So sehen die Baupläne der Handwerksbäckerei Büsch für die Erweiterung in Kamp-Lintfort aus (Foto: Büsch)
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Kamp-Lintfort. Die Handwerksbäckerei Büsch will ihre Backstube in Kamp-Lintfort erweitern. Falls der Rat der Stadt Kamp-Lintfort heute den Plänen zustimmt, soll ein Neubau entstehen, der südlich an den Hauptsitz am Krummensteg angrenzt. Der Stadtentwicklungsausschuss hat den Ausbauplänen des Unternehmens bereits grünes Licht gegeben.

Auf der mehr als drei Hektar großen Fläche, die ehemals zum Bergwerk Rossenray gehörte, soll nun gebaut werden. Büsch plant mit einem Investitionsvolumen von rund 40 Millionen Euro. Baubeginn soll 2026 sein, Ende 2029 ist der Erweiterungsbau voraussichtlich fertig. Geplant sind 80 bis 100 weitere Arbeitsplätze.

„Hoffen auf Zustimmung der Politik“

„Wir wollen sehr gern hier in Kamp-Lintfort unsere Produktionsmöglichkeiten erweitern und hoffen auf die Zustimmung der Politik dazu“, so Geschäftsführer Norbert Büsch. „Unser Ziel ist es, durch die Erweiterung einige Abteilungen aus dem Hauptgebiet herauszulösen und ihnen deutlich mehr Platz  zu verschaffen. So soll der bestehende Hygienebereich in ein eigenes Hygienezentrum überführt werden. Die dann freiwerdenden Flächen in der Backstube wollen wir zur Erweiterung der Produktion nutzen“, ergänzt sein Geschäftsführer-Kollege Dirk Jonack. Besonders durch die Konzentration auf eine längere Teigführung und die dadurch benötigte Zeit für den Reifeprozess wird wesentlich mehr Platz benötigt.

Langzeit-Teigführung erfordert mehr Platz

„2006, als wir hier am Krummensteg bauten, lag unser Schwerpunkt auf dem Bereich Schnittbrötchen“, erzählt Norbert Büsch. 2013 konzentrierte die Handwerksbäckerei sich dann auf Spezialbrötchen (wie die Filous), in diesem Jahr folgte der Schwerpunkt auf der neue „Backwelt“ mit Broten, die eine Langzeit-Teigführung benötigen (wie Tims Schlummerkruste).

Das Unternehmen ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. „Wir haben unsere Abläufe am Krummensteg immer wieder optimiert und angepasst, um die wachsende Produktion auf der bestehenden Fläche zu bewerkstelligen“, erklärt Geschäftsführer Dirk Jonack den Hintergrund der Erweiterungspläne. Mittlerweile sei das Optimierungspotenzial aber ausgeschöpft. „Wir brauchen schlicht mehr Platz“, stellt er klar.

Auch besteht seitens der Edeka Rhein-Ruhr der Wunsch, in den Vorkassenzonen weiterer Einzelhandelsstandorte Büsch-Bäckereifachgeschäfte zu eröffnen. Das heißt: Das Kamp-Lintforter Unternehmen wird seine Erfolgsgeschichte fortschreiben und weiter wachsen. Mit der jetzigen Kapazität der Backstube ist das aber nicht möglich.

Bekenntnis zu Kamp-Lintfort

Bereits seit mehreren Jahren suchten die Verantwortlichen von Büsch deshalb nach einer Lösung, mit dem Erweiterungsbau auf dem Nachbargrundstück ist diese nun gefunden. Bewusst hat sich das Unternehmen für eine Erweiterung in Kamp-Lintfort entschieden. Da es auf der einen Seite wirtschaftlich für die Handwerksbäckerei ist, am bestehenden Standort um- und auszubauen. „Auf der anderen Seite möchten wir uns aber auch ausdrücklich zu Kamp-Lintfort bekennen“, betont Norbert Büsch. 600 Mitarbeiter sind bisher am Hauptsitz der Bäckerei tätig.

Die Stadt Kamp-Lintfort begrüße das Standortbekenntnis des ortsansässigen Backbetriebes und die Erweiterungsabsichten am bestehenden Produktionsort, heißt es von Seiten der Verwaltung in einer öffentlichen Vorlage zur jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses. Dort wurden die Pläne der Bäckerei Büsch vorgestellt und die notwendigen planungsrechtlichen Schritte von Seiten der Politik auf den Weg gebracht.

Drei Bauabschnitte, Start in 2026

Die Erweiterung in Kamp-Lintfort soll in drei Abschnitten realisiert werden. Zunächst soll auf dem neuen Grundstück ein eingeschossiges Hygienezentrum inklusive Leergutannahme und Sozialbereich gebaut werden. Das neue Hygienezentrum und die Backstube werden über eine Brücke verbunden. Da in einem späteren Bauabschnitt der jetzige Mitarbeiter-Parkplatz weichen muss, werden zudem 300 neue Stellplätze entstehen, sowie Lkw-Stellplätze und eine Waschhalle für Lkw.

Im zweiten Bauabschnitt wird das bestehende Gebäude umgebaut und ein zusätzliches Tiefkühl-Lager angebaut. Zuletzt wird im dritten Abschnitt die bestehende Bäckerei im Bereich Versand und Produktion erweitert.

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