(Foto: Wolfgang Klinger)
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Moers. Die Linke Liste Moers fordert angesichts der sich zuspitzenden Wohnungssituation in der Stadt ein sofortiges Umdenken in der lokalen Wohnungsbaupolitik. Im Fokus steht dabei bei den linken Politikern das seit 2018 leerstehende Gelände des ehemaligen Finanzamts an der Unterwallstraße.

„Die Situation auf dem Moerser Wohnungsmarkt ist dramatisch. In den letzten fünf Jahren sind die Mieten hier um über 30 Prozent gestiegen. Für viele Bürgerinnen und Bürger wird es immer schwieriger, bezahlbaren Wohnraum zu finden“, erklärt Ratsherr Friedhelm Fischer, Mitglied im Aufsichtsrat der Wohnungsbau Stadt Moers GmbH.

Wolfgang Klinger, Mitglied des Sozialausschusses der Stadt Moers, sozialpolitischer Sprecher der Linken Liste ergänzt: „Eine Anfrage der Linken Liste in 2021 ergab, dass in Moers schon damals 2500 Wohnungen fehlten. Im Zeitraum von 2015-2020 entstanden grade einmal 186 öffentlich geförderte Wohneinheiten. Auch in den letzten Jahren hat es keine dem realen Bedarf entsprechenden öffentliche Investitionen der Stadt, des Landes oder des Bundes gegeben. Vielfach treiben Neubau-Projekte von Investoren das lokale Mietpreisniveau ja sogar noch in die Höhe. Um die Krise in den Griff zu bekommen, müssen wir die öffentliche, gemeinwohlorientierte Wohnungswirtschaft wiederbeleben und damit aufhören, den großen Immobilienkonzernen öffentliches Bauland zur Erwirtschaftung von Profiten zu überlassen.“

“Vor diesem Hintergrund sieht die Linke Liste in der Neugestaltung des ehemaligen Finanzamtsgeländes eine einmalige Chance: Wir fordern, dass mindestens 40 Prozent der geplanten Wohneinheiten als sozialer Wohnungsbau realisiert werden“, so Fischer weiter. „Das Gelände an der Unterwallstraße muss zu einem Leuchtturmprojekt für bezahlbares Wohnen in Moers werden.“

Die Linke Liste Moers begrüßt, dass bereits Vorarbeiten wie ein Nutzungskonzept und ein Bebauungsplan vorliegen. Sie fordert jedoch eine zügige, grundlegende Überarbeitung dieser Pläne zugunsten des sozialen Wohnungsbaus.

„Es ist an der Zeit, dass die Stadt die Bedürfnisse ihrer Bürgerinnen und Bürger in den Mittelpunkt stellt und aktiv gegen die Wohnungsnot, die Mietpreisexplosion und die soziale Ausgrenzung von Menschen ohne oder nur mit geringem Einkommen vorgeht“, betont Fischer. „Wir brauchen eine echte Wohnraum-Offensive in Moers. Nur so können wir eine lebenswerte Stadt für alle gestalten.“

Die Linke Liste Moers ruft daher die Stadtverwaltung und alle demokratischen Kräfte dazu auf, gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten, die den dringenden Bedarf an bezahlbarem Wohnraum in der Stadt adressiert.

„Wir erinnern SPD und Grüne daran, dass im Kooperationsvertrag 2021 mit Linker Liste, Grafschaftern und FRAKTION vereinbart wurde, öffentlichen, bezahlbaren Wohnraum zu fördern und in Neubaugebieten eine 40%-Quote für Sozialwohnungen zu realisieren“, erklärt hierzu abschließend Marcel Bister, Parteivorsitzender der Moerser Linken.

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