Für ihr ehrenamtliches Engagement in der Begegnungsstätte Schiefbahn zeichnete der Caritasverband insgesamt 19 Willicherinnen und Willicher aus (Foto: Caritas)
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Willich. Melina Friedrich hatte gute Nachrichten: Die Begegnungsstätte Schiefbahn an der Hochstraße ist bei den Menschen in Willich weiterhin ein beliebter Treffpunkt. Rund 10.000 Besuche hatte die Einrichtung, die maßgeblich von der Stadt Willich finanziert wird, im vergangenen Jahr zu verzeichnen. Mit dieser Zahl erntete die Leiterin spontanen Applaus der zahlreichen Gäste, die zur Garteneinweihung gekommen waren. „Wir haben hier einen Ort der Begegnung, der Lebendigkeit, der Perspektiven und der Ermöglichung“, sagte Friedrich, die seit fast drei Jahren die Einrichtung leitet.

Ob Wandern oder Ausflüge, Fotografieren oder Reparieren, Nähen oder Kochen: In der Begegnungsstätte Schiefbahn können ältere Menschen gemeinsam und aktiv ihre Zeit verbringen. Die Angebote werden getragen von etwa 50 ehrenamtlichen Mitarbeitenden, die Gruppen leiten oder sich etwa im Repair-Café oder als Digital-Patinnen und -Paten einbringen. 19 dieser Frauen und Männer konnten sich jetzt über die Ehrenurkunde (für mindestens fünf Jahre Engagement) oder über das Silberne Ehrenzeichen des Deutschen Caritasverbandes (für über zehnjährigen Einsatz) freuen. Christian Schrödter und Ulrich Krause, Vorstände des Caritasverbandes für die Region Kempen-Viersen, überreichten die Auszeichnungen und dankten herzlich für den ehrenamtlichen Einsatz.

Einer der langjährig Engagierten ist Werner Hanewinkel. Der 80-Jährige leitet die Fahrrad- und die Wandergruppe. Er baute die Radgruppe auf, nachdem seine Frau Helga nach langer Krankheit im Jahr 2014 gestorben war. „Da bin ich in ein tiefes Loch gefallen. Glücklicherweise habe ich dann zufällig die Begegnungsstätte kennengelernt“, sagt er. 15 Mitglieder hat die Radgruppe. Sie treffen sich jeden Dienstag und fahren eine 60- bis 70-Kilometer-Runde mit ihren E-Bikes. Auch mehrtägige Touren haben sie schon unternommen. Unter den Mitgliedern sind viele verwitwete Menschen; der Kontakt tut ihnen gut, längst sind Freundschaften entstanden. „Wir helfen uns im Alltag gegenseitig“, erzählt Hanewinkel. Ganz ähnlich ist es in der ebenfalls von ihm geleiteten Wandergruppe, die alle vier Wochen aktiv ist. Für den früheren Leiter des Willicher Tiefbauamtes sind die Gruppen ideal, denn bewegungsfreudig war er schon immer: 75 Marathons ist Werner Hanewinkel gelaufen.

Margrit Bothe leitet seit elf Jahren die „Nette-Leute-Gruppe“, und der Name ist für die 86-Jährige Programm. „Mit sechs Interessierten haben wir damals begonnen – heute sind wir 32 Mitglieder im Alter von 71 bis 88“, erzählt die Schiefbahnerin. Jeden zweiten Montag im Monat treffen sich die „netten Leute“ in der Begegnungsstätte Schiefbahn. Dann besprechen sie, was sie demnächst gemeinsam unternehmen können. Sie waren schon im Wuppertaler Zoo und sind dort mit der Schwebebahn gefahren, haben die Kluterthöhle in Ennepetal und die Zeche Sophia Jacoba in Hückelhoven besichtigt und die Deutsche Oper am Rhein besucht, um nur einige Beispiele zu nennen. Für die schnelle Kommunikation untereinander nutzen die Gruppenmitglieder inzwischen WhatsApp. Organisieren liegt Margrit Bothe: Sie war Chefsekretärin.

Darüber hinaus wurden geehrt: Renate Müller-Rennen, Marieluise Hoth, Edelgard und Rolf Füsgen, Hildegard Derksen, Erika Hartings, Klaus Salzwedel, Peter Kuczewski, Andreas Rieger, Hanne Natke (alle Ehrenurkunde), Wolfgang Kersting, Veronika Fehmers, Cornelia Hülsers und Klaus Bruckmann, Josefa Brzeski, Friedhelm Schiefer und Florence Janssen (alle Silbernes Ehrenzeichen).

Einen Sonderapplaus ernteten die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen Melanie Friedrich, Angelika Uth-Flatow, Sabine Gerling und Sabine Grünheid, denen Christian Schrödter und Ulrich Krause mit Blumen für ihre Arbeit dankten. Mit Gesprächen und einem lockeren Beisammensein in den vor drei Jahren durch die Stadt umgebauten Räumen der Begegnungsstätte Schiefbahn und auf der Terrasse des neu gestalteten Gartens klang der Nachmittag aus. „Ich freue mich über die gute Kooperation mit der Stadt Willich, mit der wir uns auch in Zukunft für bürgerliches Engagement vor Ort einsetzen wollen“, sagte Christian Schrödter.

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