Grefrath. Im Oedter Rathaus standen nun die Kinderrechte im Mittelpunkt. Für neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Bauamt und Bauhof stand die ganztägige Fortbildung „Vermittlung von Kinderrechten und ihre praktische Anwendung im Stadtplanungsamt“ auf dem Programm. Melissa Frühling, Fachkraft für Kinder- und Jugendbeteiligung bei der Gemeinde Grefrath, hatte dazu eingeladen. Die Fortbildung ist ein Angebot des Deutschen Kinderhilfswerkes.
Die Beachtung der Kinderrechte in den Kommunen hat in den vergangenen Jahren einen deutlichen Aufschwung bekommen. Bund und Länder messen den Interessen junger Menschen wachsende Bedeutung zu und untersetzen dies auch durch gesetzgeberische Maßnahmen. Insbesondere die Qualifizierung von Mitarbeiter*innen in Kommunalverwaltungen ist ein wichtiger Schlüssel, um die Anliegen von Kindern und Jugendlichen systematisch zu berücksichtigen, so das Deutsche Kinderhilfswerk. Dem Stadtplanungsamt komme hierbei eine herausragende Bedeutung zu, da es den öffentlichen Raum und somit den Spiel-, Erlebnis-, Aufenthalts- und Bewegungsraum für junge Menschen verantwortet.
Als Referent war Bernward Benedikt Jansen, Landschaftsarchitekt, Moderator, Berater und Trainer, in die Gemeinde Grefrath gekommen und gab zunächst einen Überblick über das Thema und lud zum Austausch darüber ein, wie die gesetzlich vorgeschriebene Beachtung der Kinderrechte durch das Planungsamt erfolgen kann.
Für die Diskussion wurden auch konkrete Beteiligungsverfahren in der Gemeinde Grefrath in den Blick genommen. Wie und wann kann man Kinder und Jugendliche am besten bei Bauvorhaben beteiligen? Wie kann man die jungen Menschen erreichen und wie ihre Meinungen und Ideen in städtebauliche Planungen einbeziehen? Diese Fragen, aber auch Herausforderungen bei der Umsetzung wurden benannt und intensiv diskutiert. Am Ende standen in der Runde auf jeden Fall eine höhere Sensibilität für das Thema Kinderrechte und die Bereitschaft, dieses in Zukunft verstärkter in den Fokus zu nehmen.
Nach dem Fachtag „Kinderrechte im Rampenlicht“ samt Aufführung des Theaterstücks „Kinderrechte – Superkräfte“ am Ende August wurde das Thema nun auch von der Gemeindeverwaltung intensiv in den Blick genommen.
