Anzeige

Krefeld. Die Historische Feuerwehr Linn feiert ihr 15-jähriges Bestehen. Die Blauröcke laden am Samstag, 18. Juni, zu einer Party in die Vorburg von Burg Linn in Krefeld ein. Am Sonntag bestreiten dort historische Löschzüge aus Nordrhein-Westfalen einen Wettkampf mit mehreren Aufgaben. „Das ist bundesweit fast einzigartig, dass acht Mannschaften gegeneinander zu solch einem Wettbewerb antreten“, sagt Peter Winkmann, Mitbegründer der Linner Wehr. Das Programm beginnt am 19. Juni um 11 Uhr mit der Vorstellung der Feuerwehren. Der Eintritt ist frei.  

Die Idee, eine historische Feuerwehr in Linn zu gründen, kam Winkmann und Theo Tissen während eines gemeinsamen Ausrittes an einem Sonntagmorgen in den Sinn. „Wir wollten im Linner Schützenwesen etwas Neues machen“, erinnert sich Tissen. Zwei Voraussetzung mussten erfüllt werden: Der Bezug zu Linn und Pferde sollten eine Rolle spielen. Beides vereinte sich 2001 in der Gründung der Historischen Feuerwehr. Bis vor dem Zweiten Weltkrieg existierte eine entsprechende Wehr übrigens tatsächlich noch in dem kurkölnischen Städtchen. Weil von dieser jedoch nichts mehr vorhanden war, mussten die Mannen ihre Ausrüstung neu zusammentragen. Ihre Handdruckspritze kauften sie 2003 in Nürnberg. Andere Gerätschaften besorgten sie sich über das Internet. Die preußischen Uniformen, Helme, Koppeln und Hammerbeile sowie sogenannte „Bürgereimer“ aus Leder fertigten sie selbst nach Originalen aus der Zeit zwischen 1860 und 1920 an. Ihre neue „Wache“ bezogen sie 2004 in der Vorburg. Dort erklären sie seitdem an jedem ersten Sonntag in einem Monat Besuchern alles über die Historische Feuerwehr und ihre Geräte. Wenn sie bei Bürger- oder Stadtfesten auftreten, dann ziehen Pferde die historischen Pumpen, Löschfässer und die Leiter von 1896. „Aber an diesem Wochenende bleiben die Pferde im Stall“, so Winkmann.  

Am kommenden Wochenende erwarten die Linner Blauröcke nun ihre rund 70 Kollegen aus Leverkusen, Geldern, Schleiden (Eifel), Klafeld-Geisweid, Siegen, Uedem, Köln und Lünen. Die Linner selbst nehmen nicht an dem Wettbewerb teil. Während des Tages können sich die Besucher über das Feuerlöschwesen im 19. Jahrhundert informieren. „Die Mitglieder der Vereine werden bei Fragen gerne Rede und Antwort stehen“, so Tissen. Nach der fachkundigen Bewertung von Geräten und Ausrüstung beginnen um 12.30 Uhr die Wettkämpfe. Bei „Meter- und Litermaß“ müssen die Gruppen demonstrieren, wie die Reichweite ihrer Spritzen ist, und dabei möglich genau Wasser in die dafür vorgesehenen Behältnisse füllen. Bei der „Wasserversorgung über lange Wege“ sollen die historischen Feuerwehren zeigen, wie man früher Wasser über lange Wege an die jeweiligen Brandstellen befördert hat. Bei dieser Aufgabe stehen auch noch kleine Hindernisse im Weg. Aber nicht nur Schnelligkeit und Geschicklichkeit bei den Übungen führen zu einer guten Bewertung der Gruppen, sondern auch der Zustand der Pumpen und Gerätschaften. Die Siegerehrung des Tagessiegers mit Oberbürgermeister Frank Meyer und dem Leitenden Branddirektor der Krefelder Berufsfeuerwehr, Dietmar Meißner, ist für 16 Uhr geplant. Weitere Informationen stehen unter www.historischefeuerwehr.de.    

Beitrag drucken
Anzeige