Im Anschluss an das Netzwerktreffen betätigte sich Bürgermeisterin Sabine Anemüller selbst als Lesepatin. Die Kita-Kinder hörten ihr aufmerksam zu (Foto: Stadt Viersen)
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Viersen. Das 2018 von der Stadt Viersen gemeinsam mit der Freiwilligenzentrale ins Leben gerufene Vorlesenetzwerk Viersen nimmt einen neuen Anlauf. In der Kindertagesstätte Junkershütte trafen sich jetzt Netzwerk-Beteiligte mit Bürgermeisterin Sabine Anemüller, um das Projekt aus möglichst vielen Blickwinkeln der Öffentlichkeit vorzustellen. Im Anschluss betätigte sich die Verwaltungschefin selbst als „Lesepatin“. 

Während der Corona-Pandemie waren die Aktivitäten des zunächst erfolgreich gestarteten Projekts zwangsläufig stark zurückgegangen. Das Treffen in der Kita Junkershütte nutzten Netzwerk-Beteiligte zu Gesprächen und Erfahrungsaustausch. Sie beschrieben ihre jeweiligen Aufgaben und Tätigkeiten im Vorlesenetzwerk.

In der Stadtbibliothek Viersen gestalten ehrenamtliche Lesepatinnen regelmäßig die beiden Veranstaltungsformate Bilderbuchkino und Lesespaß für Kinder. Eine von Ihnen, Marlis Spiegelhoff ist nicht nur in der Bibliothek als Lesepatin aktiv. Auch in die Kita Junkershütte kommt sie regelmäßig, um hier vorzulesen. Als „Oma Spie“ ist sie den Kita-Kindern wohlvertraut. Sie ist zum Treffen erschienen, um von ihrem Einsatz als ehrenamtliche Lesepatin zu berichten.

Bürgermeisterin Anemüller zeigt sich erfreut darüber, dass beim Vorlesenetzwerk daran gedacht wurde, Menschen mit Zuwanderungsgeschichte für das Vorlesen zu gewinnen. Sie regt zudem an, angesichts der zuletzt weiter gestiegenen Zahl von Kindern mit Migrationshintergrund, bei den kommenden Planungen gesteigertes Augenmerk auf den Aspekt der Mehrsprachigkeit zu richten. „Dabei könnte die Einbindung von Migrantenselbstorganisationen helfen“, schlägt sie vor.

Anne Gottschlich vertritt als Ehrenamtliche die Projektkoordinatorin in der Freiwilligenzentrale der Diakonie Krefeld-Viersen, Claudia Derksen-Beyer. Die Rolle der Freiwilligenzentrale innerhalb des Vorlesenetzwerks beschreibt Anne Gottschlich so: „Für diejenigen, die sich für ein ehrenamtliches Engagement im Vorlesenetzwerk interessieren, stellen wir den Kontakt zur jeweiligen Einrichtung her. Wenn die Chemie stimmt, vermitteln wir ein Probelesen mit Begleitung durch eine qualifizierte Person aus der jeweiligen Kita oder jemand anderen mit Vorlese-Erfahrung.“

Jacqueline Pypers, kommissarische Leiterin der Kita Junkershütte, stellt heraus, wie sehr die Kinder vom regelmäßigen Vorlesen profitieren. „Sie freuen sich jedes Mal sehr, wenn ihre ‚Oma Spie‘ in die Kita kommt“, sagt sie und beschreibt die positiven Auswirkungen: „Die regelmäßigen Vorlesetermine haben die Aufmerksamkeitsspanne der Kinder spürbar verlängert. Ihr Wortschatz hat sich erweitert und sie sind viel besser in der Lage, einfach mal ruhig miteinander zu sitzen.“

Nach dem Treffen hat sich Sabine Anemüller noch ein wenig Extra-Zeit eingeplant. Als sie sich mit dem Kinderbuch „Für Hund und Katz ist auch noch Platz“ von Axel Scheffler und Julia Donaldson in den Vorleseraum der Kita begibt, ist sie rasch von einer kleinen Kinderschar umgeben. Alle, auch die Bürgermeisterin, haben ihre Schuhe ausgezogen und es sich auf der großen Matratze gemütlich gemacht. Wie es scheint, ist die Verwaltungschefin ein Lesetalent: Die Kinder hören aufmerksam zu und Sabine Anemüller beantwortet geduldig ihre Zwischenfragen.

Alle, die sich ein ehrenamtliches Engagement im Vorlesenetzwerk vorstellen können, sind herzlich eingeladen, sich mit der Freiwilligenzentrale Viersen in Verbindung zu setzen:  Freiwilligen-Zentrale Viersen, Hauptstraße 120, 41747 Viersen (Eingang neben der Evangelischen Kreuzkirche, 2. Etage), Telefon 02162 8178714, Fax 02162 8178718, E-Mail: info@freiwilligen-zentrale-viersen.de.

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