Das Technologiezentrum Glehn und die Lebenshilfe Rhein-Kreis Neuss haben eine Kooperation beim TZG-Projekt „Behandlung im Voraus planen“ vereinbart (Foto: Technologiezentrum Glehn GmbH)
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Rhein-Kreis Neuss. Das Technologiezentrum Glehn (TZG) und die Lebenshilfe Rhein-Kreis Neuss haben eine Zusammenarbeit beim Projekt „Behandlung im Voraus planen“ (BVP) vereinbart. Umgesetzt wird das Projekt vom TZG im Auftrag des Rhein-Kreises Neuss. „Seit Beginn des Projektes BVP regional im Rhein-Kreis Neuss im Jahr 2020 erweitern wir stets unsere Kooperationen“, erklärt Andreas Gerdes, Koordinator des Projektes BVP regional. Zu den aktuell 16 kooperierenden Altenheimen kommen damit nun vier Wohneinrichtungen der Eingliederungshilfe hinzu.

Dem Projekt „Behandlung im Voraus planen“ liegt die Überzeugung zugrunde, dass auch Menschen mit kognitiven Einschränkungen im beziehungsweise für den Krankheitsfall eigenständige Entscheidungen treffen können und sollen. Darüber hinaus kommunizieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Projektes BVP bei Bedarf auch mit den Angehörigen, um den mutmaßlichen Willen der Bewohnerinnen und Bewohner zu eruieren. „Die Umsetzung des Konzeptes ,Behandlung im Voraus planen‘ stellt nicht nur eine konsequente Weiterführung der herkömmlichen Patientenverfügung dar, sondern ist darüber hinaus auch eine große Bereicherung für die Bewohnerinnen und Bewohner und deren Angehörige sowie für die Versorgenden aus der Pflege, Betreuung, Medizin und den Rettungsdiensten“, betont Gerdes.

Die Lebenshilfe berät, begleitet und unterstützt Menschen mit Behinderungen über alle Lebensphasen hinweg. Ziel von BVP ist es, dass Menschen so behandelt werden, wie sie es sich wünschen – auch wenn sie es einmal nicht (mehr) selbst äußern können.

Dazu führen die derzeit insgesamt sechs BVP-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter intensive Gespräche, deren Ergebnisse in Form einer erweiterten Patientenverfügung schriftlich festgehalten werden. Im Rahmen von gesundheitlicher Versorgungsplanung steht dieses Begleitungs- und Beratungsangebot den Bewohnerinnen und Bewohnern der Altenhilfe und der Eingliederungshilfe zu. Es handelt es sich dabei um eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen.

Wie soll eine Behandlung im Falle einer medizinischen Krise aussehen, welche ganz konkreten Maßnahmen sollen dann ergriffen werden und welche nicht – diese Fragen betreffen jeden. Die Gespräche zur persönlichen Vorsorge erfolgen professionell und systematisch, die Gesprächsbegleiterinnen und Gesprächsbegleiter werden gezielt geschult und kommen aus dem medizinischen oder sozialen Bereich, der Pflege oder dem theologischen Segment. Die Umsetzung des Projektes BVP wird vom Rhein-Kreis Neuss finanziell gefördert.

Die 1986 gegründete Technologiezentrum Glehn GmbH qualifiziert als zertifizierter Bildungsträger Unternehmen und Arbeitnehmer für die sich ständig wandelnden Anforderungen des Arbeitsmarktes. Alleiniger Gesellschafter ist der Rhein-Kreis Neuss. Als Tochtergesellschaft des TZG kümmert sich die Gemeinnützige Beschäftigungsförderungsgesellschaft mbH Rhein-Kreis Neuss (bfg) um die Betreuung, Qualifizierung und Beschäftigung von Arbeitslosen und von Arbeitslosigkeit Bedrohten zur Wiedereingliederung in den ersten Arbeitsmarkt. Die gemeinsamen Geschäftsführer von TZG und bfg sind Raimund Franzen und Benjamin Josephs.

Mehr zu den Standorten und Angeboten gibt es unter www.tz-glehn.de im Internet.

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