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Moers. „Ich habe die Gewissheit gewonnen: Moers ist eine soziale Stadt.“ Bei der Frage nach der Identität der Stadt Moers, hat Bürgermeister Christoph Fleischhauer bei seinem Neujahrsempfang am Samstag, 9. Januar, diesen Wert als Leitgedanken in den Mittelpunkt gestellt. Nicht nur zahlreiche Einrichtungen und Initiativen für Kinder, Senioren und Bedürftige, sondern auch die christlichen Kirchengemeinden, muslimische Glaubensvereine, Sportvereine und Sozialverbände stehen für das Soziale. „Wichtig sind die Menschen, die dahinter stehen.“ Ihnen dankte er für ihren Einsatz. „Die Stadtverwaltung ist ein leistungsstarkes und zukunftsorientiertes Team“. Das mache Moers genauso sozial wie die engagierten Ratsmitglieder, und zwar „uneingeschränkt und über alle Parteien hinweg“. Er schloss die Wirtschaft ebenso mit ein, die viel Unterstützung leiste. „Es ist kein Widerspruch, Geld zu verdienen und sozial zu sein.“ Für das neue Jahr wünschte sich Fleischhauer, „dass wir dieses mit Mut und Perspektive angehen. Wir wollen Weichen stellen, so dass die Menschen weiterhin sagen können: Ja, das ist meine Stadt.“ Die Musikschule sorgte mit ihrem Bläserensemble mit Klavierbegleitung vor rund 600 Gästen für den musikalischen Rahmen.

Auf der Bühne des Kulturzentrums Rheinkamp standen nach der Begrüßungsrede von Bürgermeister Fleischhauer exemplarisch Menschen im Fokus, die das Soziale in Moers vertreten. Das waren zum einen „Meerbecks muntere Männer“, die interkulturell und interreligiös Ideen zum Wohle der Menschen im Stadtteil umsetzen. Dazu gehört ganz aktuell der Bau einer Boule-Bahn. Zum anderen waren dies die vier Mitarbeiterinnen der Offenen Einrichtung für Kinder „Asbär“ (AWO). Das offene Angebot für alle Stadtteilkinder wird seit einigen Monaten verstärkt auch von Flüchtlingen angenommen. Eindrucksvoll schilderte Andrea Mierzwa, wie ein syrisches Mädchen vier Wochen lang nur mit ernster Miene Spielsachen sortiert habe. „Wahrscheinlich hat sie das Chaos ihrem Leben verarbeitet. Mein schönster Moment 2015 war dann ihr erstes Lachen.“

Ebenfalls beispielhaft holte Bürgermeister Christoph Fleischhauer zum Abschluss des Empfangs rund 40 Helferinnen und Helfer der Flüchtlingsnotunterkunft in Kapellen auf die Bühne. Ohne die Hilfe der Ehrenamtler hätte die Einrichtung im Sommer in nur 36 Stunden nicht auf die Beine gestellt werden können. Einer von ihnen ist Hans Schauder: „Es ist auch eine Christenpflicht, anderen Menschen zu helfen.“ Hauptamtlicher Koordinator der ersten Wochen war André Bröcking, den das tolle Miteinander noch heute berührt. „Wenn Menschen etwas schaffen wollen, dann schaffen sie das auch.“

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