderauswertung einer bundesweiten Befragung von Kongressstädten und -veranstaltern des „Europäischen Instituts für TagungsWirtschaft“ (EITW). In Münster haben rund 60 Veranstaltungsstätten, Tagungshotels und Eventlocations daran teilgenommen.

93 Prozent der befragten Tagungseinrichtungen in der Stadt blicken optimistisch in die Zukunft und bewerten die Buchungslage in diesem Jahr als sehr gut. Damit liegt der Wert für Münster 17 Prozent über dem Bundesschnitt. Außerdem erwarten die münsterschen Befragten ein Umsatzplus von circa 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Nicht mehr wegzudenken ist die nachhaltige Organisation und Durchführung von Kongressen. Knapp die Hälfte der befragten Anbieter aus Münster geben an, bereits ein Nachhaltigkeitsmanagementsystem eingeführt zu haben. Weitere 30 Prozent arbeiten momentan daran.

„Die Studie belegt auch, dass der Anteil von wissenschaftlichen Veranstaltungen im münsterschen Kongressgeschäft höher ist als bundesweit, was auf unsere Destination als Wissenschaftsstadt einzahlt“, erläutert Bernadette Spinnen.

Das zeigt sich vor allem in der zweiten Jahreshälfte, in der mehrere wissenschaftliche Kongresse in Münster stattfinden – zum Beispiel Ende August die European Biological Inorganic Chemistry Conference (EuroBIC) der Universität Münster mit rund 500 Teilnehmenden und die Jahrestagung des Europäischen Verbandes für Architekturausbildung EAAE der FH Münster (160 Teilnehmende). Im September stehen unter anderem der 8. Münstersche Bildungskongress (2.000 Teilnehmende) und der Kongress der European Societies for Swallowing Disorders (500 Teilnehmende) im Kalender.

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