Es kann jeden Tag beim Joggen passieren: Wenn ein Mensch zusammenbricht, zählt jede Minute – und auch Laien können qualifiziert helfen (Foto: © Willing-Holtz / DRK)
Anzeige

Krefeld. Es gibt viele Tage, die zu einem besonderen Problem-Bewusstsein aufrufen – im Herbst stechen aus Sicht des Roten Kreuzes Krefeld zwei Tage besonders hervor: Am 14. September ist „Welt-Erste-Hilfe-Tag“ und am 16. Oktober „Tag der Wiederbelebung“.

„Für uns ist es wichtig zu betonen: Jeder Mensch kann Lebensretter werden – wenn er/sie die einfachen Handgriffe beherrscht, die in Notsituationen die Zeit überbrücken, bis der Rettungsdienst eintrifft“, so Jan Schnorrenberg (Lehrgangsverantwortlicher Bildungsakademie DRK Kreisverband Krefeld; Erste-Hilfe-Ausbilder). Das Problem: Eine repräsentative Umfrage im Auftrag des DRK zeigt, dass bei 55 Prozent der Bevölkerung der letzte Erste-Hilfe-Kurs mehr als zehn Jahre zurückliegt. Das DRK empfehle, alle zwei Jahre die Erste Hilfe-Kenntnisse aufzufrischen, um für sich selbst Sicherheit zu gewinnen, im Notfall helfen zu können. „Das verschafft Sicherheit im Umgang mit kritischen Situationen“, so Schnorrenberg.

Er möchte anlässlich der bevorstehenden Tage noch einmal auf die einfache Leitformel der Reanimation hinweisen: „Prüfen. Rufen. Drücken.“ Diese Stichpunkte erklären sich ganz einfach:

– Prüfen: Keine Reaktion? Keine oder keine normale Atmung?

– Rufen: Den Notruf 112 wählen.

– Drücken: Herzdruckmassage. Fest und schnell 5 bis 6 Zentimeter tief in der Mitte des Brustkorbs 100- bis 120-mal pro Minute drücken. Nicht aufhören, bis Hilfe eintrifft.

„Diese Formel können auch Kinder umsetzen, weshalb wir als DRK uns schon seit Jahren dafür einsetzen, dass bereits Schülerinnen und Schüler mit den wichtigsten Maßnahmen vertraut gemacht werden“, so Schnorrenberg weiter.

Gerade beim plötzlichen Herztod ist schnelles Handeln essenziell: „Das Gehirn überlebt in einem solchen Fall nur drei bis fünf Minuten. Umso schneller gilt es zu helfen, denn in dieser Zeit kann der Rettungsdienst nur selten vor Ort sein. Wenn Menschen wissen, wie sie helfen können, können sie Leben retten. Das sollte für alle Anreiz sein, regelmäßig einen Kurs zu belegen“, so Schnorrenberg.

Noch ein Wert aus der Statistik: In Deutschland beginnen Laien nur in circa 50 Prozent aller Fälle mit Wiederbelebungsmaßnahmen, die Überlebensrate (= Entlassung aus dem Krankenhaus) liegt derzeit bei gut 10 Prozent. (Quelle: Deutsches Reanimationsregister). Durch Laien-Reanimation werden jedes Jahr Tausende von Menschenleben gerettet und es könnten noch viele Tausend mehr jedes Jahr sein.

Das Rote Kreuz bietet in Krefeld regelmäßig eintägige Kurse in Erster Hilfe – als Grundausbildung, zur Auffrischung sowie mit den Schwerpunkten Kinder oder Senioren – an.

Infos gibt es auf www.drk-krefeld.de oder unter Tel.: 02151 / 53 96-0

Beitrag drucken
Anzeige