Beim Spatenstich für die neue Anlage (v. l.): Harald Schulze und Lothar Birnbrich von der Sparkasse, Heidi Matthias (Aufsichtsrat Zoo), Friedrich R. Berlemann (Zoofreunde-Vorstand), Wolfgang Dreßen (früherer Zoochef), Frank Rusch (kaufmännischer Direktor Zoo), Zoochefin Stefanie Markowski (Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof)
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Krefeld. “Wir setzen uns mit der Ansiedlung für die Erhaltung dieser schönen, bedrohten Tierart ein”

Fans des Krefelder Zoos dürfen sich demnächst auf eine neue Tierart freuen – und im Grunde auf einen komplett neuen Kontinent. Mit dem geplanten „Känguru-Outback” kommt ein Stück Australien nach Bockum. „Durch eine besondere Form der Bepflanzung, Felsen aus rotem Sandstein und eine australische Hütte auf der Besucherveranda möchten wir ein Gefühl von Outback erzeugen”, erklärt Zoodirektorin Dr. Stefanie Markowski. Neben den grauen Riesenkängurus, die seit Jahrzehnten den Zoo bewohnen und deren bisherige Behausung ohnehin sanierungsbedürftig war, sollen sich als neue Tierart die Gelbfuß-Felsenkängurus auf dem Gelände tummeln. „Diese Kängurus können sehr gut klettern und sehr hoch springen. Wir setzen uns mit der Ansiedlung für die Erhaltung dieser schönen, bedrohten Tierart ein”, sagt Stefanie Markowski.

Das „Känguru-Outback” war ein Wunschprojekt von Markowskis Vorgänger Dr. Wolfgang Dreßen, der als europäischer Koordinator für das weltweite Zuchtbuch der Baumkängurus fungiert. „Als ich vor 30 Jahren an den Krefelder Zoo kam, war ich im Grunde im Beuteltier-Modus”, erzählt der nun pensionierte Zoodirektor. „Ich hatte an der Uni lange zu Kängurus geforscht und war viel in Australien unterwegs. Hier im Zoo gab es dann natürlich andere Schwerpunkte, die über Jahrzehnte gewachsen waren.” Umso mehr freut sich Wolfgang Dreßen, dass sich sein Traum von der Krefelder Känguru-Anlage nun doch noch realisieren ließ. Daran hatten, wie so oft, auch die Zoofreunde ihren Anteil. Deren Vorsitzender Friedrich Berlemann dankte beim Spatenstich allen Spendern und der Sparkasse Krefeld für die finanzielle „Initialzündung” zur Errichtung des Krefelder „Outbacks”. Die Gesamtkosten liegen laut Zoo gGmbH bei rund 990.000 Euro.

Kaum noch gesunde Populationen

Die scheuen Gelbfuß-Felsenkängurus in der Natur Australiens zu entdecken, ist ein seltenes Erlebnis. In ihrer Heimat machen Lebensraumverlust und Feinde wie Füchse und Wildkatzen den Beuteltieren schwer zu schaffen. Daher gibt es kaum noch gesunde Populationen. Umso mehr können sich Zoobesucher freuen, dass der Zoo Krefeld sich mit der neuen Ansiedlung an der Erhaltung dieser schönen Tierart beteiligt. Das Krefeld Outback entsteht gegenüber den Jaguaren. In der großzügigen, naturnahen Anlage werden Besucher nach dem Erlebnis der „Afrika-Savanne” nun in die Wildnis Australiens eintauchen können.

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