Andreas Massing (Foto: Netze Duisburg GmbH)
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Duisburg. Im Rahmen der Energiewende steigt der Bedarf an leistungsstarken Stromanschlüssen in Duisburg rasant an. Neben dem zunehmenden Einsatz von Wärmepumpen und Elektroautos in privaten Haushalten stellt auch die Industrie auf strombasierte Produktionsprozesse um. Dies führt zu einer hohen Nachfrage nach Stromkapazitäten. Dafür müssen die Netze Duisburg als Verteilnetzbetreiber immer wieder sehr leistungsstarke Anschlüsse ins Netz einbinden.

„Allein im Jahr 2023 haben wir Zusagen für mehr als 120 Megawatt an neuen Anschlussleistungen geben können. Das ist ein Wert, für den man zuvor viele Jahre oder sogar Jahrzehnte Zeit hatte“, sagt Andreas Massing, Geschäftsführer der Netze Duisburg GmbH. Die Herausforderung dabei liegt nicht in der tatsächlichen Strommenge, die genutzt wird, sondern in der Bereitstellung der maximalen Leistung, falls alle Verbraucher gleichzeitig Strom abrufen. Das bestehende Netz hat nur begrenzte Kapazitäten, um diese Anfragen zu bewältigen.

Das Stromnetz in Duisburg erstreckt sich über mehr als 5.000 Kilometer an Leitungen, die sich auf drei Spannungs- und zwei Umspannebenen verteilen. Deshalb erfordert der Ausbau des Netzes sehr komplexe Berechnungen, um die benötigte Leistung an die richtigen Stellen zu verteilen. Je größer der Anschluss, desto aufwändiger sind die Planungen: Die Lastflüsse müssen simuliert und von Ingenieuren mit einer Spezialsoftware berechnet werden. Bei Anschlüssen über 100 Kilowatt (kW) kann dies bis zu sechs Monate dauern. Daher rufen die Netze Duisburg Bauherren und Projektentwickler dazu auf, frühzeitig Kontakt aufzunehmen, um rechtzeitig die benötigten Kapazitäten bereitstellen zu können. „In der Regel ist das kein Problem, da die Umsetzung der Projekte einen ähnlichen oder oft längeren Zeitraum benötigt. Aber nur wenn wir frühzeitig und mit konkreten Daten über die Vorhaben informiert sind, können wir auch rechtzeitig für einen entsprechenden Anschluss sorgen“, sagt Andreas Massing.

Neben den neuen Anschlüssen für Stromverbraucher sind auch Anlagen, die Strom ins Netz einspeisen – etwa große Solaranlagen – von der Netzplanung betroffen. Hier müssen ebenso umfangreiche Berechnungen durchgeführt werden, um die Stabilität des Netzes zu sichern.

Die Netze Duisburg arbeiten bereits intensiv daran, den zukünftigen Bedarf zu decken. In den kommenden Jahren müssen dafür rund 900 neue Netzstationen errichtet, drei Umspannwerke gebaut und über 2.500 Kilometer neue Stromleitungen in der Stadt verlegt werden. Das sind mehr als die Länge aller Gemeindestraßen in Duisburg, die sich auf 1.900 Kilometer summiert. Andreas Massing betont: „Das wird eine große Zahl an Baustellen mit sich bringen, aber nur so können wir den steigenden Anforderungen von Industrie, Gewerbe und Wohngebieten gerecht werden.“

In den kommenden Monaten veranstalten die Netze Duisburg Informations-Workshops, um Projektverantwortliche energieintensiver Gebäude und Produktionsstätten für die frühzeitige Einbindung des Netzbetreibers zu sensibilisieren. Wer Interesse an einer Teilnahme hat, kann sich bei der Netze Duisburg GmbH unter info@netze-duisburg.de melden.

Über die Netze Duisburg

Die Netze Duisburg GmbH ist der Verteilnetzbetreiber für Duisburg. Sie sorgt für die zuverlässige Stromversorgung und betreut die Netzinfrastruktur. Durch den Netzausbau stellt das Unternehmen sicher, dass auch in Zukunft genügend Kapazitäten zur Verfügung stehen, um die Energiewende erfolgreich zu gestalten.

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