(Foto: Bernd Obermann/ © Altstadt-Armenküche e.V.)
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Düsseldorf. „Menschen haben nicht nur freitags Hunger!“ Deshalb gibt es in der Altstadt-Armenküche täglich eine gesunde warme Mahlzeit für finanziell bedürftige Menschen. Jede und jeder ist willkommen. Doch lebt der Mensch nicht von Brot allein! Kulturelle Teilhabe, vom Gespräch am gedeckten Tisch bis zum Konzertbesuch, gehört zum Leben aller Menschen wie Essen und Schlafen.

So wurde das traditionelle „Essen für Arme und Reiche“ am Samstag auf dem Burgplatz erneut zu einem großen Fest der Begegnung: Gäste der Altstadt-Armenküche belebten gemeinsam mit unterschiedlichsten Menschen der Stadtgesellschaft den Platz. 850 Portionen Erbsensuppe, 700 Bratwürste, 300 Stück Kuchen, 450 Tassen Kaffee, 2.100 Gläser Schumacher Alt und noch weit mehr mit Wasser und Soft-Drinks stillten Hunger und Durst. Fast 50 Ehrenamtliche der Altstadt-Armenküche machten das Fest möglich – mit flinken Händen und Füßen und der offenen Herzlichkeit, die seit 32 Jahren an jedem Tag der Woche im Düsseldorfer Rathaus spürbar ist. Bürgermeister Josef Hinkel schaute als Gast vorbei und half spontan bei der Essensausgabe (s. Foto). Grillwürste und Suppen gab es auch in vegetarischer bzw. veganer Variante: alle sollten zufrieden mitfeiern.

Auf der Bühne heizten Live-Bands ein: „Colly and the Steam Rollers“, „Inferno“ und „Nachspiel“, dazwischen die Taiko-Trommeln von „Wadokyo“. Musik, die in die Beine ging, aber auch ein Statement war: erneut spendeten alle Bands ihren Auftritt. Bandleader Franky von Inferno: „Auch wenn in einer Stadt wie Düsseldorf eigentlich keine Armenküche nötig sein sollte – wir sind froh, dass es Euch gibt, und dass wir Euch unterstützen können und hier heute mit Euch allen feiern.“

Beliebter „Special Act“: bei einigen Stücken rockten P. Wolfgang und seine Blues-Harp mit. Der Mitgründer der Altstadt-Armenküche machte aber nicht nur Musik, sondern erzählte aus dem Alltag derer, die durch Armut, Wohnungslosigkeit und vielfältige andere Probleme belastet sind, ausgegrenzt und stigmatisiert werden. Die Altstadt-Armenküche ist für sie ein täglicher Ort der Begegnung „ohne oben und unten“: ein Ort, an dem Menschen Menschen mit Respekt, Interesse und Freundlichkeit begegnen – manchmal für eine kurze Zeitspanne, manchmal über Jahrzehnte. Ein Ort, an dem kein Ausweis vorgelegt und kein Termin gemacht werden muss, an dem sich niemand für seine Probleme rechtfertigen muss, um sich an einen gedeckten Tisch zu setzen und Beratung sowie Hilfe zur Verbesserung der individuellen Lebenssituation zu erhalten.

Das jährliche „Essen für Arme und Reiche“ war auch diesmal ein Fest gemeinschaftlicher Freude und zugleich Zeichen für Gerechtigkeit und verantwortungsvolles Miteinander in der Stadt.

Die Altstadt-Armenküche finanziert sich ausschließlich durch Spenden. Mehr Information unter www.armenkueche.de und bei Facebook.

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