An der Stresemannstraße wurde eine Ökotoilette aufgestellt (Foto: Stadt MG)
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Mönchengladbach. Mönchengladbach hat jetzt zwei autarke und barrierearme Ökotoiletten. Die Kabinen für die umweltfreundlichen öffentlichen WC-Anlagen hat die Stadt Mönchengladbach jetzt am Bismarckplatz in Gladbach sowie an der Stresemannstraße in Rheydt (vor dem ehemaligen Eingang Karstadt) aufgestellt. Das neue Angebot schließt einerseits eine Angebotslücke für Menschen, die aufgrund ihrer persönlichen Situation (z.B. Obdachlosigkeit oder Suchterkrankung) keine „Nette Toilette“ aufsuchen können oder wollen. Andererseits stehen die Ökotoiletten allen Bürgerinnen und Bürgern kostenlos zur Verfügung. Entsprechend wurde bei der Auswahl darauf geachtet, dass die Toiletten – abgesehen von einer kleinen Schwelle am Eingang – barrierefrei sind und über einen Wickeltisch verfügen.

Oberbürgermeister Felix Heinrichs hat sich persönlich für die Anschaffung der Ökotoiletten eingesetzt: „Im Rahmen unserer Zentrenstrategie arbeiten wir kontinuierlich an sauberen, sicheren und attraktiven Innenstädten. Dazu zählt – neben vielen anderen Bausteinen –neue Infrastrukturangebote zu schaffen, die es so bislang nicht gab. Im Frühjahr haben wir abschließbare Fahrradgaragen in Gladbach und Rheydt aufgestellt, seit dem Spätsommer kommen in mehreren Etappen zunächst vier – später sechs – Trinkwasserbrunnen hinzu. Mit den Ökotoiletten ergänzen wir jetzt ein weiteres wichtiges Element. Eine Pilotphase soll zeigen, ob sich so flexible und ökologisch vertretbare Lösungen für unsere Stadt finden lassen, die bereits in anderen Städten erprobt werden“, so Heinrichs.

Anders als fest verbaute öffentliche WCs sind die 4,30 mal 2,60 Meter großen Ökotoiletten nicht an das Frischwasser-, Abwasser- oder Stromnetz angeschlossen. Stattdessen liefert eine Photovoltaikanlage auf dem Dach die benötigte Energie. Anstelle einer Wasserspülung sorgt ein Trennförderband dafür, dass die Fäkalien in einen Sammelbehälter gelangen und dort luftdicht und geruchsfrei für eine spätere Kompostierung gelagert werden. Die Handhygiene nach dem Besuch der Ökotoiletten erfolgt mithilfe von gesammeltem Regenwasser oder alternativ über die angebotenen Desinfektionsmittel.

Die Kosten für Ökotoiletten in der zunächst auf zwei Jahre angelegten Pilotphase betragen 257.000 Euro und werden von der Stadt getragen. Darin sind Aufstellung, Service, Reinigung, Säuberung, und (Klein-)Reparaturen durch den Hersteller enthalten. Nach der Pilotphase soll die Erfahrungen ausgewertet und über das weitere Vorgehen entschieden werden.

Zahlreiche „Nette Toiletten“ ermöglichen kostenlosen WC-Besuch

Die Ökotoiletten sollen das bestehende und etablierte System der Netten Toiletten ergänzen. Als „Nette Toilette“ stellen zahlreiche öffentliche Einrichtungen und Lokale in den Innenstädten ihre WCs kostenlos für die Öffentlichkeit zur Verfügung. Das gilt explizit auch ohne dass vor Ort etwas gekauft oder konsumiert wurde. Stattdessen unterstützt die Stadt die teilnehmenden Gastronomen finanziell. Das Angebot wird durch einen entsprechenden Aufkleber im Schaufenster sichtbar gemacht. Noch einfacher findet man eine Nette Toilette über die Website der Stadt (https://stadt.mg/nette-toilette) oder über die gleichnamige App.

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