Prüfungssituation zum Brügger-Diplom (Foto: NetteVital/Städtisches Krankenhaus Nettetal)
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Nettetal. NetteVital steht für individuelle und moderne Physio- und Ergotherapie. Darauf legen Betriebsleiter Kolja Richter und Geschäftsführer Jörg Schneider großen Wert. Das bedeutet nicht nur, stets auf dem neusten Stand der Wissenschaft zu sein, sondern sich zudem regelmäßig in der Praxis fortzubilden.

So haben jüngst sieben Physiotherapeuten und ein Ergotherapeut der Tochter des Städtischen Krankenhauses Nettetal die Abschlussprüfung zum Brügger-Diplom erfolgreich absolviert. Voraus ging eine Fortbildung, in der rund doppelt so viele der NetteVital-Therapeuten an vier Wochenenden im Brügger-Therapiekonzept geschult wurden. Auch ohne abschließende Prüfung, verfügen sie somit über das Wissen und die vermittelten Fertigkeiten ihrer diplomierten Kolleginnen und Kollegen.

Aber was bedeutet „Brügger“ eigentlich?

Das Brügger-Konzept stützt sich auf einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem grundlegend für alle therapeutischen Maßnahmen eine Funktionsanalyse vorausgeht. Die Therapeutin/der Therapeut deckt dadurch mögliche Funktionsstörungen im Körper der Patientin/des Patienten auf, um im Anschluss diesen Störungen gezielt entgegen zu wirken. Funktionsstörungen können u.a. überlastete oder verkürzte Muskeln wie auch Sehnenzerrungen oder-reizungen sein. Auf Grundlage der Störung nimmt der Betroffene oftmals eine Schonhaltung ein, die letztlich die natürlichen Bewegungsmuster und -abläufe verändern und im schlechtesten Fall zu Schmerzen führen können. Diese müssen folglich für den Patienten jedoch nicht immer an der Stelle der Ursache spürbar sein. So kann es sein, dass Kniebeschwerden auftreten, obschon das Knie in den gängigen diagnostischen Verfahren wie Röntgen keinerlei Schädigungen zeigt, weil eine verkürzte Wadenmuskulatur eine Veränderung im Bewegungsapparat und in Folge dessen dann Schmerzen im Knie hervorruft.

Die Brügger-Therapie ist ein sehr aktives Konzept. Der aufgerichtete Rumpf steht dabei im Zentrum der Therapie, mit all seinen positiven Folgen für Wirbelsäule, Atmung und freie Schulter-Nackenbeweglichkeit. Patientinnen und Patienten bestimmen von Anfang an den Therapieprozess mit: Sowohl dessen Erwartungen als auch dessen Eigeninitiative sind zentrale Bestandteile der Behandlung. „So sollte jede Form moderner Physiotherapie aussehen“, bestärkt Richter den therapeutischen Ansatz. Die Therapeutinnen und Therapeuten wollen die Selbstwahrnehmung der Patienten schärfen und mit ihnen zusammen erarbeiten, wie kleine Veränderungen im individuellen Alltagsgeschehen bestehenden Funktionsstörungen entgegen wirken können.

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