Verschiedene Temperaturen an der Bushaltestelle (Foto: Stadt Wetter (Ruhr))
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Wetter (Ruhr). „Die Rutsche!“ Da waren sich Mila, Sophie, Julieka und Tilda einig mit ihrer Antwort auf die Frage, wo es am Heilkenspielplatz denn besonders heiß sei. Der Spielplatz an der Heilkenstraße war Startpunkt eines Hitzespazierganges in Grundschöttel, der die Teilnehmer noch über die Grundschötteler Straße bis zur Kinderarche führte.

Eingeladen dazu hatte die Stadt Wetter (Ruhr) gemeinsam mit dem Büro GreenAdapt“. Der Hintergrund: Die Stadt Wetter (Ruhr) erstellt derzeit zusammen mit dem Berliner Büro GreenAdapt einen Hitzeaktionsplan. Bereits im Frühjahr gab es für die Bürger*innen die Möglichkeit, sich an einer Online-Umfrage zum Thema Hitze zu beteiligen. Der Hitzespaziergang in Grundschöttel (neben drei weiteren in Volmarstein, Wengern und Alt-Wetter) ist nun sozusagen die nächste Runde.

Gerade der Heilkenspielplatz wurde in der Onlinebefragung häufig genannt, sowohl als „heißer“ Platz, als auch ein Ort mit Abkühlmöglichkeiten. Dass manche Spielgeräte, wie die Rutsche, viel Hitze speichern, wussten die vier Mädchen aus der Familienarche Grundschöttel sofort zu benennen. Der naheliegende Wald sorgt hingegen für Schatten und Abkühlung. Dass man bei großer Hitze besser helle Kleidung tragen sollte, wussten die Kinder auch. Dazu gab es noch weitere Tipps, etwa, dass bei hohen Temperaturen leichtere Kost mit wasserreichem Obst und Gemüse wie Melonen, Erdbeeren, Tomaten und Gurken für den Körper besser verträglich sei. Allerdings war auch klar, dass die Antwort der Kids auf die Frage „Was esst Ihr denn bei Hitze“ eindeutig „Eis“ lautete…

Levent Öztürk von GreenAdapt verteilte kleine „Messpistolen“ an die Teilnehmenden, um die Temperatur auf verschiedenen Oberflächen der Spielgeräte zu messen. Gemessen wurde auch ein paar Meter weiter die Straße hinauf an der Bushaltestelle. Bei einer Lufttemperatur von 24,5 Grad ergaben die Messungen an Grünpflanzen 12,8 Grad, an einem Baumstamm 13,6 Grad sowie auf dem Straßenbelag und an der Scheibe der Haltestelle 25 Grad. Klare Erkenntnis: Grün in der Stadt hilft bei der Abkühlung. So sieht das auch Baufachbereichsleiterin Birgit Gräfen-Loer: „Es ist allen Teilnehmenden bei den Spaziergängen noch einmal deutlich geworden, welche Rolle Grünbereiche als kühlere Orte in der Hitzeaktionsplanung spielen“.

Endpunkt des Hitzespaziergangs war dann die Kinderarche an der Grundschötteler Straße. Hier stellte Ralf Gleichmann, Vorsitzender des Diakoniewerks Grundschöttel, die Anti – Hitzemaßnahmen in der Familienarche vor: „Das reicht von Trinkstationen für die Kinder bis zu Sonnenschirmen und Sonnensegeln.“  Weitere Überlegungen für die Zukunft könnten Renaturierungen von versiegelten Flächen sein, also etwa mehr Grün statt Pflasterflächen.

Bürgermeister Frank Hasenberg freut sich über die Resonanz bei den Hitzespaziergängen durch die Stadtteile: „Vielen Dank allen kleinen und großen Teilnehmer*innen für Ihre Ideen und Vorschläge, die wir in unseren städtischen Hitzeaktionsplan einarbeiten werden und aus denen wir präventive Maßnahmen gegen Hitze entwickeln können. Das kommt allen Menschen in unserer Stadt zugute“.  Klimaschutzmanager Niklas Kuhr: „Eine konkrete Maßnahme ist etwa die Entwicklung eines Stadtplans, der kühle Orte im Stadtgebiet aufzeigt, etwa Kirchen oder Waldgebiete“.

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