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u201eGloooooooooooriau201c u2013 Auch die Kleinsten hatten Spau00df (Foto: privat)

Hamminkeln/Kamp-Lintfort/Neukirchen-Vluyn. Über 23.000 Euro für Kinderhilfsprojekte haben die Sternsinger in der Hamminkelner Pfarrei Maria Frieden in den vergangenen Tagen gesammelt. Mit Stern, Kreide und Sammeldose waren 249 Kinder in Dingden, Hamminkeln, Loikum, Mehrhoog und Ringenberg unterwegs, um den Sternsingersegen in die Haushalte zu bringen.

Mit Kreide notierten die kleinen Könige den Schriftzug „20*C+M+B*17“ an den Haustüren. Diese lateinische Abkürzung für „Christus Mansionem Benedicat“ bedeutet: Christus segne dieses Haus. Die diesjährige Aktion Dreikönigssingen stand unter dem Motto „Segen bringen, Segen sein. Gemeinsam für Gottes Schöpfung – in Kenia und weltweit!“

Trotz widriger Wetterverhältnisse waren die als Kaspar, Balthasar und Melchior verkleideten Mädchen und Jungen mit Feuereifer bei der Sache. Klirrende Kälte hielt sie und ihre erwachsenen Begleiter ebenso wenig vom Sammeln ab wie Glatteis oder Nieselregen. Vielstimmig erklang an hunderten Haustüren der Sternsinger-Klassiker „Stern über Bethlehem“. Mit ihren gereimten Sprüchen baten die Kinder um wohltätige Gaben.

In vielen Haushalten wurden die Sternsinger zu heißem Kakao und zum Aufwärmen eingeladen, um frisch gestärkt wieder auf Sammeltour zu gehen. Auch wenn nicht alle Familien Zuhause waren, als die kleinen Könige schellten, so freuten sich doch vor allem die älteren Menschen über den Besuch der Weisen aus dem Morgenland. Neben Geldspenden gab es auch Süßigkeiten, Bonbons und Kekse für die Kinder: Einen großen Beitrag davon erhält die Hamminkelner Tafel, die damit Bedürftige in der Stadt Hamminkeln glücklich machen kann. Selbst Probleme wurden sofort pragmatisch gelöst: In Loikum rutschte ein Sternträger bei Blitzeis aus, der Stern brach ab. Ein freundlicher Loikumer half sofort mit Schraube und Werkzeug aus.

Auch im Rathaus schaute eine kleine Abordnung vorbei: Bürgermeister Bernd Romanski empfing die königliche Delegation in seinem Amtszimmer und nahm den Segen für die Stadt entgegen.

In den fünf Gemeinden der Pfarrei hatten sich insgesamt 249 Kinder für den ehrenamtlichen Einsatz gemeldet. Am Sonntag wurde erster Kassensturz gemacht: Genau 23.170,41 Euro wurden bis mittags in Dingden (ca. 11.000 Euro), Hamminkeln (6708,36 Euro), Loikum (3.124,05 Euro) und Ringenberg (2338 Euro) gezählt. Da die Mehrhooger Kinder noch unterwegs waren, stand deren Bilanz noch aus.

In den Sonntagsmessen zogen die kleinen Könige auch am Altar Bilanz. Auf die Frage von Sternsinger-Leiterin Anja Große-Vehnhaus in St. Maria Himmelfahrt in Hamminkeln, worin denn der Segen besteht, den die Sternsinger in die Häuser bringen, brachte es ein kleiner König spontan auf den Punkt: „Dass wir in Gottes Hand sind.“

Die Kinder David und Leonard Neß, Lucy und Levin Kammeier, Jan und Lisa Schürmann, Nils Große-Vehnhaus und Marie Schnelting haben Bürgermeister Romanski und dem Rathaus den Sternsinger-Segen “20*C+M+B*17” gebracht (Foto: privat)

 

In diesen Tagen zogen wieder die Sternsinger durch Neukirchen-Vluyn und brachten in den Gewändern der Heiligen Drei Könige den Segen „Christus segne dieses Haus“ zu den Menschen. Dabei sammelten sie beim mittlerweile 59. Dreikönigssingen für Not leidende Kinder in aller Welt. 

Am Freitag besuchten die Sternsinger der katholischen Kirche St. Quirinus Bürgermeister Harald Lenßen und die Mitarbeiter der Stadt Neukirchen-Vluyn und brachten dabei ihren Segen ins Rathaus der Stadt. Der Bürgermeister dankte den 35 Jungen und Mädchen sowie ihren Begleitern für ihr Engagement und die gesamte Organisation. Als Dankeschön und zur Wegzehrung gab es leckere Mandarinen und einige Süßigkeiten. 

Die Sternsingeraktion endete am Samstag mit einem feierlichen Gottesdienst in der St. Antoniuskirche.

Bürgermeister Harald Lenßen empfing die Neukirchen-Vluyner Sternsinger im Rathaus (Foto: privat)

 

„Stern über Bethlehem, zeig uns den Weg,
führ uns zur Krippe hin, zeig wo sie steht.
Leuchte du uns voran, bis wir dort sind,
Stern über Bethlehem, führ uns zum Kind.“

Singend begrüßten die rund 20 Sternsinger Bürgermeister Prof. Dr. Christoph Landscheidt und den 1. Beigeordneten Dr. Christoph Müllmann am 6. Januar im Kamp-Lintforter Rathaus. Landscheidts eigene Kinder waren ebenfalls anwesend. Mit breitem Lachen bedankte sich der Bürgermeister bei den kleinen Sängerinnen und Sängern: „Ihr habt wunderbar gesungen. Dankeschön. Seid ihr alle denn schon lange dabei?“ Tatsächlich waren fast alle zum ersten Mal als segenbringende Boten unterwegs. Nachdem sich die anfängliche Aufregung legte, gab es Schokolade, Brause und Gummibärchen. Im Anschluss an das Treffen mit dem Bürgermeister zog die Drei-Königs-Gruppe noch durchs Neue Rathaus und motivierte mit dem Lied „Stern von Bethlehem“ auch die restlichen Mitarbeiter der Stadt dazu, die Blechdosen mit ein paar Euros zu füttern.

Das Sternsingen wird meist von katholischen Gemeinden organisiert. Die Kinder sind zwischen sieben und 14 Jahren alt und rund um den Dreikönigstag kostümiert als Caspar, Melchior und Balthasar unterwegs. Das gesammelte Geld geht an das Kindermissionswerk der Katholischen Kirche in Deutschland, das damit weltweit verschiedene Kinder- und Jugendhilfsprogramme, wie zum Beispiel Schulen in Flüchtlingslagern, Kinderkrankenhäuser oder Wohnprojekte für Straßenkinder unterstützt. Die Sternsinger wissen um ihre lange Tradition, wofür sie singen und sammeln. „Alle Kinder wollen unbedingt jenen Kindern helfen, denen es nicht so gut geht. Ich war vor einiger Zeit selbst in Ghana und kann Ihnen sagen, jeder gespendete Euro, jeder Cent hilft, das Elend in diesen Ländern zu mindern“, erzählt Pastoralreferentin Stephanie Dormann, verantwortlich für die Kinder-Pfarrei der Stadt.

Es sei aber wichtig und notwendig, die insgesamt 100 Sternsinger-Kinder immer auf ihrem Weg zu begleiten, so Dormann weiter. Eine dieser Begleiterinnen ist Doris Koschare. Seit 22 Jahren zieht sie singend mit den Sternsingern von Haus zu Haus und erklärt: „Eigentlich bin ich ja schon in Rente. Heute bin ich nur zur Betreuung mit dabei. Das ist einfach eine schöne Tradition.“

Als die größte Hilfsaktion von Kindern für Kinder weltweit zählen die Sternsinger sogar als Weltkulturerbe. Vergangenes Jahr haben sie deutschlandweit über 60 Millionen Euro für den guten Zweck sammeln können. 

Noch ein schnelles Gruppenfoto auf der Treppe mit Pastoralreferentin Stephanie Dormann und Bürgermeister Prof. Dr. Christoph Landscheidt, bevor die Sternsinger ihren Spendenumzug im Rathaus fortsetzten (Foto: privat)
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