v.l. Dennis Pleßer (DepoConsult, Projektingenieur), Markus Schäfer (DepoConsult, Projektleitung / Bauüberwachung), Rolf Janßen (Geschäftsführer KKA), Tobias Schaffers (Projektingenieur KKA), Ralf Schirmer (Diringer & Scheidel, Bauleitung) sowie Bernd Modrey (Diringer & Scheidel, Polier) stellen das aktuelle Projekt auf der Deponie Geldern-Pont vor (Foto: KKA GmbH)
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Kreis Kleve/Geldern. Die KKA ist u.a. auch für die Nachsorge der ehemaligen kreiseigenen Abfalldeponien zuständig. Dazu gehört beispielsweise die von 1978 bis 2009 betriebene Deponie Geldern-Pont, in der rund 3,3 Mio Kubikmeter bzw. rd. 3,7 Mio. Tonnen Siedlungsabfälle auf einer Fläche von rd. 21 ha eingelagert wurden.

Dort wird zurzeit die bestehende Deponiegasfassung und Deponiegasverwertung umfänglich erneuert bzw. optimiert. Die jüngst begonnenen Arbeiten zu diesem bedeutenden, komplexen Projekt werden sich nach derzeitiger Planung voraussichtlich noch bis in den August des kommenden Jahres hineinziehen. Aktuell konnte bereits eine neue Schwachgasfackelstation errichtet werden.  Mit der Erneuerung eines Blockheizkraftwerkes einschließlich dessen technischer Einbindung wurde gestartet.  Im September 2024 beginnen auf bzw. im Deponiekörper die Arbeiten zur Erneuerung bzw. Ertüchtigung der Gasbrunnen und Gasabsaugleitungen.

Es ist ein Investitionsvolumen von rd. 2,85 Mio. € veranschlagt. Das Projekt wird jedoch mit rd. 1.19 Mio. € gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Maßgebliches Förderprogramm ist dabei die Kommunalrichtlinie der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI). Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten.

Von Abfalldeponien gehen, bedingt durch den Abbau organischer Inhaltsstoffe, Methan-Emissionen aus, eines der bedeutendsten Klimagase, welches zum sogenannten Treibhausgaseffekt beiträgt.  Zielsetzung muss daher sein, solche Methan-Emissionen deutlich bzw. auf das mögliche Minimum zu reduzieren. Die Erneuerung bzw. Instandsetzung und damit die Optimierung der bestehenden Deponiegasfassung im Deponiekörper (Gasabsaugleitungen, Verdichter und Gasbrunnen) sowie der energetischen Verwertung des erfassten Deponiegases in einem neuen Blockheizkraftwerk stellt hierfür einen wichtigen Schritt dar. Dem wird sich dann in den nächsten Jahren die Oberflächenabdichtung des gesamten, 21 ha umfassenden Deponiekörpers als Folgeprojekt anschließen.

Grundlage für dieses komplexe Projekt bildete eine in Auftrag gegebene Potentialstudie. Diese von einem qualifizierten Fachbüro erarbeitete und im Übrigen ebenfalls mit Zuwendungen im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative vom BMWK unterstützte Studie kam zu dem Ergebnis, dass bei einer Erneuerung und Instandsetzung der gesamten Deponiegasfassung und -verwertung entsprechend heute möglicher Technik der Gaserfassungsgrad sehr deutlich erhöht werden kann. Dies geht mit einer entsprechenden Reduzierung der Methan-Emissionen einher. Zudem kann die energetische Verwertung (thermisch und elektrisch) des Deponiegases über ein erneuertes Blockheizkraftwerk deutlich optimiert werden. Die thermische und elektrische Energie wird am Standort des Entsorgungszentrums Pont zum Teil selbst genutzt, ansonsten überschüssiger Strom in das öffentliche Netz eingespeist. Das ermittelte zusätzliche Einsparpotential an Treibhausgas-Emissionen gegenüber dem bisherigen Verfahren wurde für einen Zeitraum von 10 Jahren mit über 40.000 Tonnen CO2-Äquivalenten ermittelt.

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