(Foto: FRIEDENSDORF INTERNATIONAL)
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Oberhausen/Dinslaken. Etwas zu essen und etwas zu tun, so lässt sich ganz schlicht die Grundidee des neuen Hühner-Projektes zusammenfassen, das Friedensdorf International aktuell in Afghanistan ins Leben ruft. Konkret geht es darum, 500 Familien in der nordafghanischen Provinz Baghlan, die im Zuge der Unwetter und Überschwemmungen Mitte Mai alles verloren haben, mit lebenden Hühnern zu versorgen. Neun Hennen und ein Hahn pro Familie sind geplant sowie Futter, Wasserspender und Käfige, um die Tiere nachts vor Fressfeinden zu schützen.

Auf Hilfe von außen angewiesen

Der Großteil der afghanischen Bevölkerung ist auf Lebensmittelhilfen aus dem Ausland angewiesen – und leidet trotzdem Hunger. Vor allem für die Kinder ist die Situation katastrophal. Unmittelbar nach den Überschwemmungen in Baghlan hatte Friedensdorf International mehrere Health Kits zur medizinischen Versorgung der Menschen in die Region geschickt, wenig später mit Unterstützung der FUNKE Mediengruppe dann auch Milchpulver, Medikamente und Getreidebrei für Kinder und Babys. Das Hühnerprojekt soll nun über diese Soforthilfemaßnahmen hinaus unterstützen. Zunächst soll durch die Eier der Eigenbedarf der Familien gedeckt werden. Was dann noch übrig bleibt, kann verkauft oder beispielsweise gegen andere Lebensmittel getauscht werden. Da Hühnereier viele wichtige Nährstoffe enthalten, sind sie besonders für Kinder wertvoll, da sie sich noch im Wachstum befinden und einen hohen Energiebedarf haben.

„Uns ist bewusst, dass dieses Projekt nur ein winziger Tropfen auf den heißen Stein ist und doch ist es uns extrem wichtig, diese Hilfe zu leisten. Wir möchten den Familien und alleinerziehenden Müttern damit Hoffnung und eine Aufgabe geben, denn sie haben nichts: kein Essen, keine Arbeit, keine Kleidung für den Winter, kein festes Dach über dem Kopf“, berichtet Claudia Peppmüller vom Friedensdorf, die im Juli selbst vor Ort gewesen ist.

Obwohl sich die humanitäre Situation in Afghanistan zunehmend verschlechtert, werden Gelder für Lebensmittelhilfen zurückgefahren. Auch Friedensdorf International sind die Hände gebunden. „Wir würden gerne mehr tun, doch wir sind auf Spendengelder aus der Bevölkerung angewiesen“, sagt Friedensdorf-Leiterin Birgit Stifter.

Zeichen setzen

Dass die Oberhausener Kinderhilfsorganisation Soforthilfe leistet, ist eine relativ neue Entwicklung – und eine Reaktion auf die sich verändernde Lage und die Bedürfnisse vor Ort. Gleichzeitig wird die medizinische Einzelfallhilfe, bei der Kinder für dringend benötigte Operationen nach Deutschland geholt und später zurückgebracht werden, fortgeführt. Im November soll der nächste Hilfseinsatz stattfinden, für den aktuell 89 Mädchen und Jungen auf der Liste stehen, die medizinische Hilfe benötigen. Für annähernd so viele Kinder können zudem innerhalb Afghanistans Behandlungen finanziert werden.

Friedensdorf International führt die Einzelfallhilfe seit 1988 und damit unter verschiedenen Regierungsformen durch. Wie der Name bereits sagt, ist auch das keine flächendeckende Maßnahme. Und doch ist sie wichtig; darüber sind sich die Mitarbeitenden im Friedensdorf und bei der Partnerorganisation, dem Afghanischen Roten Halbmond, einig. „Es ist wichtig, Zeichen zu setzen“, betont Birgit Stifter, „und den Menschen damit zu zeigen, dass wir sie nicht vergessen und dass es sich lohnt weiterzukämpfen, besonders für die Kinder, die noch ihr ganzes Leben vor sich haben.“

Wer für die Afghanistan-Hilfe des Friedensdorfes spenden möchte, kann dies gern unter dem Stichwort „Afghanistan“ tun.

Spendenkonto FRIEDENSDORF INTERNATIONAL:

Stadtsparkasse Oberhausen

IBAN: DE59 3655 0000 0000 1024 00
SWIFT-BIC: WELADED1OBH

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