Schwere Kämpfe in den Straßen von Aachen. Der US-Panzerzerstörer M10 in den schwer beschädigten Straßen von Aachen. 15. Oktober 1944 (Foto: HQ 44 15 oct. signal corps photo; Farbabdruck: Jakob Lagerweij)
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Valkenburg (NL)/Aachen/Kreis Heinsberg/Eifel. Fotoausstellung in Valkenburg bis zum 24. November 2024

Anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung Südlimburgs organisiert das Museum Valkenburg in Zusammenarbeit mit der Stiftung We Do Remember die Ausstellung Through Their Eyes. Diese Sonderausstellung zeigt die Befreiung Südlimburgs und der Region durch die Augen der amerikanischen Befreier und ist noch bis zum 24. November 2024 zu besichtigen.

Anhand von Militärberichten, Tagebüchern und Briefen von Soldaten, Artikeln aus amerikanischen Zeitungen, besonderen Artefakten, Filmen und vielen einzigartigen Fotos skizziert Through Their Eyes, wie die Befreier selbst die chaotischen letzten Monate des Jahres 1944 erlebten. Zum Beispiel, was sie von Südlimburg und seinen Bewohnern hielten, wie sie den Verlust von Kameraden verkrafteten, wie die Heimat über die Situation “somewhere along the Siegfriedline” informiert wurde und wie der weitere Kriegsverlauf aussah.

Die Ausstellung basiert auf gründlichen Recherchen in Archiven der US-Armee, Augenzeugenberichten von Soldaten, Privatarchiven amerikanischer Befreier und enthält viele einzigartige Filme und Fotos. Die Befreier führten sehr detaillierte Berichte, verfügten aber auch über eine spezielle Abteilung von Soldaten, die neben der militärischen Ausrüstung auch mit Kameras ausgerüstet waren.

Die Fotos dieses ‘Signal Corps’ bieten einen einzigartigen und selten gezeigten Blick auf die letzten Kriegstage in Südlimburg, in Aachen, der Eifel und im Kreis Heinsberg. Im Gefolge der Befreier reisten auch einige Kriegsberichterstatter US-amerikanischer Zeitungen und Zeitschriften mit. So war beispielsweise Iris Carpenter, eine der wenigen weiblichen Kriegsreporterinnen im Zweiten Weltkrieg, im Auftrag der Zeitung The Boston Globe und des englischen Senders BBC in Valkenburg stationiert und berichtete von hier aus über die Befreiung, die Ardennenoffensive, die Schlacht im Hürtgenwald und die Einnahme von Aachen. Später kam auch die dadurch weltberühmte gewordene Fotografin Lee Miller hierher, um Bilder vom ersten befreiten Teil der Niederlande und von Aachen zu machen.

Aufgrund seiner geografischen Lage, des erbitterten deutschen Widerstands rund um das Ruhrgebiet und aufgrund seiner zahlreichen Einrichtungen wie Klöster, Hotels und die Bergwerke mit Transport-, Lager- und Waschanlagen (heiße Duschen!), spielte Südlimburg auch eine wichtige Rolle als „Erholungsgebiet“, in dem die Frontsoldaten von Weltstars wie Marlene Dietrich oder Fred Astaire unterhalten wurden, um zu verschnaufen, als logistischer Verteilungspunkt für Material, als medizinisches Zentrum für die Versorgung der Verwundeten und mit dem Friedhof in Margraten als letzte Ruhestätte für gefallene Befreier.

Through Their Eyes gibt somit einen Einblick in all diese Aspekte der Befreiung Südlimburgs und Westdeutschlands im Zweiten Weltkrieg durch die Augen der Soldaten an der Front, aber auch durch die Augen der vielen hochrangigen Offiziere wie die Generäle Simpson und Bradley oder sogar die Oberbefehlshaber Eisenhower und Montgomery, die sich auch in der Provinz aufhielten.

Die Organisatoren betonen: “Ein bekanntes Sprichwort besagt: ‘Wenn man nichts aus der Vergangenheit lernt, ist man nicht bereit für die Zukunft.’ Deshalb halten wir es für wichtig, das Wissen über die Vergangenheit weiterzugeben, damit die jüngere Generation sich der Ereignisse bewusst ist. Dies ist auch einer der letzten Momente, um die Befreier zu ehren und ihnen zu danken, aber auch, um die Einwohner ihre Geschichten erzählen zu lassen und diese Geschichten an die nächste Generation weiterzugeben.”

Die Grundlage dieser einzigartigen Ausstellung bilden 80 selten oder noch nie gezeigte Fotos, die die Geschichte des ersten befreiten Teile der Niederlande und Deutschlands erzählen. Darunter sind auch Fotos aus dem nahen Aachen und aus dem Kreis Heinsberg. Die Gastkuratoren der Stiftung We Do Remember suchten nach einzigartigen Fotos, die von der Armee oder von einzelnen amerikanischen Soldaten aufgenommen wurden. Im obersten Stockwerk des Museums Valkenburg wird zudem ein kleines Kino eingerichtet, in dem die allerletzten Zeitzeugen die Geschichten der Menschen aus Südlimburg, die dabei waren, sehen und hören können.

Fotoausstellung im Museum Valkenburg:

“Through Their Eyes” – 80 Jahre Befreiung Südlimburgs

  • Laufzeit: 8. September – 24. November 2024
  • Adresse: Grotestraat Centrum 31, Valkenburg aan de Geul, Niederlande
  • Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag: 13 – 17 Uhr, Montag geschlossen
  • Eintritt: 10 Euro
  • InfoKlick: www.museumvalkenburg.nl
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