Thomas Schmidberger und Valentin Baus (Foto: © Mika Volkmann / DBS)
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Paris/Düsseldorf. Valentin Baus und Thomas Schmidberger von der Borussia Düsseldorf e.V. gewinnen Silber im Doppel und sichern die zweite deutsche Medaille im Para Tischtennis. Gegen die favorisierten Chinesen um Superstar Panfeng Feng zogen sie mit 0:3 (9:11, 5:11, 6:11) den Kürzeren. Der volle Fokus liegt jetzt auf den Einzel-Wettbewerben.

Die Ehrenrunde hatten sich Valentin Baus und Thomas Schmidberger verdient – und die ließen sich die beiden deutschen Doppel-Spieler auch nach ihrem verlorenen Finale nicht nehmen. Frenetisch wurden sie von den vielen deutschen Fans in der Arena Süd gefeiert – auch wenn es gegen die starken Chinesen in der Klasse MD8 nicht für einen Sieg reichte.

“Natürlich ist der Gewinn einer paralympischen Silbermedaille ein schönes Gefühl, auch wenn es gerade schwer ist, sich zu freuen, weil das Spiel nach 45 Minuten aus war”, sagte Schmidberger, für den es bereits das sechste Silber bei den vierten Spielen war: “Die Enttäuschung ist schon da über ein verlorenes Finale. Auf der einen Seite waren die Chinesen zu stark. Aber wir haben auch nicht das abgerufen, was wir können.”

Chinesen waren zu stark

Baus hatte ebenfalls gemischte Gefühle: “Es sind zwei sehr gute Spieler und wenn Kleinigkeiten nicht stimmen, wird das direkt ausgenutzt. Wir haben nicht die nötige Qualität in die Bälle bekommen. Wir wissen, dass es großartig ist, was wir geleistet haben, aber wir hätten besser spielen können. Das ärgert mich.”

Als Baus und Schmidberger, die beide für Borussia Düsseldorf spielen, eine halbe Stunde nach Spielende ihre Silbermedaille um den Hals hängen hatten, konnten beide aber schon wieder lachend ihren Erfolg genießen. Im Beisein von DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher, Chef de Mission Dr. Karl Quade, Generalsekretär Stefan Kiefer sowie großer Teile der Delegation ließen sie sich von einem beeindruckenden deutschen Fanblock feiern. Die Halle bejubelte die Medaillengewinner. Für Baus ist es nach Einzel-Gold vor drei Jahren in Tokio die dritte Paralympics-Medaille, die erste im Doppel. Schmidberger sammelte bereits seine siebte paralympische Medaille.

Die Spieler kennen sich aus vielen Einzel-Duellen – in einem Doppel-Match standen sie sich allerdings noch nie gegenüber. Von Beginn an lieferten sich beide Teams ein hoch attraktives Finale. Den besseren Start erwischten die Chinesen, die schnell mit 4:1 in Führung lagen. Beim 4:4 glichen Baus/Schmidberger erstmals aus und erkämpften sich die erste Führung (8:7). Die Chinesen aber zwangen Deutschland zu Fehlern und machten schließlich den Satzgewinn perfekt.

Auch im zweiten Durchgang brachten sich die Chinesen mit einer schnellen 7:1-Führung in Front. Gegen die starken und präzise aufspielenden Asiaten war Risiko gefragt, das zu oft allerdings nicht belohnt wurde. Superstar Feng, der bei Paralympics bereits zuvor sieben Goldmedaillen gewonnen hatte, machte zusammen mit Cao einen Punkt nach dem nächsten. Trotz zwei abgewehrten Satzbällen ging auch der zweite Durchgang nach nur sieben Minuten an China.

Im dritten Satz hatten Baus und Schmidberger, die nun ebenfalls mehr riskierten, einen guten Start. Bis zum 4:4 hielten sie den Durchgang ausgeglichen, beim 4:6 und 5:9 gerieten sie allerdings vorentscheidend in Rückstand. Cao/Feng hatten beim Stand von 10:5 fünf Matchbälle und verwandelten direkt den ersten.

Fünf-Satz-Matches im Viertel- und Halbfinale

Auf dem Weg ins Finale hatten sich die Deutschen unter anderem in zwei Fünf-Satz-Matches gegen die EM-Dritten Abdullah Öztürk/Nesim Turan und gegen die Chinesen Fu Liu und Xiang Zhai jeweils mit 3:2 durchgesetzt.

Nun wollen die beiden den Abend genießen und den Erfolg feiern, ab morgen liegt der Fokus dann auf den Einzel-Wettbewerben. “Wir sind einfach noch nicht fertig hier”, sagte Tokio-Paralympicssieger Baus: “Das Turnier ist noch nicht vorbei und wir werden im Einzel wieder angreifen.”

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