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Krakau/Duisburg. Den Papst hat er vorher noch nie gesehen. Dass er ihm beim Weltjugendtag gleich so nah kommen würde, hätte Luis Bräunling nicht gedacht. Der 18-Jährige aus Duisburg-Homberg wurde offiziell über die Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz ausgelost, die deutsche Jugend bei der Vigil in Krakau mit Papst Franziskus zu vertreten. Zusammen mit einigen anderen deutschen Weltjugendtagsteilnehmern durfte er unmittelbar vor der Altarinsel platznehmen. Von dort aus betete der Papst das Nachtgebet unter freiem Himmel mit rund einer Million Jugendlichen aus aller Welt.

„Es war eine einmalige Chance, so nah am Papst sein zu dürfen“, sagte Luis im Anschluss an die Vigil begeistert. Als er erfahren habe, dass das Los auf ihn gefallen sei, habe er es kaum glauben können. „Für mich stand fest, dass ich die Fahne des Bistums Münster mitnehme und hochhalte“, erzählte er. Auf der haben bereits viele Menschen aus aller Welt unterschrieben. Auch Bischof Felix Genn. Die Hoffnung, dass sich auch Papst Franziskus auf der Fahne verewigen würde, hatte Luis von vornherein aufgegeben. „Dafür war ich dann doch zu weit entfernt, als dass ich ihn darum hätte bitten können.“ Als einen Mann „mit sehr freundlicher und sympathischer“ Ausstrahlung hat der 18-Jährige, der zum ersten Mal an einem Weltjugendtag teilnimmt, den Papst erlebt. „Er lächelt oft und spricht die Jugendlichen direkt an“, sagt er.

Glück im Unglück hatte Luis, dass er es überhaupt auf das Feld rund zwölf Kilometer außerhalb von Krakau geschafft hat. Während der Tage der Begegnung war er in einen spitzen Stein getreten und musste mit mehreren Stichen am Fuß genäht werden. Einige Tage war er auf Gehstützen unterwegs – am Samstag brauchte er diese nicht mehr. „Ich konnte zum Glück den Weg mitlaufen und meinen Platz vorm Altar ohne Gehstützen einnehmen“, sagt er. Denn die Chance, so nah mit dem Papst zu beten und zu feiern, hätte sich der Duisburger nur ungern entgehen lassen.

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