Oberbürgermeister Frank Meyer, DRK-Kreisgeschäftsführer Nils Klessa, DRK-Kreisverbandsvorsitzender Diether Thelen und Dr. Michael Dreuw (Vize-Präsident DRK Landesverband Nordrhein) vor dem neuen Logistikzentrum für den Katastrophenschutz. (v.li.) (Foto: DRK Kreisverband Krefeld / Nadia Joppen)
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Krefeld. Nach rund 20 Monaten Bauzeit hat der DRK Kreisverband Krefeld am Mittwoch (9. Oktober) das neue Logistikzentrum für den Katastrophenschutz des DRK im Gewerbegebiet Den Ham eingeweiht. Diether Thelen, der Vorsitzende des Kreisverbandes, begrüßte unter anderem den Krefelder Oberbürgermeister Frank Meyer und Dr. Michael Dreuw (Vizepräsident DRK Landesverband Nordrhein), die beide Grußworte sprachen. „Die Bauarbeiten sind gut und weitestgehend planmäßig verlaufen. Die Außenwirkung des Gebäudes ist so, wie wir sie uns vorgestellt haben – es passt alles“, ist Architekt Martin Sulke zufrieden.

Im Vergleich zum Termin der Grundsteinlegung im Februar 2023 neu ist in der Planung und Ausführung die Einrichtung eines Übungsplatzes für die Rettungshundestaffel. Hierfür wurde eine Grün-Ausgleichsfläche auf dem Grundstück genutzt. „Hier können die Hundeführer/-innen mit ihren Tieren so arbeiten, wie es im Gelände notwendig ist. Die Doppelfunktion der Fläche passt“, freut sich Diether Thelen.

Die weiteren Aspekte sind unverändert – „das Logistikzentrum bietet deutlich bessere Arbeitsbedingungen für Haupt- und Ehrenamtler/-innen in verschiedenen Arbeitsfeldern des DRK Krefeld“, so Diether Thelen. Der Krefelder Kreisverband hatte ein 4200 m² großes Grundstück gekauft und hier ein neues Gebäude mit moderner Technik, großer Fahrzeughalle, Schulungs- und Lagerkapazitäten sowie Verwaltungsgebäude errichtet. Hierher sind die Arbeitsfelder Einsatzeinheit Katastrophenschutz sowie die vielfältigen ehrenamtlichen Tätigkeitsfelder des DRK Krefeld umgezogen: Bereitschaften, Sanitätsdienst, Wasserwacht, Rettungshundestaffel, Jugendrotkreuz.

Oberbürgermeister Frank Meyer lobte das Projekt, weil es Krefeld und seine Bürgerschaft langfristig sichert: „Durch den Klimawandel steigt das Risiko für extreme Wetterereignisse. Es tut gut zu wissen, dass die Feuerwehr und die Hilfsorganisationen in Krefeld bestens darauf vorbereitet sind. Das Katastrophenschutzzentrum des DRK ist ein weiteres wichtiges Puzzleteil, damit wir im Notfall schnell reagieren und der Bevölkerung zur Seite stehen können. Die Menschen in unserer Stadt können sich auf die Haupt- und Ehrenamtler in der Krefelder ‘Blaulichtfamilie’ verlassen.” Er wünsche allen viel Freude bei der Arbeit und dass alle wohlbehalten von den Einsätzen zurückkehren. Dr. Michael Dreuw; Vize-Präsident DRK Landesverband Nordrhein, nannte das Projekt eine „Wertschätzung für die Ehrenamtler auf neuem Niveau“.
Die Finanzierung des Großprojektes hat der Kreisverband mit der Sparkasse Krefeld entwickelt.

Fahrzeughalle & Verwaltungsbau

Die Eckdaten: Der neue Komplex besteht aus einer großen Fahrzeughalle mit insgesamt sieben Einfahrtstoren und einem zweigeschossigen Lager- und Verwaltungsgebäude im rechten Winkel vor Kopf. Die Halle bietet eine zeitgemäße und energetisch sparsame Unterbringungsmöglichkeit für die Fahrzeuge der Einsatzeinheit und weitere Fuhrparkfahrzeuge. „Wir haben teils empfindliche und teure Technik auf den Fahrzeugen, die dann auch unter optimalen Bedingungen gelagert werden kann“, so Diether Thelen. Die Fahrzeughalle ist rund 1500 m² groß und hat 40 Stellplätze. Sie wird ganzjährig frostfrei gehalten, damit die Fahrzeuge gut für einen Einsatz gestartet werden können. Ein Teil der Stellplätze ist flexibel veränderbar, falls in Zukunft andere Fahrzeuggrößen als heute zum Einsatz kommen. Außerdem werden in der Halle die Boote und andere Gerätschaften der Wasserwacht untergebracht.

Ein zweigeschossiger Verwaltungsbau bietet auf rund 900 m² Platz für Verwaltung, Schulung und Umkleiden, Lagermöglichkeiten für die Ausstattung der Rettungshundestaffel sowie eine neue Einsatzküche des DRK. „Auch für unsere Küchen-Crew verbessern sich die Arbeitsbedingungen dank einer modernen Ausstattung deutlich. Hiervon profitieren sicher auch die von uns versorgten Einsatzkräfte und die von Schadensfällen betroffenen Personen. Gleichzeitig schaffen wir Herd, Kühlschränke etc. nach modernen energetischen Standards an – das bringt deutlich weniger Energieverbrauch“, so Thelen weiter. Der Schulungsraum bietet Zugang zu einer Dachterrasse, sodass auch ein gemütlicher Ausklang eines Tages möglich wird. Zwei Büro-Räume sind für die täglichen Verwaltungsarbeiten der Ehren- und Hauptamtler/-innen vorgesehen. Außerdem wird es eine Waschhalle für die Fahrzeuge geben.

Das Gebäude ist zukunftsorientiert geplant. „Die Heizungsanlage wird über eine Luft-Wärmepumpe betrieben, ebenso werden jetzt schon alle Schaltungen und Anschlüsse für ein Notstrom-Aggregat eingearbeitet. Das Dach wird zu 40 Prozent begrünt. Auch die Nachrüstung mit Ladesäulen für künftige E-Fahrzeuge ist möglich“, erklärt Architekt Martin Sulke.

Das neue Logistikzentrum für den Katastrophenschutz ist gut erreichbar und bietet ebenso eine kurze Anfahrt zu den Autobahnen, sodass die Kräfte schnell ausrücken können. „Wir wünschen uns natürlich auch, dass wir durch das neue Zentrum neue Ehrenamtler gewinnen, die uns bei den vielfältigen Aufgaben im Krefelder Kreisverband unterstützen“, hofft Diether Thelen auf neue aktive DRKler.

Unverändert bleibt die Geschäftsstelle des DRK Kreisverbandes mit der Kleiderkammer, dem gemeinnützigen Familienbildungswerk, dem Hausnotruf und Schulungsräumen im Burchartz-Hof an der Uerdinger Straße in Bockum.

Partner des DRK in dem Bauprojekt ist das Krefelder Büro Sulke + Strümpel Architekten VfA. Die vom DRK Krefeld errechneten Gesamtkosten von ca. € 4 Millionen – incl. Grundstückkosten – wurden eingehalten. „Ich freue mich, dass wir als DRK Krefeld jetzt weiterhin und verbessert für Schutz und Gesundheit der Menschen in Krefeld tätig sein können“, so Thelen.

Die Arbeitsfelder des DRK Kreisverbandes Krefeld

Das DRK Krefeld ist in zahlreiche Arbeitsfelder im Krefelder Katastrophenschutz und für die Gesundheit der Krefelder Bevölkerung eingebunden.

Katastrophenschutz

Der Katastrophenschutz an sich ist eine Aufgabe des Landes NRW, das auch die Kosten dafür trägt. In Krefeld sind dabei insgesamt vier Einheiten vorgesehen – 2,5 Einheiten verantwortet das DRK Krefeld in Sachen Personal und Ausrüstung, 1,5 Einheiten liegen beim Malteser Hilfsdienst. Die Einsatzeinheiten gliedern sich in die Aufgabenfelder Sanitätsdienst, Betreuung, Technik, Führung. Die Ausstattung mit Fahrzeugen und Material wird vom Land NRW und vom Bund finanziert, die personelle Ausstattung und die Wartung der Materialien obliegt den haupt- und den ehrenamtlichen DRK-Mitarbeitenden.

Sanitätsdienste, Wasserwacht, Rettungshundestaffel

Die Ehrenamtler/-innen der Bereitschaften sind zum Beispiel bei Großveranstaltungen (Spiele KFC Uerdingen, Karneval, Flachsmarkt…) im Einsatz. Die Wasserwacht des DRK Kreisverbandes Krefeld ist in Kooperation mit der DLRG am Elfrather See für die Sicherheit der Schwimmer und Segler sowie auf einem Teilabschnitt des Rheins bei Krefeld verantwortlich. Die Rettungshundestaffel unterstützt bei der Suche nach vermissten Menschen. Die Hundeteams sind teils als „Mantrailer“ zum Beispiel bei der Suche nach vermissten Erwachsenen und Kindern im Einsatz, teils sind die Teams für die Suche in Trümmern (Erdbeben, Explosion…) ausgebildet. Einige Hunde sind auch für die Suche nach Menschen im Wasser geschult. Außerdem sind Teams als Therapie- und Besuchshunde im Einsatz.

Jugendrotkreuz

Ein besonderer Schwerpunkt des DRK Krefeld liegt auf der Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen. Das Jugendrotkreuz vermittelt den jungen Menschen Kenntnisse in Erster Hilfe und Notfallversorgung, vermittelt soziale, emotionale und intellektuelle Kompetenzen nach den sieben Grundsätzen des Roten Kreuzes: Menschlichkeit · Unparteilichkeit · Neutralität · Unabhängigkeit · Freiwilligkeit · Einheit · Universalität

DRK gemeinnütziges Familienbildungswerk

Das gemeinnützige Familienbildungswerk des DRK Krefeld bietet eine Vielzahl von Kursen und Schulungen an. Schwerpunkte sind die Förderung von Kindern und Familien, Nachhaltigkeit, Erste Hilfe-Schulungen (Baby, Beruf und Führerschein, Senioren…), Gesundheit & Entspannung, berufliche Weiterbildung sowie Freizeit & Hobby. Durch das Sonderförderungsprogramm des Landes NRW können bestimmten Personengruppen in besonderen Situationen eine Ermäßigung der Kursgebühren erhalten. Das FBW ist eine anerkannte Einrichtung nach dem 1. Weiterbildungsgesetz in NRW.

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