Der Anfang ist gemacht: Olaf Paas (r.; Gaststätte „zum schlauen Fuchs“) fördert das Projekt „Hospiz macht Schule“, das Hospiz-Leiter Alexander Henes mit seinem Team startet (Foto: Hospiz Stiftung Krefeld / Nadia Joppen)
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Krefeld. Das Leben im Herzen und das Lebensende vor Augen – Was denken junge Menschen, wenn sie mit dem Thema Tod in Berührung kommen?

Claudia Brockmann und Olaf Paas von der Gaststätte „Zum schlauen Fuchs“ in Uerdingen haben genau diese Worte in ihrer Gaststätte zum Thema gemacht. In einigen Gesprächen mit Alexander Henes (Gesamtleiter Hospiz Krefeld), Olaf Paas und mit Jugendausbildungsvertretern von Covestro Uerdingen war es auch vorab diskutiert worden. Schnell stellte sich den Beteiligten die Frage: „Wie kann man helfen, was muss man tun?“ Alexander Henes und Olaf Paas tauschten sich in weiteren Gesprächen immer konkreter aus. Für ein Projekt, welches auf Worten Taten folgen lassen soll, konnten sehr zeitnah Interessentinnen aus dem Team im Hospiz am Blumenplatz gewonnen werden. Sie möchten erklärten sich bereit, auf junge Menschen in Schulen zuzugehen und dieses Thema zu fokussieren. Was fehlte, waren zwei Dinge: Erstens: eine qualifizierte Weiterbildung zur Vorbereitung – und zweitens: ein Kostenträger, der die Fortbildung finanziert. Punkt 1 war schnell lokalisiert und auf den Weg gebracht – über das Projekt „Hospiz macht Schule“, das Schulungsprojekte entwickelt hat. Und direkt danach fand sich auch eine Lösung für Punkt zwei – die Kostenübernahme.

Der Hintergrund: Olaf Paas hatte seine traditionelle Sommer-Aktion „Es rockt der Fuchs für den guten Zweck“ im August wieder am Start und widmete sie in diesem Jahr der Hospiz Stiftung Krefeld. Alle Einnahmen aus der Veranstaltung sowie verschiedenen Programmpunkten wurden für die Hospiz-Arbeit in Krefeld gesammelt und gespendet.

„Wir, das gesamte Fuchs-Team und alle unsere Gäste hatten einen megaaaa tollen Tag mit ganz unterschiedlichen Musikern – von Rock und professioneller Unterhaltung. Die Stimmung war super“, berichtete Olaf Paas bei der Spendenübergabe im Hospiz. Alle Bands seien nicht nur musikalisch, sondern auch menschlich top gewesen und hätten ohne Honorar gespielt. Was ihn besonders berührt hat: Eine gute Freundin hatte 18 ganz unterschiedliche bunte Puppen selbst genäht und gegen Spenden für die Hospiz-Arbeit abgegeben. Durch die Kollektiv-Leistung kamen stolze 2200 € für diesen guten Zweck zusammen.

Alexander Henes freute sich über die großzügige Spende. „Bei unserem letzten Treffen hatten wir ja darüber gesprochen, dass wir junge Menschen in die Hospiz-Welt einbinden möchten. Mit der Spende können wir für unsere Mitarbeiterinnen Fortbildungen finanzieren, die das Ziel haben, das Thema Tod, Trauer und Sterben in einer altersangepassten Sprache in die Schulen zu bringen. Auf Kinder und Jugendliche muss man ja jeweils anders eingehen als auf Erwachsene“, beschrieb er. Die Bundes-Hospiz-Akademie bietet hierzu die Projekte „Hospiz macht Schule“ (Grundschulen) und „Hospiz macht Schule weiter“ für weiterführende Schulen/Berufsschulen an – in unterschiedlichen Schulungskonzepten. Das sei keine originäre Hospiz-Aufgabe, aber ein Teil der Haltung, die im Krefelder Hospiz gelebt wird, so Henes. Diese Brücke soll und kann jetzt geschlagen werden. „Es ist ja wichtig, dass wir Kinder und Jugendliche mit in den Blick nehmen. Bei uns sind auch schon junge Eltern verstorben. Die hinterbliebenen Kinder möchten wir auffangen, damit sie die Trauer bewältigen“, so Henes. Als einen Teil der Trauerarbeit für Kinder gibt es schon Puppen als „Sorgenfresser“, die dank einer Spende gekauft werden konnten. Kinder seien in ihrer Trauer ganz anders als Erwachsene, das müsse unbedingt bedacht werden, so Henes. Mit den Besuchen und Vorträgen der geschulten Mitarbeiterinnen in Schulen und Kitas soll jetzt der nächste Schritt getan werden.

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