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Dinslaken. Die Unterkunft von Asylsuchenden in der Fliehburg ist in dieser Woche von der Polizei durchsucht worden, drei Personen wurden festgenommen, ein Vierter in Süddeutschland. Angesichts dieser Vorkommnisse appelliert die Erste Beigeordnete Christa Jahnke-Horstmann, ständige Vertreterin von Bürgermeister Michael Heidinger, an die Öffentlichkeit, das Ganze sachlich und nüchtern zu werten und die bisher erfreulich gute Willkommenskultur in dieser Stadt zu bewahren.

„Falsch und nicht gerechtfertigt wäre, jetzt alle bei uns aufgenommenen Flüchtlinge unter Generalverdacht zu stellen“, so Jahnke-Horstmann. Dass vier unter mehr als 700 Geflohenen verdächtigt würden, vor der Flucht für den IS gekämpft zu haben beziehungsweise mit ihm zu sympathisieren, empfänden die hier lebenden Flüchtlinge selber als beschämend und sie seien beunruhigt. Kernige Stammtischparolen nützten in der gegenwärtigen Situation nicht.

Die Erste Beigeordnete: „In unserer Rechtsordnung ist es Aufgabe von Polizei und Staatsanwaltschaft, Straftaten zu ermitteln und gerichtsverwertbar zu belegen. Es ist gut, dass die Polizei bei Verdachtsmomenten auf islamistische Straftäter mit höchster Wachsamkeit und mit Nachdruck handelt.“

Nach ihrem Eindruck bestehe für die Bürgerinnen und Bürger aber kein Grund, jetzt den hier lebenden Flüchtlingen mit Skepsis zu begegnen. Nicht hinnehmbar sei auch, wenn Mitarbeitern des betreuenden Caritasverbandes oder Menschen, die Geflüchtete mit großem Engagement ehrenamtlich begleiten, jetzt von Einigen Ablehnung entgegenschlage. „Das ist unserer offenen und toleranten Stadt einfach nicht würdig“, betont Jahnke-Horstmann.

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