Kamp-Lintfort. Eine in der Höhe verdiente 29-38 Pleite gab es für die Handballerinnen aus Lintfort beim Tabellenführer der 2. Bundesliga. Die TG Nürtingen erwies sich als deutlich zu stark für eine Gästemannschaft, bei der einfach zu viele Spielerinnen den Nachweis der Ligatauglichkeit schuldig blieben.
“Natürlich war es ärgerlich, dass wir auf Eline Veltrup verzichten mussten, die kurzfristig erkrankt ist. Aber auch der Gegner hatte prominente Ausfälle”, sah Bettina Grenz-Klein die Gründe für die Schlappe nicht im Fehlen der Torjägerin. Lintforts Trainerin musste mit ansehen, wie ihre Mannschaft schon in der ersten Halbzeit deutlich hinterherlaufen musste. “Eigentlich waren wir ganz ordentlich im Spiel und haben uns ja auch bis zum 11-13 immer wieder herangekämpft. Aber die leichtfertigen Ballverluste im Aufbau sind nur mit einer viel zu laxen Spielauffassung zu erklären. Wir können es schon, sind aber mit den Gedanken einfach nicht voll im Spiel”, ärgerte sich Grenz-Klein über weggeworfene Bälle. Dazu kam ein schon traditionell grottiges Überzahlspiel mit mehreren Ballverlusten. “Da haben wir der TG in die Karten gespielt und die 12-17 Halbzeit Führung für Nürtingen ging voll in Ordnung”, erkannte Grenz-Klein Handlungsbedarf.
Nach dem Seitenwechsel konnten die Gäste dann lange Zeit den Rückstand gleich halten und gingen auch das hohe Tempo des Tabellenführers mit. Aber immer wieder sorgten unglaubliche Aussetzer und technische Fehler für leichte Tore gegen den TuS Lintfort. “Das zieht sich jetzt durch die Saison und so wird das nichts. Wenn es einer Spielerin egal ist, ob sie den Ball verliert oder nicht, dann reicht das nicht für die 2. Liga. Da müssen sich einige Spielerinnen mal an die eigene Nase packen, ob sie es besser machen wollen. Können könnten sie es, aber da fehlt mir der Biss, die Situation für sich entscheiden zu wollen”, sieht Grenz-Klein die Gründe für die Niederlage eher im Kopf. “Allen in den letzten drei Minuten haben wir uns mehrere Lustwürfe und technische Fehler erlaubt. Das geht so nicht” ärgerte sich Lintforts Trainerin.
“Loben kann ich heute nur Milica Vlahovic für ihren Einsatz und ihre Tore. Sie hat alles gegeben und ich habe schon den Eindruck, dass das nicht bei allen so war”, sah Grenz-Klein wenigstens eine gute Leistung ihrer Rückraumspielerin.
