Alpen/Duiburg/Kamp-Lintfort/Krefeld/Moers/Neukirchen-Vluyn/Rheinberg/Sonsbeck/Wesel/Xanten. Über eine erfreulich gute Geschäftsentwicklung der Volksbank Niederrhein konnten Vorstandsvorsitzender Guido Lohmann und sein Vorstandskollege Dieter Hackstein bei der Bilanzpressekonferenz am Freitag berichten. „Wir sind mit dem Geschäftsverlauf im vergangenen Jahr sehr zufrieden. Trotz des anhaltend niedrigen Zinsniveaus und damit weiter sinkender Margen konnten wir aufgrund eines geradezu sensationellen Zuwachses im Kreditgeschäft und eines erneut wachsenden Vermittlungsgeschäftes erfolgreich an unser letztjähriges Rekordergebnis anknüpfen“, so Guido Lohmann.
Dass in Anbetracht verschärfter Wettbewerbsbedingungen solche Ergebnisse „nicht einfach vom Himmel fallen“ begründet Guido Lohmann damit: “Wir sind eng mit den Menschen in unserer Region verbunden und wir bieten unseren Mitgliedern und Kunden genau das, was Sie von uns erwarten: Sicherheit, Vertrauen und Nähe.“ Lohmann verband dies mit einem ausdrücklichen Lob an die eigenen Mitarbeiter: „Wir haben einfach eine klasse Mannschaft, die hochmotiviert und bestens qualifiziert ist. Genau das macht uns so erfolgreich und hebt uns ganz deutlich von den Wettbewerbern am Markt ab.“
Ein Erfolg, den die Mitglieder und Kunden ihren Genossenschaftsbankern auch mit deutlich mehr Geschäftsabschlüssen bescheinigen. So sei es im vergangenen Geschäftsjahr erfolgreich gelungen, die Marktposition der Volksbank Niederrhein weiter auszubauen.
1.032 neue Mitglieder hat die Volksbank Niederrhein alleine in 2015 gewinnen können. Damit weist die Volksbank Niederrhein nunmehr eine Mitgliederanzahl von 22.555 auf und ist die größte Personenvereinigung in ihrem Geschäftsgebiet. Die Bilanzsumme stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um 6 Prozent auf rund 1.339 Millionen Euro und erreichte damit einen neuen Höchststand.
Überproportional zum Bankenmarkt entwickelte sich das Kreditgeschäft der Volksbank Niederrhein. Lohmann: „Nach der bereits deutlichen Steigerung im Vorjahr, konnten die Kreditausleihungen in 2015 nochmals um kräftige 11 Prozent auf rund 910 Millionen Euro ausgeweitet werden. Dieses Kreditwachstum ist besonders bemerkenswert, da im gleichen Zeitraum die Kreditbestände bei anderen Bankengruppen in Deutschland lediglich um 2,7 Prozent anstiegen. „Damit wird klar, die Volksbank Niederrhein gewinnt kontinuierlich Marktanteile und unterstreicht damit ihre starke Position als bedeutender Kreditgeber für den heimischen Wirtschaftsraum. Allein im zurückliegenden Geschäftsjahr haben wir dem gewerblichen Mittelstand und unseren Privatkunden neue Kredite mit einem Gesamtvolumen von mehr als 260 Millionen Euro zur Verfügung gestellt und damit die konjunkturelle Entwicklung in unserer Region gefördert und finanziert.“ Weit mehr als die Hälfte davon entfielen auf heimische Unternehmen sowie landwirtschaftliche Betriebe. Überaus erfreulich entwickelten sich auch die privaten Kundenkredite, die sich im Wesentlichen auf den privaten Wohnungsbau und energetische Sanierungsmaßnahmen erstreckten.
Auch auf der Einlagenseite konnte die Volksbank Niederrhein einen weiteren Anstieg verzeichnen. Trotz historisch niedrigem Zinsniveau erhöhten sich die Kundeneinlagen um 6,7 Prozent auf nunmehr insgesamt rund 1.049 Millionen Euro. „Dieser erfreuliche Anstieg spiegelt das hohe Vertrauen der Sparer in unsere Bank wider. Unsere Kunden setzten im vergangenen Jahr vor allem auf kurzfristige Anlagen mit schneller Verfügbarkeit, um auf eventuell steigende Zinsen flexibel reagieren zu können“, erläuterte Guido Lohmann die Entwicklung.
Auch im beratungsintensiven Vermittlungsgeschäft konnten die guten Vorjahresergebnisse erfolgreich fortgeschrieben werden. Guido Lohmann: „Wir sind bezogen auf unsere Größe auch in 2015 eine der erfolgreichsten Genossenschaftsbanken in ganz Deutschland gewesen. Natürlich zahlt sich auch die sehr hohe Produktqualität unserer Verbundpartner R+V Versicherung, Bausparkasse Schwäbisch Hall, Union Investment und der Teambank mit easy credit positiv aus.“
Ergebnis der erfolgreichen Entwicklung in 2015 ist die weiterhin sehr gute und weit über dem Wettbewerb liegende Ertragslage der Volksbank Niederrhein. „Bei gewohnt konservativer Bilanzierung liegt unser voraussichtlicher Jahresüberschuss mit rund 3,3 Millionen Euro nahezu auf dem Rekordniveau des Vorjahres.“ Zusammen mit dem Aufsichtsrat wird der Vorstand der Vertreterversammlung eine Dividendenzahlung auf die Genossenschaftsanteile der Mitglieder von 6,3 Prozent vorschlagen. „In unserer Region sehe ich weit und breit keine andere Bankengruppe, die – übrigens aus versteuertem Gewinn – ihren Eigentümern überhaupt eine Dividende zahlt, geschweige denn eine von 6,3% zahlt.“ Neben der Dividendenausschüttung werde der Vorstand eine erneute Stärkung des Eigenkapitals vornehmen. Dies erlaube weiteres starkes Kreditwachstum auch in den nächsten Jahren. „Die heimische Wirtschaft hat mit uns als verlässlichem Partner auch in der Zukunft keine Kreditklemme zu befürchten.”
Massive Kritik übte Guido Lohmann an den Plänen der EU-Kommission für eine gemeinsame Absicherung der Sparguthaben von Europas Bankkunden. Alle europäischen Banken sollen von 2017 an in einen gemeinsamen Topf einzahlen, um zu vermeiden, dass bei einer drohenden Bankpleite besorgte Kunden – wie etwa im vergangenen Sommer in Griechenland – ihre Konten plündern. Lohmann warnt ausdrücklich vor den Folgen der von der EU-Kommission vorgeschlagenen Vergemeinschaftung der Einlagen-sicherung innerhalb der Eurozone. „Es kann nicht die Aufgabe der deutschen Verbraucher und Banken sein, für Problemkredite anderer europäischer Finanzinstitute einzustehen, wie es die Kommission gerne hätte. Wer solide gewirtschaftet hat, darf dafür nicht bestraft werden.“ Die deutschen Volksbanken verfügten bereits seit Jahrzehnten über ein eigenes Sicherungssystem, das die Aufgabe habe, das Vertrauen der Kunden sowie der Geld- und Kapitalmärkte in die genossenschaftliche Finanzgruppe dauerhaft zu sichern. Dabei würden drohende wirtschaftliche Schwierigkeiten bei den angeschlossenen Banken abgewendet (sogenannter Institutsschutz) und ein umfassender, quasi unbegrenzter Schutz der Kundeneinlagen gewährleistet. Es sei zu befürchten, dass im Falle einer Bankenpleite in einem anderen Land der Eurozone, die gefüllten deutschen Töpfe der Einlagensicherungen angezapft würden, weil viele dieser Länder bislang entweder noch keine Einlagensicherung hätten oder deren Töpfe noch leer seien. „Es ist absolut inakzeptabel, dass Gelder, die die Genossenschaftsbanken in Deutschland zum Schutz ihrer Sparer zurückgelegt haben, europaweit für die Einlagen bei Banken in allen Eurostaaten mithaften sollen“, so Lohmann.
Für 2016 rechnet der Volksbank-Chef in Deutschland und auch am Niederrhein mit einer verhalten positiven Konjunkturentwicklung. „Auch die Volksbank Niederrhein blickt optimistisch in das Jahr 2016“, so der Vorstandsvorsitzende: „Wir haben eine hervorragende Ausgangsbasis und sind bestens vorbereitet, mit unseren Mitgliedern und Kunden gemeinsam erfolgreich die Zukunft zu gestalten.“ Lohmann verband dies mit einem ausdrücklichen Lob an die eigene Mannschaft: „Hauptgarant für meine optimistische Sichtweise sind neben unserer betriebswirtschaftlich fundierten Basis vor allem unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie sind bestens qualifiziert, hoch motiviert und fühlen sich unseren Mitgliedern und Kunden sowie der genossenschaftlichen Idee in höchstem Maße verbunden und verpflichtet.“