(Foto: Kölner Zoo)
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Köln. Verstärkung für das „Arnulf-und-Elizabeth-Reichert-Haus“ am Welttierschutztag am Freitag im Kölner Zoo: „Apu“ und „Nala“, das dort lebende Goldgelbe Löwenäffchen-Paar, hat zweifachen Nachwuchs. Die beiden neugeborenen Kletterkünstler sind weiblich und heißen „Tiara“ und „Lenina“. Sie kamen im April zur Welt und sind mittlerweile gut in die Gruppe integriert. Mit diesem neuen Nachwuchs ist die Zahl der Löwenäffchen im Kölner Zoo auf sechs Tiere angewachsen. Insgesamt sind in der 2022 eröffneten Anlage bereits sieben Goldgelbe Löwenäffchen geboren worden, die zum Teil an andere Zoos abgegeben wurden.

Das „Arnulf-und-Elizabeth-Reichert-Haus“ ist einem tropischen Regenwald nachempfunden, in dem sich Tiere frei bewegen. Bewohner sind neben den Löwenäffchen auch Weißkopfsakis, Kugelgürteltiere, Piranhas, Tukan und viele weitere Vogelarten. Zudem lebt hier das erst wenige Monate alte Faultier-Männchen „Jamiro“. Gäste gehen unmittelbar neben oder unter den Tieren hindurch. Das Warmhaus mit dem immer dichter werdenden Dschungelbewuchs mit Bromelien, Palmen und Kakaobäumen ist ein perfekter Ort für warme Gedanken an kühler werdenden Tagen.

Zoos stärken Naturbestände durch Erhaltungszucht und Auswilderung

Goldgelbe Löwenäffchen gehören zu den Krallenaffen. Es ist die größte der 50 Arten umfassenden und sehr formenreichen Familie. Sie haben Krallen an Händen und Füßen, nur die Großzehen haben Nägel. Mit ihren verlängerten Eckzähnen fangen und töten sie manchmal kleine Wirbeltiere. Hauptsächlich stehen aber Früchte und Baumsäfte auf ihrem Speiseplan. Die Klein-Primaten verständigen sich mit zwitschernden Lauten.

Anfang der 70er Jahre standen die Löwenäffchen mit nur noch 200 bis 600 Tieren kurz vor der Ausrottung. Sie kommen nur noch im südöstlichen Brasilien, in einem kleinen Gebiet im Bundesstaat Rio de Janeiro, vor. Zu ihrer Rettung wurde 1974 das Projekt „Countdown 2025” gestartet – Zoos waren dafür sehr wichtig. Sie leisten mit ihren koordinierten Zuchtprogrammen und Artenschutz-Engagements einen großen Beitrag für den Erhalt dieser Art. Mitte der 80er Jahre wurden die ersten Nachzuchten Goldgelber Löwenäffchen aus Zoos wieder ausgewildert. Fünf Tiere kamen später auch aus dem Kölner Zoo hinzu.

Artenschutz, der wirkt und ankommt

Der Kölner Zoo gibt seit der Eröffnung des „Arnulf-und-Elizabeth-Reichert-Haus“ im Jahr 2022 jährlich 5.000 Euro an das Löwenäffchen-Projekt „Save the Golden Lion Tamarin“ in Brasilien. Die Mittel nutzt ein Kooperationspartner, die dortige NGO „Associação Mico-Leão-Dourado“, u.a. für:

  • Das Verbinden zuvor isolierter Waldstücke durch Landkäufe. Dabei konnten zwischen 1997 und 2024 rd. 449 Hektar degradiertes Weideland in ursprünglichen Atlantischen Regenwald zurückverwandelt werden
  • Bildungsprogramme für die lokale Bevölkerung, in denen über die Bedeutung des Schutzes der Wälder und über Möglichkeiten für umweltverträgliches Arbeiten und Gelderwerb im Einklang mit dem Regenwald und den darin lebenden Tieren informiert wird – z.B. durch Öko-Tourismus
  • Zudem führt die NGO Impfmaßnahmen gegen das für Löwenäffchen so gefährliche Geldfieber durch und erhebt regelmäßige die Bestände.
  • Eine Zählung im Jahr 2023 ergab erfreulicherweise, dass sich die wildlebenden Löwenäffchen-Populationen von den Verlusten durch das Gelbfieber erholen und die Tiere zuvor unbesetzte Wälder besiedelt haben.
  • Die Experten der Associação Mico-Leão-Dourado schätzen die Gesamtzahl der Goldgelben Löwenäffchen in ihrem Zuständigkeitsbereich auf heute wieder über 2.000 mit Aussicht auf insgesamt 4.800 Individuen.

Informationen und Spendenmöglichkeit: www.savetheliontamarin.org

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