Christoph Borgmann (l.), Geschäftsführer von Intersport Borgmann, und IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz begrüßten Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, zum Auftakt von „Heimat shoppen“ (Foto: IHK)
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Krefeld. Die Folgen der Kaufhof-Schließungen, rückläufige Passantenfrequenz in den Innenstädten und unfairer Wettbewerb durch chinesische Handelsplattformen – trotz vieler Herausforderungen waren die Einzelhändlerinnen und Einzelhändler sowie andere Innenstadtakteure der Region beim Austausch mit Mona Neubaur zuversichtlich. Schließlich war die Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen nach Krefeld in die Räume von Intersport Borgmann gekommen, um die Aktionstage „Heimat shoppen“ am kommenden Wochenende einzuläuten. Dass die Vorfreude auf die Aktionstage in diesem Jahr besonders groß ist, machte Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein, deutlich. Er stellte „Heimat shoppen_reloaded“ vor: „Unsere Initiative ist in diesem Jahr zehn Jahre alt geworden. Das haben wir zum Anlass genommen, unsere Aktion weiterzuentwickeln – mit einem neuen Design, einem neuen Logo und einer neuen Website inklusive Toolbox mit Werbemitteln für die Innenstadtakteure.“ Darüber hinaus gehe es auch darum, die Kampagne mit neuen Ideen und Impulsen auch inhaltlich weiterzuentwickeln, wie IHK-Vizepräsident Rainer Höppner (Höppner Moden, Willich) mit Verweis auf die Tätigkeit des neu entwickelten Heimat-shoppen-Beirats erklärte.

„Vielen Dank, dass Sie sich engagieren“, sagte die Wirtschaftsministerin an die Adresse der versammelten Innenstadtakteure aus Krefeld, Mönchengladbach, Kreis Viersen und dem Rhein-Kreis Neuss. „Sie sorgen dafür, dass unsere Städte nicht nur Kulissen, sondern liebens- und lebenswerte Orte voller Leben sind.“ Das gelinge nur, wenn die Akteure vor Ort – Einzelhandel, Gastronomie, Dienstleistung und Verwaltung – an einem Strang ziehen. „Die Landesregierung unterstützt Sie dabei“, betonte Neubaur.

Im Austausch mit der Ministerin sprachen die Einzelhändlerinnen und Einzelhändler konkrete Herausforderungen an. Christoph Borgmann (Intersport Borgmann, Krefeld) beklagte mit Blick auf Stadtfeste zu restriktive Schallimmissionsschutzregeln, unfaire und verbraucherunfreundliche Praktiken chinesischer Online-Händler und einen Rückgang der Passantenfrequenz in der Krefelder Innenstadt. „In diesem Punkt hoffe ich, dass die künftige Neunutzung des Kaufhofs wieder mehr Passanten in die Innenstadt bringt“, so Borgmann. Antonios Arabatzis (Gleumes, Krefeld) sprach den Fachkräftemangel in der Gastronomie an, und Dr. Ute Dallmeier (First Reisebüro, Mönchengladbach) betonte, dass der Einkauf und die Nutzung von Dienstleistungen vor Ort entscheidend für den Erhalt lebendiger Innenstädte seien. Miriam Schmitt vom Modehaus Fritz Schmitz in Viersen wiederum beklagte, dass die Fülle an bürokratischen Hürden das Engagement vieler Einzelhändlerinnen und Einzelhändler ausbremse.

„Heimat shoppen“ wurde 2014 von der IHK Mittlerer Niederrhein ins Leben gerufen. Mit der Aktion soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass Einzelhändler, Dienstleister und Gastronomen nicht nur für die Attraktivität der Innenstädte sorgen, sondern auch weitere erhebliche Leistungen für das Gemeinwohl erbringen. So sichern sie Arbeits- und Ausbildungsplätze, unterstützen unter anderem Vereine und Schulen, organisieren Events und sind für jede Stadt und Gemeinde wichtige Steuerzahler. Darauf macht die Kampagne „Heimat shoppen“ inzwischen deutschlandweit in zahlreichen Städten und Gemeinden aufmerksam – nicht nur an den jährlichen Aktionstagen am zweiten September-Wochenende.

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